Max Kruse hat Borussia Mönchengladbach am 20. Spieltag der Bundesliga den nächsten Tiefschlag verpasst - für Trainer Adi Hütter wird die Lage nach der vierten Heimpleite in Folge immer brenzliger.
Kruse schockt taumelndes Gladbach
Stürmer Kruse erzielte beim 2:1-Sieg von Union Berlin bei den Gladbachern, die am Mittwoch ein empfindliches Pokal-Aus gegen Hannover hinnehmen mussten, einen Doppelpack.
„Wir schenken es zum Schluss wieder her, und das kotzt einen an“, meinte Gladbachs Jonas Hofmann, der nach seiner Knie-Operation erstmals in diesem Jahr in der Startelf stand, bei Sky.
In der 18. Minute gingen die Gäste vor 750 Zuschauern durch einen Handelfmeter von Kruse in Führung, nachdem Denis Zakaria eine abgefälschte Flanke von Sheraldo Becker aus kurzer Distanz an den ausgestreckten Arm bekommen hatte. Die Borussia verursachte damit in den vergangenen drei Pflichtspielen vier Strafstöße. Für Kruse war es der vierte Saisontreffer. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
„Es sieht düster aus für Gladbach. Nicht auszudenken, hätten sie Bayern nicht geschlagen“, sagte Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann bei Sky.
Hamann weiter: „Wenn du so in einer Krise bist, rückst du entweder zusammen oder fällst in deine Einzelteile zusammen. Das ist keine Mannschaft, das ist offensichtlich. Da kann irgendwas nicht stimmen. Ich habe kein gutes Gefühl.“
Gladbach ohne Stindl
Die Gastgeber, die vor Anpfiff eine schwere Verletzung von Lars Stindl vermeldeten, steckten allerdings trotz des erneuten Nackenschlags nicht auf. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Rückkehrer Jonas Hofmann behielt in der 40. Minute auf der rechten Seite den Überblick und spielte Manu Koné im Zentrum an. Der Sommer-Neuzugang zirkelte den Ball aus etwa 18 Metern rechts ins Netz. Union-Keeper Frederik Rönnow, der am Samstag den Vorzug vor Stammkeeper Andreas Luthe erhielt, war ohne Chance. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Kruse lässt Union jubeln
In der zweiten Hälfte folgten lange nur noch wenige Aufreger. In der 58. Minute ging Hofmann nach einem Duell mit Timo Baumgartl im Strafraum zu Boden, doch der Kontakt war zu wenig für einen Strafstoß. Chancen blieben auf beiden Seiten Mangelware, ehe Matthias Ginter aus kurzer Distanz an Rönnow scheiterte und Luca Netz den Abpraller übers Tor beförderte (77.).
In der Schlussphase schlug dann wieder Kruse mit Saisontor Nummer 5 zu, nachdem Nico Gießelmann den Stürmer nach einem unglücklichen Befreiungsschlag Zakarias im Strafraum halblinks freigespielt hatte (84.). Es war Unions erster Torschuss nach der Pause.
„Heute hätten wir es verdient gehabt, mit drei Punkten vom Platz zu gehen“, meinte Hofmann bei Sky: „Am Ende stehen wir wieder mit leeren Händen da. Das ist nicht gut genug, was wir in der gesamten Defensive gerade machen.“
Kruse meinte: „Heute hatten wir etwas mehr Glück. Wir haben im Moment einfach einen Lauf.“
Hamann macht sich Sorgen um Gladbach
Gladbach bleibt mit 22 Punkten im Abstiegskampf, Augsburg auf Relegationsplatz 16 ist nur drei Zähler entfernt. Der Druck auf den zu Saisonbeginn geholten Hütter, der vor der Partie von der „schwierigsten Situation in meiner 13-jährigen Tätigkeit“ gesprochen hatte, wächst.
„In Bielefeld wird das ein Abstiegsendspiel. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sie bis zum Ende unten stehen“, meinte Hamann.
Union, mit nun 34 Punkten Vierter, verteidigte den Champions-League-Platz vor dem SC Freiburg.
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