Trainer Oliver Glasner konnte sich einen neckischen Spruch nicht verkneifen, als er von SPORT1 gefragt wurde, wie Stefan Ilsanker und vor allem Erik Durm auf die Ausbootung in der Europa League reagiert haben. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Die Achterbahnfahrt eines Weltmeisters
„Sie haben natürlich eine Party geschmissen“, klang die Ironie unüberhörbar durch. Der Coach betonte: „Ich mache das nicht gerne. Aber es gibt gewisse Vorgaben.“
Durm erlebt bei der Eintracht eine Achterbahnfahrt
Die Eintracht konnte der UEFA-Regularien wegen für die K.o.-Runde nur 24 Akteure nominieren, statt Durm und Ilsanker kamen Ragnar Ache und Neuzugang Ansgar Knauff mit auf die Europa-League-Liste. Vor allem der Weltmeister von 2014 hat ein Deja-vu-Erlebnis.
Die Zeit in Frankfurt, sie gleicht für Durm einer Achterbahnfahrt. Startelf, Bankplatz, Tribüne, Startelf, Bankplatz, Tribüne. Auf und nieder immer wieder. Konstanz? Diese erlebt der Weltmeister in seiner Zeit in der Mainmetropole nur selten.
Zu Saisonbeginn noch war Durm, der 2019 ablösefrei von Premier-League-Absteiger Huddersfield kam, gesetzt. In der vergangenen Spielzeit kämpfte er sich unter Ex-Trainer Adi Hütter von der Tribüne in die erste Elf und war plötzlich unumstritten. Obwohl Durm die ersten sieben Partien zuschauen musste, kam er am Ende auf beachtliche 22 Einsätze mit einem Treffer und zwei Vorlagen.
Auch unter Glasner sammelte er fleißig Einsatzminuten. „Es geht in jeder Saison darum, dass man sich neu beweisen muss“, hatte Durm bereits vor Saisonbeginn im SPORT1-Interview angekündigt.
Nach der Partie in Fürth verliert Durm seinen Stammplatz
Bis zu seiner am 25. September erlittenen Gehirnerschütterung im Duell mit dem 1. FC Köln war Durm Startelfkandidat, er bereitete auch einen Treffer vor. Doch in den Wochen nach diesem Ausfall fand Glasner Schritt für Schritt das passende System und Stammpersonal.
Durm hatte bei der Schlüsselpartie in Fürth, die der Trainer selbst trotz 2:1-Sieges sehr kritisch bewertete, einen sehr schlechten Tag auf der rechten Abwehrseite erwischt und wurde zur Halbzeitpause ausgewechselt. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Der 29-Jährige pendelt seitdem zwischen Bank und Tribüne, zu Jahresbeginn setzte ihn zudem eine Coronaerkrankung außer Gefecht. Der Familienpapa lässt sich davon aber wie gewohnt nicht unterkriegen. Durm gehört nicht zu der Sorte Profi, die intern für Ärger und Unruhe sorgt. Stattdessen will sich der ehemalige Nationalspieler wieder in die erste Mannschaft reinkämpfen.
Durms Vertrag läuft noch bis 2023
Im Winter wurde Durm zwar mit einem Abgang in Verbindung gebracht, doch die attraktiven Optionen fehlen in Coronazeiten. Sein Verdienst soll schätzungsweise bei rund 1,5 Millionen Euro liegen, der Vertrag läuft noch bis Juni 2023. Durm plant SPORT1-Informationen zufolge noch keinen Abgang aus Frankfurt, er will sich wieder herankämpfen und Glasner von seinen Qualitäten überzeugen.
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Der Weg zurück in die erste Elf ist allerdings noch schwieriger geworden. „Wir haben auf der rechten Seite nominell viel Personal“, stellte Glasner fest. Timothy Chandler hatte zuletzt den Platz sicher, mit Ansgar Knauff kam ein weiterer Spieler für die rechte Seite hinzu. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Da auch Almamy Touré und Danny da Costa geblieben sind, herrscht enormer Konkurrenzkampf auf dieser Position. Ob sich Stehaufmännchen Durm noch einmal behaupten und einen Platz sichern kann?