Die neue DFL-Chefin Donata Hopfen wehrt sich bei der Zukunftsgestaltung der Fußball-Bundesliga gegen Denkverbote und würde vor drastischen Maßnahmen nicht zurückschrecken.
DFL-Chefin will Gehälter begrenzen
„Es gibt für mich keine heiligen Kühe“, sagte sie der Bild am Sonntag. Wenn der Liga im Sinne des Wettbewerbs Playoffs helfen würden, „dann reden wir über Playoffs“. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Auf die Frage, ob sie wie in Spanien oder Italien auch den deutschen Supercup in Saudi-Arabien austragen lassen würde, antwortete sie: "Jede Maßnahme, die uns in Zukunft Geld bringen soll, muss zu uns passen. Ich finde aber, wir können in dieser Hinsicht aktuell gar nichts ausschließen."
Hopfen: Gehälter regulieren für mehr Chancengleichheit
Die DFL müsse angesichts der starken internationalen Konkurrenz und der heftigen finanziellen Auswirkungen der Pandemie „aufpassen, dass wir nicht in eine Abwärtsspirale geraten“, betonte Hopfen (45).
Zugleich forderte sie, „den Fan wieder mehr in den Mittelpunkt zu stellen“. Dies sei „unsere wichtigste Aufgabe für die Zukunft“. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Hopfen befürwortet die Regulierung der Spielergehälter und hofft hier auf einen Schulterschluss der Top-Ligen in Europa.
Sie sei der Meinung, „dass sich der Fußball einen Gefallen tun würde, wenn man Spielergehälter reguliert. Auch, weil dies die Chancengleichheit innerhalb Europas stärken würde. Denn viel Geld, das an Gehältern, Ablösesummen oder an Berater gezahlt wird, geht nicht in die Entwicklung von jungen Spielern oder professionellen Strukturen.“
„Wäre das noch unsere Bundesliga?“
Hopfen wünscht sich bei einer möglichen Gehaltsobergrenze eine Einigung der großen Ligen Europas. „Wir sind zwar Wettbewerber, aber wir haben an den entscheidenden Stellen doch gemeinsame Interessen. Und auch der Politik in Europa sollte an einem gerechten Wettbewerb in einem gemeinsamen Markt gelegen sein.
An der 50+1-Regel will sie derweil festhalten, diese sei kein „Erfolgsblocker“. Ohne sie wäre zwar möglicherweise „einiges einfacher. Aber wäre das noch unsere Bundesliga?“ (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Abschaffen würde Hopfen die Bezeichnung „Die Mannschaft“. „Für mich war und bleibt es auch in Zukunft die Nationalmannschaft“, sagte sie.
Den ungeliebten Slogan zu verbannen hatte unlängst der Dortmunder Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke ins Gespräch gebracht, der in Präsidium und Aufsichtsrat der Deutschen Fußball Liga (DFL) sitzt.