Die Not-Elf des FC Bayern ist mit einer Niederlage in die Bundesliga-Rückrunde gestartet. Gegen Borussia Mönchengladbach unterlag der Rekordmeister mit 1:2, bleibt aber souveräner Tabellenführer.
Bayerns Not-Elf verzweifelt an Gladbach
Robert Lewandowski traf zur frühen Führung für die Bayern (18.), ehe die Gladbacher das Spiel durch Tore von Florian Neuhaus (27.) und Stefan Lainer (31.) drehten. Zum Ende der ersten und im gesamten Verlauf der zweiten Halbzeit hatten die Gastgeber zahlreiche Chancen, scheiterten aber entweder am Aluminium oder den Gegnern.
„Die Vorzeichen waren nicht perfekt. Aber das hat uns nicht daran gehindert, 30 Minuten guten Fußball in der ersten Halbzeit zu spielen und auch in der zweiten Halbzeit aufs Tor zu drücken“, sagte Thomas Müller bei DAZN: „Das Schlimmste ist: Wir haben verloren, weil wir die Dinger nicht reingemacht haben. Das müssen wir schlucken.“
Bayern-Trainer Julian Nagelsmann haderte indes vor allem mit der Abwehrleistung vor dem Ausgleich. „Das 1:1 war natürlich ein völliger Wahnsinn. Ich weiß nicht, warum wir das so verteidigen in der Box“, sagte Nagelsmann bei DAZN: „Das war eine unfassbar schwache Flanke, die wir eigentlich simpel verteidigen können. Aber wir gehen erst mit der Hacke hin und dann kriegen wir den Ball nicht.“
Die Bayern mussten zahlreiche Profis, die sich in der kurzen Winterpause mit Corona infizierten, ersetzen. Dazu gehörte auch Nationaltorwart Manuel Neuer. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Kimmich feiert Comeback
Joshua Kimmich feierte indes nach mehrmonatiger Pause wegen Corona sein Comeback, allerdings auf der Rechtsverteidiger-Position. Da hatte er für die Bayern zuletzt im Champions-League-Finale 2020 agiert. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Bei den Hausherren hatte man zunächst aber nicht den Eindruck, dass sie ersatzgeschwächt ins Spiel gingen. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Lewandowski trifft zur Führung
Von Beginn an agierten sie druckvoll, drängten den Gegner in deren eigene Hälfte – und belohnten sich bereits früh mit dem 1:0. Lewandowski traf nach Vorlage von Thomas Müller zur Führung. Damit erzielten die Bayern im 65. Bundesliga-Spiel in Serie mindestens ein Tor und egalisierten ihren eigenen Rekord aus dem Jahr 2014.
Der Ball war zwar hart geschossen, allerdings nicht allzu platziert. Gladbachs Keeper Yann Sommer hatte zumindest eine Teilschuld am Gegentreffer.
Nach dem Rückstand aber kämpften und spielten sich die Gäste zurück in die Partie. Der Lohn war der Ausgleich, bei dem die Bayern-Abwehr nicht gut aussah.
Zunächst ließ Sabitzer seinen Landsmann Lainer frei zum Flanken kommen. Anschließend brachten die Verteidiger den Ball nicht aus der Gefahrenzone, und nach einem Querschläger von Kimmich war Neuhaus zur Stelle und schoss die Kugel Neuer-Ersatz Sven Ulreich durch die Beine.
Die Münchner hatten sich noch nicht richtig vom Ausgleich erholt, da zappelte die Kugel schon wieder im Netz des Bayern-Tores.
Wieder wurde es den Borussen recht einfach gemacht. Nach einer Ecke von Luca Netz gewann Lainer das Kopfballduell mit Pavard und köpfte zum 2:1 für Gladbach ein.
Allerdings habe dieser Treffer nicht zählen dürfen, monierte Bayern-Coach Nagelsmann bei DAZN: „Dem Standardgegentreffer ist in meinen Augen ein klares Foul vorausgegangen. Da steht Lainer mit beiden Händen um Sabitzer herum. Das ist ein klares Foul.“
In der Schlussphase der ersten Halbzeit bewahrte Ulreich die Bayern zunächst vor einem noch höheren Rückstand, ehe Lewandowski am Pfosten und Müller im Nachschuss am Bein von Matthias Ginter scheiterte.
Bayern erhöht den Duck gegen Gladbach
Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Bayern den Druck, ließen aber zunächst die nötige Cleverness im Abschluss vermissen.
Weder Jamal Musiala noch Müller konnten die guten Gelegenheiten zum Ausgleich nicht nutzen.
Auch Lewandowski verzweifelte beim Abschluss und traf nach gut einer Stunde zum zweiten Mal am Aluminium. Diesmal stand die Latte im Weg.
In der 75. Minute sorgte Nagelsmann für einen historischen Augenblick. Er wechselte Paul Wanner ein und machte den gerade erst 16 Jahre alt gewordenen Mittelfeldspieler Paul Wanner zum jüngsten Bayern-Akteur der Geschichte.
Die Niederlage aber konnte freilich auch er nicht mehr abwenden.