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Unions Fans kochen wegen Reus
Nach dem bösen Bayern-Ausrutscher in Bochum siegten die Schwarz-Gelben am Sonntag mit 3:0 bei Union Berlin und schoben sich wieder auf sechs Punkte an den Rekordmeister heran.
Sowohl die Führung als auch das 2:0 hatte Kapitän Marco Reus erzielt (18./25.), der nach der Klatsche gegen Bayer Leverkusen seinen Worten Taten folgen ließ. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
„Das tut uns sehr gut. Wir hatten eine sehr unruhige Woche, aber wir wollen jetzt auch nicht zu sehr in der Vergangenheit reden“, sagte der 32-Jährige bei DAZN. „Wir müssen weiter positiv nach vorne gucken.“
Heftig: Reus war während und nach der Partie mit „Reus, du Penner“-Rufen der Union-Fans beleidigt worden. Auch als „Schwalbenkönig“ wurde der BVB-Kapitän an der Alten Försterei beschimpft. Der Dortmunder hatte bei seinem zweiten Tor die Ich-kann-euch-nicht-hören-Geste gezeigt, die Union-Gemüter damit wohl weiter angeheizt.
Hintergrund ist eine angebliche Schwalbe aus einem Bundesliga-Spiel im vergangenen April. Damals gewann der BVB mit 2:0, den herausgeholten Elfmeter hatte Erling Haaland dennoch verschossen.
Reus gelassen
An diesem Sonntag begegnete Reus den Beleidigungen relativ gelassen, gab das Interview bei DAZN, ohne eine Reaktion zu zeigen, obwohl hinter ihm die Fanseele kochte.
Zugleich war es der früheste Doppelpack des Dortmunders in einem Bundesliga-Auswärtsspiel seit 2013, als er in Frankfurt nach neun Minuten zweimal getroffen hatte. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Vom Bayern-Jäger wollte Reus dennoch nichts wissen, obwohl es nur noch sechs Punkte auf Platz eins sind.
„Wir haben es letzte Woche auch schon gesagt, dass wir uns auf uns konzentrieren. Wenn wir so inkonstant spielen, können wir uns nicht mit ganz vorne beschäftigen. Dass es langfristig unser Ziel ist, das haben wir 1000-mal gesagt, aber das brauchen wir nicht ständig wiederholen“, meinte Reus.
Stattdessen müsse man schauen, „dass wir Stabilität auf dem Platz bekommen, in den Ergebnissen, in den Leistungen - und dann wird der Rest irgendwann von alleine kommen.“
Ebenso sah es Verteidiger Mats Hummels, der überhaupt froh war, „dass wir heute den Abstand auf Platz fünf riesig gestalten konnten. Um uns mit einer Mannschaft wie Bayern aktuell in der Liga zu messen, müssen wir noch mehr auf den Platz bringen und seriöser sein.“
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Dann könne man „vielleicht irgendwann träumen, aber das sehe ich aktuell nicht.“
Von Reus wusste Hummels derweil zu schwärmen, erklärte, dass dessen größte Stärken auf der zehn liegen würden, wo er „mit tiefen Laufwegen, mit Pässen, mit eigenem Abschluss“ zur Geltung kommen könne.
Je zentraler vor dem Tor er sei, „desto besser für uns.“
Das 3:0 schoss Raphaël Guerreiro in Hälfte zwei (71.). Unions Anschlusstreffer durch den eingewechselten Kevin Möhwald wurde nach VAR-Entscheidung zurückgepfiffen (75.). Die Eisernen verbleiben auf dem sechsten Tabellenplatz.
Die Bayern hatten am Samstag mit 2:4 beim VfL Bochum verloren. Durch die herbe Pleite hatte sich für den BVB die Möglichkeit ergeben, trotz der eigenen schweren Niederlage gegen Leverkusen eine Woche zuvor wieder Boden auf die Roten gutzumachen.
Mit dieser Einstellung war das Team von Marco Rose auch in die Partie gegangen, attackierte den Gegner früh in dessen Hälfte und erzwang so einige Ballgewinne.
Reus‘ Führung war nach einer schönen Kombination mit Mahmoud Dahoud entstanden. Der deutsche Nationalspieler tunnelte dabei Union-Keeper Andreas Luthe.
Rose: „Wichtig, dass wir zu null gespielt haben“
„Wir wollten mehr Stabilität mit dem Ball“, erklärte BVB-Coach Marco Rose. „Gerade in der ersten Halbzeit waren wir sehr dominant und dann kann der Gegner natürlich auch keine Tore schießen.“
In Hälfte zwei habe man „die Kontrolle ein bisschen abgegeben, aber es war schon wichtig und gut heute, dass wir auch mal zu null gespielt haben.“
Das 2:0 bereitete Donyell Malen vor, der nach einem langen Ball den Zweikampf mit seinem Gegenspieler gewann und so den Raum für Reus öffnete. Dieser umkurvte Luthe und schob ein, wobei er „sehr viel Glück“ gehabt habe, wie er im Interview später zugab.
Beim 3:0 war vor allem Jude Bellingham beteiligt, der sich auf der linken Bahn durchtankte und den Ball gefährlich vors Tor brachte. Dort sprang der Ball etwas glücklich zu Guerreiro, der nur noch den Fuß hinhalten musste.
„Prinzipiell war das letzte Woche sehr schlimm und wir mussten natürlich heute eine Reaktion zeigen“, erklärte Reus die starke erste Hälfte. „Wir wollten einfach den Kampf annehmen, was wir in den letzten Jahren hier fast nie geschafft haben. Jetzt geht es weiter am Donnerstag.“
Dann nämlich treten die Schwarz-Gelben im Europa-League-Sechzehntelfinale gegen die Glasgow Rangers an.