Dieses Topspiel wurde zu einem wilden Schlagabtausch!
Neuer und Eigentor retten Bayern
Der FC Bayern hat gegen RB Leipzig mehrfach gewankt, ist jedoch nicht gestolpert und hat dank des 3:2 (2:1)-Heimerfolgs das Polster auf den BVB vorübergehend vergrößert. Leipzig verpasste nach zuletzt drei Siegen unter Domenico Tedesco den Sprung auf einen Champions-League-Platz.
Der Rekordmeister hat nun wieder neun Punkte Vorsprung auf Borussia Dortmund. Der BVB tritt am Sonntag gegen Bayer Leverkusen an.
Nagelsmann setzt auf Süle
Bayern kam dank Thomas Müller (12.), Robert Lewandowski (44.) und eines Eigentors von Joskvo Gvardiol (58.) zum Sieg. Leipzig kam durch André Silva (27.) und Christopher Nkunku zwei mal zurück (53.). (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Zudem entschied auch Manuel Neuer die Partie mit seinen zahlreichen Paraden. Für den Keeper war es der 310. Liga-Erfolg im 458. Spiel - damit stellte er den Siegrekord von Bayerns Vorstandsvorsitzendem Oliver Kahn ein.
Julian Nagelsmann analysierte das Spektakel: „Wir wollten in der ersten Hälfte jeden Angriff viel zu schnell zum Abschluss bringen. Ab der 70. Minute war bei Leipzig etwas die Power weg. Da haben wir etwas mehr Kontrolle gehabt.“
Leipzigs Geschäftsführer Oliver Mintzlaff meinte bei Sky: „Die drei Fehler vor den Gegentoren sind ärgerlich. So viel haben wir sonst nicht zugelassen. Wir begraben unsere Ziele trotzdem nicht. Wir wollen in die Champions League und haben gezeigt, welche Qualität die Mannschaft hat.“
Julian Nagelsmann hatte im Duell mit seinem Ex-Verein seine Aufstellung nach dem 4:1 gegen Hertha BSC Berlin nicht verändert. So begann Niklas Süle nach dem Wirbel um seinen im Sommer feststehenden Abschied. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Die Ex-Leipziger Dayot Upamecano und Marcel Sabitzer nahmen auf der Bank Platz. Beide wurden erst in der Schlussphase eingewechselt.
Zunächst zahlte sich die Kontinuität von Nagelsmann aus. Nach einem Ballgewinn von Corentin Tolisso parierte Leipzigs Keeper Peter Gulacsi noch den Schuss von Robert Lewandowski. Doch Thomas Müller staubte ab (12.). (NEWS: Nagelsmann fordert Müller-Verbleib)
„Beide Mannschaften haben versucht, offensiv zu pressen nach Ballgewinnen und dann sind das erzwungene Fehler, die durch die Spielweise der Mannschaften im Aufbau entstehen und die man vielleicht auch ein bisschen einkalkuliert“, sagte Müller. „Insgesamt haben wir verdient gewonnen, weil wir mehr von solchen Aktionen hatten.“
Danach entwickelte sich vor den 10.000 Zuschauern in der lila angestrahlten Allianz Arena ein offener Schlagabtausch, in dem beide Mannschaften die Verteidiger sehr früh attackierten.
Konrad Laimer bedauerte: „Es tut weh, wenn du so verlierst und die Gegentore so blöd bekommst. Wenn man so einer Mannschaft so leichte Ballgewinne gibt, bestraften sie das eiskalt.“
Bayern: Müller-Treffer aberkannt
Leipzigs Coach Domenico Tedesco, der zusammen mit Nagelsmann den Fußballehrer-Lehrgang gemacht hatte, stellte sein Team offensiv ein. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
So kam Leipzig durch Dani Olmo (16./18.) zu großen Chancen und belohnte sich wenig später durch den Ausgleich von André Silva. Der Portugiese drückte den Ball nach einem Lupfer von Konrad Laimer über die Linie (27.). Den Angriff eingeleitet hatte ein Ballverlust von Bayern-Star Tolisso. (NEWS: Kahn über Zukunft von Tolisso)
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In der Folge drückte der FC Bayern wieder mehr auf das Tempo. Kingsley Coman traf den Pfosten (34.).
Das vermeintliche 2:1 von Thomas Müller nahm Schiedsrichter Sven Jablonski nach Eingriff des Videoassistenten zurück (36.). Der Grund: Lewandowski hatte im Vorfeld des Kopfballs Leipzigs Joskvo Gvardiol gefoult.
Gvardiol-Eigentor bringt Entscheidung
Doch kurz vor der Pause kam Bayern doch noch zum 2:1. Nach Flanke von Coman köpfte Lewandowski ein (44.).
Auch nach der Pause blieb es spektakulär.
Einen Traumpass Laimer veredelte Christopher Nkunku vor Manuel Neuer eiskalt und glich zum 2:2 aus (53.).
Der FC Bayern schlug sofort zurück. Einen Versuch von Serge Gnabry fälschte Gvardiol unhaltbar zum 3:2 für den Rekordmeister ab (58.).
Vier Minuten später verpasste Lewandowski völlig freistehend den nächsten Treffer (62.).
So blieb es bis zum Ende spannend und Leipzig bekam durch Emil Forsberg die Möglichkeit zum erneuten Ausgleich (82.).