Das größtenteils unglückliche Kapitel Krzysztof Piatek bei Hertha BSC ist beendet.
Die teuersten Wintertransfers
Der 26-Jährige wird den Hauptstadtklub nach zwei Jahren wieder verlassen. Der polnische Nationalspieler wird zunächst für eine Halbserie an den AC Florenz ausgeliehen, die Fiorentina besitzt danach noch eine Kaufoption. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
In den vergangenen zwölf Monaten hat der Stürmer, der die Berliner 24 Millionen Euro Ablöse gekostet hat und damit zu den teuersten Wintertransfers der Bundesliga gehört, bei der Hertha nie wirklich sein Glück gefunden und gehört zweifelsohne zur Kategorie „Transfer-Flops“.
Doch wie lief es mit anderen Millionen-Transfers, die in der Winter-Transferperiode getätigt wurden? SPORT1 nimmt die zehn teuersten Deals der letzten fünf Jahre unter die Lupe. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
10. Exequiel Palacios - 17 Mio. Euro Ablöse
Der Mittelfeldspieler kam im Januar 2020 von River Plate Buenos Aires zu Bayer Leverkusen. Nach einer Roten Karte, die er vor seinem Wechsel in seiner Heimat sah, war er zunächst für drei Bundesligaspiele gesperrt, offenbarte dann Eingewöhnungsprobleme und fiel schließlich mit einer Wirbelsäulenverletzung aus.
Unter Peter Bosz spielte der heute 23-Jährige nie eine Rolle, unter Hannes Wolf startete er aber schließlich durch und hat sich mittlerweile zum Leverkusener Stammspieler gemausert. In dieser Saison stehen zwölf Einsätze und ein Assist in der Bundesliga zu Buche. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
9. Matheus Cunha - 18 Mio. Euro
Der Brasilianer wechselte in der Saison 2019/20 innerhalb der Bundesliga zu Hertha BSC und stieß Mitte Februar zum Kader des Interimstrainers Alexander Nouri. Cunha kam rasch beim Hauptstadtklub an und belebte das Offensivspiel der Mannschaft. Mit seinen Toren verhalf er Berlin zweimal zum Klassenerhalt. Allein in der Saison 2020/21 erzielte er in 27 Bundesligaspielen sieben Treffer und bereitete fünf vor.
Im Sommer 2021 fand die zuletzt von schrillen Misstönen begleitete Liaison zwischen Cunha und Hertha allerdings ein unschönes Ende. Pal Dardai warf seinem Spieler taktische Disziplinlosigkeit vor. Zumindest erwies sich Cunhas Verpflichtung als lohnende Investition, denn Hertha hat mit seinem Verkauf an Atlético Madrid für rund 30 Millionen Euro einen Mehrerlös erzielt.
8. Edmond Tapsoba - 18 Mio. Euro
Der Innenverteidiger, der 2019/20 von Vitoria Guimaraes SC aus Portugal zu Bayer Leverkusen kam, gehört zu den Leistungsträgern, obwohl er erst im September nach einem Syndesmose-Riss, den er sich im Juli zugezogen hatte, wieder auf den Rasen zurückkehrte. In der vergangenen Saison kam der 22-Jährige auf 31 Einsätze und ein Tor, in dieser Spielzeit stehen neun Einsätze sowie ein Treffer zu Buche.
7. Amadou Haidara - 19 Mio. Euro
Obwohl er gerade eine schwere Knieverletzung ausstand, holte Ralf Rangnick den malischen Nationalspieler in der Saison 2018/19 von Red Bull Salzburg nach Leipzig und ist nach einer Vertragsverlängerung des ursprünglich bis 2023 dotierten Kontrakts bis 2025 an den Klub gebunden.
Zuletzt musste der Mittelfeldspieler verletzungsbedingt auf die Bremse treten. Zeitgleich mehrten sich die Gerüchte sei dem Amtsantritt von Rangnick bei Manchester United um einen möglichen Abschied des Maliers Richtung Premier League. Sollte ein Wechsel zustande kommen und die Ablösesumme stimmen, dürfte man in Leipzig aber zufrieden auf die Investition zurückblicken.
6. Erling Haaland - 20 Mio. Euro
Der Stürmer kam im Januar 2020 von Salzburg zu Borussia Dortmund und hat seitdem eingeschlagen wie eine Bombe. In dieser Saison kommt der Norweger trotz längerer Verletzungspause auf 13 Tore und fünf Assists in elf Bundesliga-Einsätzen. In der Vorsaison waren es 27 Treffer und acht Vorlagen in 28 Ligaspielen sowie zehn Treffer und zwei Assists in der Champions League.
