Erst ganz viel Leerlauf, dann doch noch Tempo und ein spätes Tor - plus die Belohnung, den Titelkampf der Bundesliga tatsächlich wieder spannend gemacht zu haben: (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Lässt BVB-Serie Bayern nun wanken?
Borussia Dortmund kommt im Nachholspiel in Mainz zu einem Big Point. Axel Witsel sorgt für die späte Erlösung - Erling Haaland sorgt für Belebung.
Borussia Dortmund kommt im Nachholspiel in Mainz zu einem Big Point. Axel Witsel sorgt für die späte Erlösung - Erling Haaland sorgt für Belebung.
Borussia Dortmund hat dank einer Leistungssteigerung nach der Halbzeit und einem Lucky Punch kurz vor Schluss das Nachholspiel beim 1. FSV Mainz 05 mit 1:0 (0:0) glücklich für sich entschieden und ist dem zuletzt schwächelnden Tabellenführer FC Bayern damit wieder bis auf vier Zähler auf die Pelle gerückt. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
BVB setzt kuriose Serie gegen Bayern fort
Bemerkenswert vor allem dabei, dass der BVB seine wichtigste Serie fortsetzte, nach jedem der sieben Bayer-Patzer in der Liga mit Remis und Niederlage (zuletzt 1:1 gegen Hoffenheim) einen Sieg verbuchte.
Ein Trend, der nun auch in Mainz anhielt - und Dortmunds Fans darauf hoffen lässt, dass die Bayern acht Spieltage vor Saisonende nun womöglich nachhaltig ins Wanken geraten, wenngleich die Dortmunder in dieser Spielzeit ebenso schon mehrfach Federn ließen bei gleichzeitigen FCB-Erfolgen.
„Es war viel Kampf, viel Leidenschaft - mit dem glücklicheren Ende für uns. Auch wenn es zwischendrin für uns auch mal gefährlich wurde, Mainz war lange unangenehm“, sagte BVB-Coach Marco Rose nach Abpfiff bei DAZN.
Der Glücklich-Macher hieß dabei Axel Witsel, der mit seinem ersten Saisontreffer (87.) das Tor des Abends für die Borussen erzielte, die zunächst allerdings erneut auf Erling Haaland verzichteten.
BVB-Sieg in Mainz - Witsel als Matchwinner
Der Star-Torjäger, der bereits am vergangenen Wochenende gegen Arminia Bielefeld (1:0) nach mehrwöchiger Verletzungspause sein Comeback gegeben hatte, kam erst ab der 56. Spielminute zum Zug.
Der von vielen Top-Klubs umworbene Norweger, der nach SPORT1-Informationen bis Ende März eine Entscheidung über seine sportliche Zukunft gefällt haben will und offenbar am heftigsten von Manchester City umgarnt wird, sorgte nach seiner Einwechslung indes für deutliche Belebung im Dortmunder Spiel. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
- „Die Dortmund-Woche“, der SPORT1 Podcast zum BVB: Alle Infos rund um Borussia Dortmund - immer dienstags auf podcast.sport1.de, in der SPORT1 App, auf Spotify, Apple Podcasts, Podigee und überall, wo es Podcasts gibt
Ein Treffer blieb Haaland aber nicht vergönnt - seine beste Aktion war eine Direktabnahme aus elf Metern, die Mainz‘ Keeper Robin Zentner entschärfte (68.). (HINTERGRUND: Das soll die Haaland-Deadline sein)
Haaland kommt - und Dortmund macht Druck
Besser machte es Matchwinner Witsel gegen die angesichts zahlreicher Corona-bedingter Ausfälle mit einer stark veränderten Stammelf angetretenen Mainzer, die dem BVB das Leben lang schwer machte.
Der Ersatzkapitän sorgte dann aber doch noch für ein Happy Ende bei den immer wieder defensiv wackelnden Schwarz-Gelben, als er nach einer Freistoßflanke des eingewechselten Giovanni Reyna per Kopf netzte.
„Es war ein schwieriges Spiel“, sagte Witsel hinterher bei DAZN: „In der zweiten Halbzeit haben wir es besser gemacht und Chancen kreiert. Man kann nicht immer schön spielen, manchmal muss man auch so gewinnen.“
Der Belgier lobte „die Körpersprache“ und den „Kampfgeist“ der oftmals als zu weich gescholtenen Mannschaft. Mitspieler Emre Can ergänzte: „Wenn man das Siegtor so spät schießt, ist es umso schöner. Der Sieg schmeckt sehr gut“
Und Rose meinte: „Wir sind natürlich der glückliche Gewinner. Ein 0:0 wäre in Ordnung gewesen. Ich bin schon sehr froh, dass wir in Mainz bestanden haben. Ich muss der Mannschaft ein riesiges Kompliment machen.“
Nicht im Dortmunder Kader neben dem erkrankten Kapitän Marco Reus stand einmal mehr auch Abwehrchef Mats Hummels - obwohl freigetestet nach einer Corona-Infektion.
„Mats hat nach dem Training gesagt, dass es noch nicht reicht“, klärte Rose bei DAZN vor dem Anpfiff auf.
Hummels weiterhin außen vor nach Corona-Infektion
Und fügte an: „Er hat gesagt, dass er ein beklemmendes Gefühl in der Brust hat. Alle Untersuchungen und Lungentests waren vorher gut, aber noch mal: Das ist Corona, es geht auch ums persönliche Empfinden.“
Verzichten mussten die Dortmunder, die am Wochenende nach Ostern zum direkten Duell der Titel-Rivalen nach München reisten, nach wie vor auch auf den erkrankten Kapitän Marco Reus.
Trotz der Corona-Probleme mit 14 infizierten Profis zuletzt war Mainz gegen einen schwachen BVB lange ebenbürtig, kassierte aber dennoch nach acht Partien wieder eine Heimniederlage. Erst am Dienstag waren laut Trainer Bo Svensson die letzten Spieler freigetestet worden.
Der BVB startete mit der siegreichen Elf vom vergangenen Wochenende, fand vor 25.000 Fans gegen griffige Mainzer aber zunächst keine Durchschlagskraft.
Mainz macht BVB lange das Leben schwer
Dem FSV war die fast dreiwöchige Spielpause durch den massiven Corona-Ausbruch zunächst nicht anzumerken.
Dortmund bekam immer wieder Probleme mit dem Mainzer Umschaltspiel, Emre Can rettete in höchster Not gegen Jonathan Burkardt (27.). Offensiv fiel den Gästen ohne Haaland bis auf einem harmlosen Versuch von Thorgan Hazard nichts ein.
Vor den Augen von Bundestrainer Hansi Flick und des neuen DFB-Präsidenten Bernd Neuendorf änderte sich nach der Pause dann aber einiges an der Dortmunder Behäbigkeit, auch wenn der Mainzer Anton Stach das Tor aus der Distanz nur knapp verfehlte (51.).
Roses Teams ließ sich in der teilweise hitzigen Partie auch immer wieder in Wortgefechte verwickeln, mehrfach kam es zu Rangeleien und Rudelbildungen.
Mitte der zweiten Halbzeit steigerte sich der BVB dann immer mehr und profitierte von den schwindenden Kräften bei den Gastgebern.
In der Schlussphase kam Dortmund vor allem über Standards in die Gefahrenzone - und dank Witsel zum wichtigen Dreier im Titelkampf.