Nach zwei sieglosen Spielen in Folge ist der FC Bayern zurück in der Erfolgsspur – allerdings mit einem bitteren Beigeschmack.
Tolisso-Drama und die Folgen
Corentin Tolisso musste beim 4:1 gegen die SpVgg Greuther Fürth bereits in der 25. Minute ausgewechselt werden. Nach einem Zweikampf mit Fürths Paul Seguin wälzte sich der Mittelfeldspieler auf dem Rasen, um wenig später mit schmerzverzerrter Miene und den Tränen nahe in den Katakomben der Allianz Arena zu verschwinden. Die Diagnose: Muskelfaserriss im linken hinteren Oberschenkel! (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
„Das ist Pech, aber Gott sei Dank ist es nicht mehr“, sagte Trainer Julian Nagelsmann nach dem Spiel bei DAZN. „Wir haben zunächst befürchtet, dass es etwas Schlimmeres ist.“
Dennoch werden die Bayern mehrere Wochen ohne den 27-Jährigen auskommen müssen. Von rund einem Monat Pause ist auszugehen.
Tolisso fällt aus: Drei Optionen für Nagelsmann
Pechvogel Tolisso – in seinen fünf Spielzeiten beim FCB hat er schon über 80 Pflichtspiele verpasst!
Die Münchner hoffen ähnlich wie auch bei Manuel Neuer, Alphonso Davies und Leon Goretzka, dass der Weltmeister von 2018 bis spätestens Anfang April wieder bei 100 Prozent ist, wenn ein mögliches Viertelfinale in der Champions League ansteht. (DATEN: Spielplan und Ergebnisse der Champions League)
Das Achtelfinal-Rückspiel gegen RB Salzburg am 8. März (Hinspiel 1:1) muss Nagelsmann nun also definitiv ohne den zuletzt wieder sehr zuverlässigen Tolisso planen.
Als Optionen für die Position neben dem gesetzten Sechser Joshua Kimmich bleiben ihm damit noch Marcel Sabitzer, Marc Roca und Jamal Musiala, den Nagelsmann – SPORT1 hatte unter der Woche berichtet – auch perspektivisch in einer Rolle als „Verbindungsspieler“ im Zentrum sieht.
Tendenz bei Tolisso eher Richtung Abschied vom FC Bayern
Bayern ohne Tolisso – ein Zustand, an den sich die Fans des Rekordmeisters ab Sommer sowieso gewöhnen müssen?
Im Vertragspoker um den 2017 für 41,5 Millionen Euro aus Lyon an die Isar gewechselten Rechtsfuß gibt es noch immer keine Entscheidung, nach SPORT1-Informationen geht die Tendenz aber weiterhin eher in Richtung Nicht-Verlängerung und ablösefreier Wechsel. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Tolisso selbst soll einem Verbleib zwar nicht abgeneigt gegenüberstehen. Sein Leistungsaufschwung im Januar änderte jedoch nicht viel an der grundsätzlichen Einschätzung der Bayern-Bosse, dass er in den vergangenen Jahren zu häufig fehlte und deshalb auch zu selten sein volles Potenzial ausschöpfen konnte.
Die Bereitschaft, ihn mit einem neuen hoch dotierten Vertrag auszustatten, hielt sich in den bisherigen Gesprächen mit Tolisso-Berater Eric Castagnino daher in Grenzen. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Der erneute Rückschlag ist für den Spieler in doppelter Hinsicht bitter – denn er nimmt ihm für die kommenden Wochen die Möglichkeit, sich bei seinem Noch-Arbeitgeber für ein aus seiner Sicht zufriedenstellendes Vertragsangebot zu empfehlen.