Aber damit nicht genug: Mit zwei Treffern im Finale gegen Leipzig hatte Haaland auch entscheidenden Anteil am DFB-Pokalsieg 2021 der Borussen. Allerdings wird der 21-Jährige nicht mehr lange das schwarz-gelbe Trikot tragen, nachdem zahleiche Topklubs um den Superstürmer buhlen.
5. Manuel Akanji - 21,5 Millionen Euro
Akanji kam im Januar 2018 vom Schweizer Serienmeister FC Basel nach Dortmund. In den vergangenen Jahren hat sich der Abwehrspieler zum Leistungsträger beim BVB entwickelt, weshalb man den Defensivmann in Dortmund gerne über sein Vertragende (2023) hinaus halten möchte. Akanji soll mittlerweile eine hochdotierte Offerte zur Ausdehnung seines Arbeitspapiers vorliegen.
Der Ball liegt somit also offenbar bei Akanji. Seine guten Leistungen sind aber auch anderen Klubs nicht verborgen geblieben: Unter anderem wurde der Rechtsfuß zuletzt mit einem möglichen Wechsel zu Real Madrid in Verbindung gebracht.
4. Dani Olmo - 22 Mio. Euro
Der Spanier wechselte im Winter 2020 vom kroatischen Serienmeister Dinamo Zagreb zu RB Leipzig. Die Umstellung fiel dem Mittelfeldspieler zunächst noch schwer, mittlerweile hat er sich aber zu einer wichtigen Stammkraft entwickelt.
Daher sind seine Dienste auch international begehrt. Mit 22 Millionen Euro war sein Transfer vergleichsweise teuer, heute hat der in Leipzig zum Nationalspieler gewordene Rechtsfuß allerdings einen Marktwert von 50 Millionen Euro und eine kolportierte Ausstiegsklausel, die jenseits der 75 Millionen Euro liegen soll.
3. Dominik Szoboszlai - 22 Mio. Euro
Das Ausnahme-Talent wechselte im Winter 2020 von Salzburg zu RB Leipzig, wo er zunächst wegen chronischer Adduktorenbeschwerden ausfiel. Tatsächlich musste der Ungar monatelang im Leistungszentrum in Thalgau behandelt werden und fiel die gesamte Rückrunde 2020/21 aus. Dann folgte allerdings der steile Karriereaufstieg, an dem besonders der damalige Coach Julian Nagelsmann einen gehörigen Anteil hatte.
Zuletzt bekam unter Leipzigs neuem Trainer Domenico Tedesco Emil Forsberg den Vorzug gegenüber Szoboszlai, was allerdings mehr mit der Formation als mit Leistungen zusammenhing. Dennoch verzeichnet der 21-Jährige in dieser Bundesliga-Saison bereits 16 Einsätze, drei Tore und vier Vorlagen.
2. Krzysztof Piatek - 24 Mio. Euro
Die Erwartungen nach seinem Wechsel zu Hertha BSC waren riesig. So richtig erfüllen konnte er diese aber nie. Wenn er glänzte, dann meist von der Bank kommend als Vorbereiter. Insgesamt kam Piatek bei den Berlinern in 58 Spielen auf 13 Tore und vier Vorlagen.
Unter dem neuen Trainer der Herthaner Tayfun Korkut war der Pole nicht gesetzt und kam nur auf drei Kurzeinsätze. Anfang 2022 dann der Schlussstrich: Piatek wechselte zunächst auf Leihbasis zur AC Florenz in die Serie A. In Berlin dürfte Piatek nicht allzu lange nachgetrauert werden.
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1. Lucas Tousart - 25 Mio. Euro
Der Franzose wurde im Winter 2020 als Jürgen Klinsmanns Wunschspieler von Hertha BSC verpflichtet und war mit 25 Millionen Euro der teuerste Einkauf der Klubgeschichte. Allerdings war Tousart nach seiner Unterschrift noch bis Saisonende an Olympique Lyon verliehen.
Zuletzt kam er beim Hauptstadtklub nicht mehr richtig zum Zug und wurde den Vorschusslorbeeren, mit welchen er in die Bundesliga gekommen war, auch insgesamt nie gerecht. Demnach sollen dem Mittelfeldspieler, der mit seinem Jahresgehalt von 2,4 Millionen Euro auch einen großen Teil des Budgets blockiert, die Türen für einen Abschied offen stehen.