Randal Kolo Muani geht weiterhin mit dem FC Nantes auf Punktejagd. Doch der Fokus liegt kaum noch auf dem Fußball.
Wegen Muani: Nantes droht Eintracht
Jeden Tag gibt es neue Gerüchte um den Angreifer, der mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit in der kommenden Saison bei Eintracht Frankfurt spielt. Wie der Journalist Philippe Carayon vom TV-Sender Canal+ berichtet, ist Präsident Waldemar Kita wieder nach vorne geprescht.
Nantes-Präsident will wieder gegen die Eintracht vorgehen
Der Klub-Besitzer habe demnach behauptet, dass die Hessen und Kolo Muani seit Oktober einen Fünf-Jahres-Vertrag abgeschlossen hätten. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Kita beruft sich auf die von der FIFA festgelegten Fristen, wonach diese Kontrakte erst ein halbes Jahr zuvor - also ab dem 1. Januar 2022 - unterzeichnet werden dürfen. Bereits im vergangenen Sommer drohte er mit Klage gegen die Eintracht.
Wie die gut informierte französische L‘Equipe damals berichtet hatte, gaben die Hessen ein erstes Angebot über fünf Millionen Euro für Kolo Muani ab, welches der Klub aus der Bretagne jedoch zurückgewiesen hat.
Stattdessen wolle Nantes damals schon die FIFA einschalten, weil die Eintracht-Verantwortlichen ohne Absprache mit dem Klub direkt mit dem Spieler verhandelt haben sollen. Beweise? Fehlanzeige!
Chancen für Winterwechsel von Kolo Muani im Promillebereich
Der Spieler selbst sagte nach der Partie gegen Monaco nüchtern zu den neuesten Vorfällen: „Wir werden am Saisonende darüber sprechen, wie es weitergeht. Für mich ist es einfach, ich lasse meine Familie und meine Agenten sich um all das kümmern.“
Die Verantwortlichen der Hessen jedenfalls lassen sich angesichts der Vorwürfe nicht aus der Ruhe bringen.
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Nach SPORT1-Informationen gibt es zwar ein Agreement, einen Kontrakt hat der 23-Jährige tatsächlich noch nicht unterschrieben.
Kolo Muani sucht eine Entwicklungsarena und nicht das höchste Gehalt. Er will die nächsten Karriereschritte gehen, noch torgefährlicher werden. Die Chancen für einen Winterwechsel liegen jedoch im Promillebereich.
Die von Nantes geforderten sieben oder acht Millionen Euro sind für die Eintracht in Corona-Zeiten nicht stemmbar. Kurzfristige Verkäufe können die Sachlage ändern, doch darauf deutet aktuell wenig hin.
So tickt Kita
Kita ist der mächtige Mann bei Nantes. Er steht bei den Fans heftig in der Kritik, Schmähgesänge im eigenen Stadion sind keine Seltenheit. 2020 gab es Proteste vor dem Stadion, rund 300 Fans hatten Gegenstände geworden, die Polizei musste eingreifen.
Der achtmalige französische Meister, der letzte Triumph liegt allerdings 20 Jahre zurück, befindet sich auf der ständigen Suche nach Konstanz. Antoine Kombouaré ist der zehnte Trainer in den vergangenen sechs Jahren.
Von 1998 bis 2001 war Kita schon bei Lausanne in der Schweiz tätig, wobei er den Verein finanziell an die Wand gefahren haben soll.
Er wehrte sich zwar gegen diese Vorwürfe, doch in dieser Zeit wurden über 50 Transfers getätigt und zwei Trainer entlassen. 2006 verkaufte er sein Optiker-Unternehmen für 180 Millionen Euro an eine US-amerikanische Firma, ein Jahr später übernahm Kita Nantes für zehn Millionen Euro.
Ablösefreier Abgang im Sommer?
Ruhe kehrte seitdem nicht ein in den Klub - und die Causa Kolo Muani zeigt nun, warum dem so ist. Nach SPORT1-Informationen wurde das Potenzial des Angreifers erst spät erkannt, die Weichen für eine gemeinsame Zukunft viel zu spät gestellt.
Nun, wo ein ablösefreier Verlust droht, geht die Schuldsuche los. Es wird daher wohl nicht etwas dauern, bis einer der begehrtesten Angreifer der Ligue 1 einen Kontrakt bei einem neuen Klub, der wohl Eintracht Frankfurt heißen wird, unterschreibt.