Der Becherwurf-Eklat vom Freitag bewegt die Gemüter auch noch am Sonntag.
Bochum-Boss: Schlimme Folgen
Die Person, die im Bochumer Stadion im Spiel gegen Borussia Mönchengladbach mit einem Becher den Schiedsrichter-Assistenten traf und damit beim Stand von 0:2 für den Abbruch der Partie sorgte, ist zwar noch nicht ermittelt worden. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Aber die Folgen für den VfL Bochum sind dennoch schon absehbar. „Die sportliche Strafe wird sein, dass das Spiel gegen uns gewertet wird. Die strafrechtliche Frage muss geklärt werden, auch im Zusammenhang mit der Täter-Ermittlung. Ich hoffe natürlich, diesen Täter zu fangen“, sagte VfL-Vorstandsboss Hans-Peter Villis im STAHLWERK Doppelpass auf SPORT1.
Villis: Reputationsschaden kann man kaum bemessen
Viel schlimmer aber sei „der Reputationsschaden, der da entstanden ist. Den kann man kaum bemessen“, so Villis weiter. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Er sieht kein grundsätzliches Problem bei seinem Verein, was derartiges Fan-Verhalten angeht, gesteht aber auch: „Es ist schon auffällig, dass gerade in der letzten Zeit diese Dinge zugenommen haben. Wir werden alles tun, damit das nicht noch einmal vorkommt.“ (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Für Sami Khedira steht fest, dass man solche Vorfälle nur mit härteten Sanktionen verhindern kann. „Ich denke, dass es härtere Strafen geben muss. Das ist das Einzige, was zählt“, sagte der Weltmeister von 2014 im STAHLWERK Doppelpass.
Khedira: „Das finde ich respektlos“
In dem Zusammenhang verwies auch auf den schlechten Ruf, den sich der VfL in der Vergangenheit erworben hat „Union Berlin, Freiburg. Mein Bruder wurde selber Teil dieser Geschichte. Es war sichtbar, dass ein Jugendlicher abgeworfen worden ist, der am Spielfeldrand stand. Das finde ich einfach respektlos.“
Rani Khedira war in dieser Saison mit Union Berlin in Bochum zu Gast, als die Berliner dort mit 1:0 gewannen. Auch damals schon sind einige VfL-Fans negativ aufgefallen, haben Union-Trainer Urs Fischer mit Getränkebechern beworfen.
Siegtorschütze Max Kruse, damals noch bei Union, hatte sich nach dem Spiel öffentlich über das Benehmen der Anhänger des VfL beschwert.
„Bochum ist immer ein sympathischer Verein gewesen und ich weiß, dass 80-90 Prozent der Fans sympathisch sind“, ließ der Angreifer in seiner Instagram-Story verlauten und ergänzte: „Aber heute war wieder so ein Tag, an dem sich alle Ruhrpott-Asis in Bochum versammelt haben und dachten ‚heute gehen wir mal ins Stadion.‘ Das hat man gemerkt.“
VfL-Boss wehrt sich gegen Pauschalkritik
VfL-Boss Villis verwahrte sich im STAHLWERK Doppelpass gegen diese Pauschalkritik und nannte sie eine „Provokation“.
Gleichwohl kündigte er an, die Sicherheit im Stadion zu verbessern, und gab sich zuversichtlich, dass die Person, die den Becher geworfen hat, identifiziert werden kann.