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Bundesliga: Gladbach rutscht weiter in die Krise - das sind die Gründe!

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Bundesliga: Gladbach rutscht weiter in die Krise - das sind die Gründe!

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Das läuft bei Gladbach schief

Gladbach verliert auch beim VfB Stuttgart. Es herrscht Abstiegsangst, Aussagen von Christoph Kramer lassen tief blicken. SPORT1 beleuchtet die Gründe der Krise.
Borussia Mönchengladbach verliert das Kellerduell gegen den VfB Stuttgart und ist damit mittendrin im Abstiegskampf. Christoph Kramer hadert nach dem Spiel mit der Leistung seiner Mannschaft.
Patrick Berger, Jannis Blank
Gladbach verliert auch beim VfB Stuttgart. Es herrscht Abstiegsangst, Aussagen von Christoph Kramer lassen tief blicken. SPORT1 beleuchtet die Gründe der Krise.

2:0 hatten die Gladbacher geführt, es sah nach einem Befreiungsschlag aus - doch dann brachen die Dämme. Am Ende verlor die Borussia 2:3 beim Tabellenvorletzten VfB Stuttgart. Die Abstiegsangst ist nach diesem 25. Bundesliga-Spieltag größer geworden.

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Hinzu kamen Aussagen von Torhüter Yann Sommer und Christoph Kramer, die tief blicken lassen. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

„Wir haben verdient verloren. In der zweiten Halbzeit waren die eine Klasse besser als wir – in allen Belangen. So kannst du keine Bundesligaspiele gewinnen“, sagte Sommer bei Sky und fügte an, von den Stuttgartern „ein bisschen vorgeführt“ worden zu sein.

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Kramer bestätigt Grüppchenbildung

Noch drastischere Worte wählte Kramer.

„Jeder, der jetzt sagt, die Leidenschaft fehlt, Grüppchenbildung, haste nicht gesehen – jeder hat recht!“, sagte der Ex-Nationalspieler: „Es gibt gerade wirklich tausend Baustellen. Wir müssen gucken, dass wir richtig, richtig anpacken.“

Auch im STAHLWERK Doppelpass auf SPORT1 hagelte es heftige Kritik an der Gladbacher Mannschaft. SPORT1-Experte Stefan Effenberg, immerhin eine Borussen-Legende, fällte ein vernichtendes Urteil: „So kannst du eigentlich nicht bestehen in der Bundesliga.“

Was sind die Gründe für die besorgniserregende Abwärtsspirale? SPORT1 beleuchtet die Gründe für die Misere.

Einstellung der Spieler:

Die Mannschaft ist längst keine Einheit mehr. Im Team brodelt es an allen Ecken und Enden. Allen voran die französisch-sprachigen Spieler um Lustlos-Stürmer Marcus Thuram (wollte im Sommer eigentlich schon weg) machen viel zu oft ihr eigenes Ding. Das stößt einigen Routiniers im Team übel auf. Diese „Grüppchenbildung“, die auch Kramer bestätigte, zeigte sich zuletzt auch auf dem Platz.

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Es ist meist keine Ordnung im Spiel zu erkennen, im Strafraum werden Gegenspieler allein gelassen, auch der Zugriff beim Verteidigen fehlt. Zudem stimmt die Abstimmung unter den Spielern nicht.

Beispiele gibt es hierfür viele. Vor dem Stuttgarter 3:2 ließ Thuram seinen Gegenspieler Borna Sosa einfach ziehen. Statt hinterherzulaufen, blieb der Gladbach-Stürmer stehen - und ließ seine Mitspieler somit im Stich. Sky-Experte Lothar Matthäus zeigte sich fassungslos: „Diese Lustlosigkeit hat er schon die ganze Saison.“

Aber nicht nur Thuram, sondern viele Gladbach-Spieler enttäuschen mit ihrer Leistung und Einstellung auf ganzer Linie. „Das war eine bodenlose Frechheit gegenüber der Mannschaft und den Fans“, meinte Matthäus. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Adi Hütter:

„Ich weiß auch nicht, wer uns hilft, vielleicht der liebe Gott... Wir haben echt viele Baustellen“, erklärte Kramer. Gladbach habe Probleme damit, hoch anzulaufen, aber auch damit, tief zu verteidigen: „Vierer- oder Fünferkette, das ist alles egal.“

Kramer weiter: „Wir müssen gucken, dass wir vor den Spielen so viel tun, dass uns sowas nicht passiert. Wir stehen heute mit allen elf Mann in der eigenen Hälfte - und ich habe nie das Gefühl, dass wir richtig guten Zugriff bekommen. Sie spielen an unserem Sechzehner, wie sie wollen.“

Es gehe darum, nicht nur nach dem Spiel das zuvor Geschehene zu erklären, sondern „vor den Spielen das Richtige zu machen“.

