David Alaba hat es getan, Niklas Süle wird es noch tun: Den FC Bayern zu verlassen, weil das Vertragsangebot nicht den Erwartungen entsprach.
Gnabry-Verlängerung auf der Kippe
Zwei Innenverteidiger, die der Rekordmeister zähneknirschend ziehen ließ. „Man kommt in diesem Geschäft nicht immer zusammen, das ist normal”, sagte Vorstandschef Oliver Kahn zuletzt. (News: Nagelsmann weiß, warum Süle geht)
Und doch war es für das Selbstverständnis des FC Bayern nicht förderlich – schließlich sind die Münchner alles andere als ein Abgabeklub, noch dazu ohne Ablöse zu generieren.
Bei Kingsley Coman setzte man auf eine andere Strategie und gewährte dem Franzosen eine satte Gehaltserhöhung, damit er seine Unterschrift unter einen neuen Kontrakt setzt. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Und bei Serge Gnabry? Da schien es lange Zeit so zu sein, als sollte die Vertragsverlängerung ein Selbstläufer werden. Der Nationalspieler, der noch bis Juni 2023 an den FC Bayern gebunden ist, fühlt sich an der Isar pudelwohl.
Nagelsmann: „Ich würde mir nichts sehnlicher wünschen, als dass er verlängert“
Die positiven Gefühle beruhen auf Gegenseitigkeit: Die Verantwortlichen im Verein, allen voran Trainer Julian Nagelsmann, wollen sich eine Zukunft ohne den torgefährlichen Flügelstürmer nicht vorstellen.
„Ich würde mir nichts sehnlicher wünschen, als dass er verlängert“, hatte der Coach Mitte Dezember nach dem 5:0 in Stuttgart gesagt. „Aber ich renne jetzt auch nicht jede Woche da hin.“
Gnabry habe „vertraute Personen, mit denen er darüber spricht, und auch wir im Klub haben andere Menschen mit Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic, die sich darum kümmern, diese Gespräche zu führen.“ (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Nagelsmanns Taktik: „Ich versuche, ihn im Sportlichen zu begleiten auf seinem Weg, dass er immer besser wird, und so Argumente zu sammeln.“
Gespräche liegen auf Eis
Eineinhalb Monate später ist es auf einmal sehr still zwischen dem Rekordmeister und der Gnabry-Seite.
Nach SPORT1-Informationen sind die Gespräche vorerst zum Erliegen gekommen – und sollen, so die aktuelle Tendenz, frühestens im März wieder aufgenommen werden.
Für die Spielerseite ist keine Eile geboten. Der 26-Jährige hat zwar weiterhin Spaß unter seinem alten und neuen Förderer Nagelsmann – er will aber auch angemessen bezahlt werden.
Wie schon zuletzt von SPORT1 berichtet, würde der Außenstürmer gerne in dieselbe Gehaltskategorie wie Leroy Sané und Kingsley Coman aufsteigen. Beide verdienen mit Prämien über 15 Millionen Euro brutto im Jahr.
Schmaler Grat für die Bayern-Bosse
Es deutet sich die nächste Hängepartie an – eine, auf die die Bayern, gerade in Coronazeiten, gerne verzichten würden. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Für die Vereinsbosse ist es wieder einmal ein schmaler Grat, den sie überwinden müssen: Einerseits ihre besten Spieler unter (fast) keinen Umständen (noch dazu ablösefrei) abzugeben, andererseits aber auch darauf zu achten, dass das Gehaltsgefüge innerhalb der Mannschaft nicht in Schieflage gerät.
Nach dem Abgang von Süle hatte zunächst der Profivertrag von Top-Talent Paul Wanner Priorität. Gut möglich, dass nun zunächst die Zukunft von Corentin Tolisso (Vertrag bis 2022) und Robert Lewandowski (2023) oben auf der Bayern-Liste steht.
Panik herrscht an der Säbener Straße wegen des Gnabry-Stillstands noch keine. Doch während für die FCB-Bosse um Sportvorstand Hasan Salihamidzic die Zeit langsam tickt, kann sich Serge Gnabry entspannt zurücklehnen. (Salihamidzic winkt neuer Vertrag)
Im Notfall macht er es so wie David Alaba und Niklas Süle.