Thomas Müller von Rekordmeister Bayern München hat über seine sozialen Kanäle auf das Register für Todesfälle aufmerksam gemacht.
Müller weist auf Todes-Register hin
„Hallo zusammen, heute will ich mich mit einem ernsten Thema an alle Sportler wenden.“ Mit diesen Worten begrüßte der Rio-Weltmeister seine Fans in seiner Botschaft.
Der Starspieler des FC Bayern machte in dem Video auf ein Thema aufmerksam, mit dem niemand in Berührung kommen möchte, das jedoch eine hohe Bedeutung für die medizinische Forschung auf diesem Gebiet hat: das deutsche "Register für Todesfälle im Sport".
Ziel des Registers ist es, dass plötzliche Todesfälle sowie überlebte Herztodesfälle in zeitlichem Zusammenhang mit sportlicher Aktivität und deren Ursachen möglichst genau erfasst werden.
Nur so können bestehende Screening- und Präventionsmaßnahmen verbessert und ergänzt werden.
Die 2012 aufgesetzte Online-Datenbank wird geführt vom Institut für Sport- und Präventivmedizin an der Universität Saarbrücken.
Nationalmannschaftsarzt Meyer verantwortlich für Datenbank
Verantwortlich ist dort Professor Tim Meyer, seit vielen Jahren Teamarzt der deutschen Nationalmannschaft und in der Coronakrise Leiter der medizinischen Task Force der Deutschen Fußball Liga (DFL) und des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).
Die allermeisten Menschen kämen „zum Glück niemals mit diesem Thema in Berührung“, sagte Meyer dem SID: „Aber wenn doch, dann ist es bei solch traurigen Anlässen trotzdem wichtig, dass diese wissenschaftlich betrachtet und gegebenenfalls die richtigen Schlüsse gezogen werden. Daher möchte ich eindringlich darum bitten und dazu aufrufen, dass entsprechende Fälle in unserem Register gemeldet werden. Auch solche Fälle, in denen ein plötzlicher Herzstillstand überlebt wurde, sind von großem wissenschaftlichem Interesse.“
Todesfälle im Sport einfach zu melden
Ob Breitensport oder professioneller Bereich: Über „scd-deutschland.de“ kann jeder einen Fall melden.
Anhand eines Fragebogens können genauere Angaben zu den Umständen des plötzlichen Todes beziehungsweise Herzstillstandes beim Sport gemacht werden, sofern diese bereits bekannt sind.
Gegebenenfalls wenden sich die Mediziner der Universität Saarbrücken mit Rückfragen an die Personen, die einen Fall gemeldet haben. Zehn Jahre nach seiner Einrichtung umfasst das Register insgesamt über 350 Fälle.