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Viele Gladbach-Fans werteten die Aussagen als indirekte Kritik an Hütter und fordern dessen Ablösung. Der Trainer scheint die „tausend Baustellen“ (O-Ton Kramer) nicht in den Griff zu bekommen.

Die Kabine hat der Österreicher nach SPORT1-Informationen längst nicht mehr komplett hinter sich. Nach der zwischenzeitlichen Degradierung von Matthias Ginter oder den Bankrollen von Florian Neuhaus und Kramer wird Hütter teamintern kritisch gesehen.

Die Defensivarbeit:

Klar ist: Besonders das defensive Verhalten der Borussia wirft Fragen auf. 51 Gegentore nach 25 Spielen - eine üble Bilanz. Nur Schlusslicht Greuther Fürth und Hertha BSC haben mehr Treffer kassiert.

„Wir stehen einfach schlecht im Sechzehner. Wir schätzen die Gefahr nicht richtig ein. Kalajdzic steht ganz alleine. Es gibt viele Dinge zu korrigieren“, meinte Keeper Yann Sommer bei Sky zum Stuttgarter 3:2.

Hütter meinte: „Wir haben es heute nicht geschafft, gut zu verteidigen. Das geht in der Form einfach nicht. Man kann nicht die wichtigen Zweikämpfe verlieren.“

Unsichere Vertragssituation:

Im Sommer 2022 laufen die Verträge von Matthias Ginter, Patrick Herrmann und Keanan Bennetts aus. Ginters Abgang ist hierbei schon beschlossene Sache, er wird mit dem FC Bayern München in Verbindung gebracht, ist dort allerdings nur eine B-Lösung. (News: Matthäus zählt Gladbach-Star an)

Ende Januar ist bereits Denis Zakaria zu Juventus Turin gewechselt. Und es drohen weitere wichtige Abgänge: Der Vertrag von Yann Sommer läuft ebenso 2023 aus wie die von Christopher Kramer, Lars Stindl, Alassane Plea, Jonas Hofmann, Breel Embolo, Ramy Bensebaini oder Marcus Thuram.

Es scheint, als hätten sich einige Profis schon auf einen bevorstehenden Abgang eingestellt. „Die sind irgendwie gar nicht da, das sieht man auch bei den Interviews. Ich habe das Gefühl, dass die Spieler mit den Gedanken irgendwo schon im Sommer in Verhandlungen mit anderen Vereinen stecken“, sagte Effenberg.

Er fügte an: „Man hat gesehen, dass die Mannschaft bei Borussia Mönchengladbach nicht funktioniert.“

Inka Grings, Trainerin des FC Zürich Frauen, schlägt in die gleiche Kerbe: „Du hast gemerkt, dass Gladbach nach dem 2:0 abgeschaltet hat, da fehlte einfach die Griffigkeit. Vielleicht ist es dem einen oder anderen auch egal, weil er im Sommer ohnehin woanders hinwechselt. Aber als Einheit funktioniert das nicht – da muss man sich hinterfragen, ob da nicht mehr hintersteckt.“

Max Eberl:

Der ehemalige Sportdirektor wird zwar bereits jetzt schmerzlich vermisst, trägt aber durch einige Entscheidungen aus der Vergangenheit (zu langes Festhalten an Marco Rose, Ablöse für Adi Hütter, missglückter Poker um Ginter) eine Mitschuld an der jetzigen Situation.

Sein Nachfolger Roland Virkus machte in seinen bisherigen öffentlichen Auftritten nicht immer eine gute Figur. Nach der Pleite am Samstagabend im ZDF-Sportstudio erneuerte er überraschend sein Treuebekenntnis zu Trainer Adi Hütter: „In erster Linie müssen sich die Jungs an die eigene Nase fassen. Es ist immer einfach, den Trainer zu hinterfragen.“

Hütter war erst vor dieser Saison von Eberl von Ligakonkurrent Eintracht Frankfurt verpflichtet worden.

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