Für Steffen Baumgart und den 1. FC Köln hätte die Bundesliga-Hinrunde kaum besser laufen können.
Baumgart äußert sich zu Kimmich
Während die Kölner in der vergangenen Saison gerade so die Klasse halten konnten, steht aktuell ein achter Platz zu Buche. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Für Baumgart selbst kommt die gute Bilanz nicht überraschend, wie er im Gespräch mit der Sport Bild verriet. „Wir hätten noch mehr Spiele in der Schlussphase gewinnen können als zuletzt beim 3:2 in Wolfsburg und dem 1:0 gegen Stuttgart“, so der 50-Jährige. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Wichtiger als der Tabellenplatz sei ihm aber ohnehin, „was die Mannschaft zeigt. In Wolfsburg machen wir in der 73. Minute den Ausgleich zum 2:2. Aber die Jungs sind damit nicht zufrieden, sie geben weiter Gas, spielen auf Sieg und schaffen kurz vor Schluss das 3:2. Das ist eine Entwicklung, die die Mannschaft in der Hinrunde gemacht hat.“ (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Baumgart über sein Verhältnis zu Modeste
Ein Garant für den Erfolg ist Anthony Modeste, der in der Liga bereits elfmal einnetzte. Baumgart warnt allerdings davor, den Stürmer zu hoch zu loben: „Wir müssen vorsichtig sein. Auch Tony hatte eine Durststrecke von vier Spielen ohne Tor. In den letzten beiden Spielen der Hinrunde hat er wieder getroffen und wird dafür gefeiert. Das hat er sich verdient.“
Und weiter: „Aber ganz ehrlich: Mir geht das zu schnell hoch und runter. Ich sehe, dass er gut für die Mannschaft arbeitet. Und unser Spiel funktioniert nur über die Arbeit gegen den Ball.“
Mit dem 33 Jahre alten Franzosen pflege Baumgart ein „gutes Spieler-Trainer-Verhältnis“, das von gegenseitigem Respekt geprägt sei. „Mit Tony triffst du dich auf Augenhöhe und sprichst mit ihm auf dem Platz. Es ist meine Aufgabe, ihn besser zu machen“, machte der Coach deutlich.
Baumgart über Kimmich: „Hat nichts Falsches gemacht“
Auch zur Impfdebatte um Bayern-Star Joshua Kimmich äußerte sich Baumgart und bezog klar Stellung.
Der Nationalspieler sei für ihn schon deshalb ein Vorbild, weil er eine klare Meinung habe. „Oder hinterfragen wir ihn, weil er nicht die Meinung hatte, die von ihm erwartet wurde? Ich bitte Sie! Er hat keinem Menschen etwas getan, unterstützt mit seiner Stiftung viele Menschen, er ist geradeaus.“
Außerdem betonte der Rostocker, dass auch viele andere Spieler in der Bundesliga Mitte November noch nicht geimpft waren. „Und Joshua Kimmich, der das Thema für sich persönlich hinterfragt hat – und das darf man in unserem Land –, wird dann als jemand hingestellt, der kein Vorbild sei? Wo sind wir denn? Er hat nichts Falsches gemacht. Das zählt dann oft aber gar nicht. Wichtig scheint zu sein, dass man einen gefunden hat, auf den man draufhauen kann. Da mache ich nicht mit.“