Wenn der FC Bayern am Samstag zum Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim (ab 15.30 Uhr im LIVETICKER) antritt, bleibt Chris Richards nur die Rolle des Zuschauers. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Macht es Richards wie Alaba?
Der 21 Jahre alte Innenverteidiger fehlt mit einer Fußverletzung. „Schade, dass er nicht dabei ist“, sagte Julian Nagelsmann vor der Reise nach Sinsheim. Der Bayern-Trainer hätte Richards gerne aus nächster Nähe in Aktion gesehen.
Zuletzt war das im vergangenen Oktober der Fall, als der FCB die TSG in der Allianz Arena mit 4:0 bezwang. Richards wusste sich in jenem Spiel ebenso wenig aufzudrängen wie während Saisonvorbereitung mit den Münchnern.
Hoffenheim-Leihe für mehr Spielpraxis
Nagelsmann musste ihm deshalb im August vermitteln, dass er ihm aufgrund der hohen Konkurrenz im Defensivbereich nicht viel Spielzeit garantieren könne und ein Wechsel seiner Entwicklung zuträglicher sei.
Per Leihe ging es für den US-Amerikaner folglich nach Hoffenheim, wo er schon in der Vorsaison aktiv gewesen war. Laut Nagelsmann ein notwendiger Schritt, denn „von solchen Deals verspricht man sich, dass die Spieler den nötigen Rhythmus kriegen“.
Ein wichtiger Grund für Richards‘ Entscheidung: Sebastian Hoeneß. Seit seiner Zeit am Bayern-Campus hat er einen engen Draht zum Hoffenheimer Coach. „Er kennt den Trainer gut, der Trainer kennt ihn gut. Er nimmt eine gute Entwicklung“, sagte Nagelsmann am Freitag mit Blick auf die bis dato 20 Pflichtspieleinsätze von Richards im TSG-Dress.
Richards vor Verkauf?
Doch ist gut auch gut genug, um es langfristig bei den Bayern zu schaffen? Nach SPORT1-Informationen ist noch keine finale Entscheidung gefällt, wie es über den Sommer hinaus mit Richards weitergeht.
Allerdings ist zu hören, dass der Youngster bei einem passenden Angebot von 10 bis 15 Millionen Euro abgegeben werden könnte. Weder die Spieler- noch die Vereinsseite beschäftigt sich derzeit aber intensiv mit einem solchen Szenario.
Richards soll die nächsten Monate nutzen, um weiter Spielpraxis auf Top-Niveau zu sammeln. Eine Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb könnte die Chancen der Hoffenheimer durchaus erhöhen, ihn eine weitere Saison zu halten – oder nach Bedarf sogar fest zu verpflichten. Richards‘ Vertrag beim FCB läuft noch bis 2025. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Vergleich mit Alaba
Er selbst verriet zuletzt in einem Interview mit The Athletic, auf einen Durchbruch bei den Bayern zu hoffen – ähnlich wie einst David Alaba, den der Rekordmeister ebenfalls in Sinsheim „geparkt“ hatte.
„Wenn ich zurück zum FC Bayern gehe und den David-Alaba-Weg nehme, dann ist das wahrscheinlich das beste Szenario“, sagte Richards, merkte zugleich jedoch an: „Es gibt auch andere Wege, die man nehmen kann, um dorthin zu gelangen, wo man sein möchte.“
Richards der nächste Alaba? Auch wenn sich diese Frage noch nicht endgültig beantworten lässt: Derzeit spricht mehr dagegen als dafür – obwohl die Personaldecke in der Bayern-Abwehr mit dem Abgang von Niklas Süle zu Borussia Dortmund dünner wird und sich die Suche nach einem geeigneten Nachfolger als schwierig erweist. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Nagelsmann meinte vor dem Duell mit Hoffenheim auf SPORT1-Nachfrage zur Zukunft von Richards: „Ich wünsche ihm, dass er schnell wieder auf die Beine kommt, dann wird seine Entwicklung auch entsprechend voran gehen. Was die Zukunft bringt, das werden wir gemeinsam entscheiden.“