Wichtiger und hart erkämpfter Punkte-Dreier im Titelrennen - Sorgen jedoch im Stürmerstar Erling Haaland:
BVB mit Zittersieg - Bangen um Haaland
Borussia Dortmund hat im Bundesliga-Spitzenspiel bei der TSG 1899 Hoffenheim einen 3:2 (1:1)-Sieg gelandet und den Abstand auf Tabellenführer FC Bayern auf drei Zähler verringert. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Der BVB, der damit auch eine erfolgreiche Reaktion auf das blamable Aus im DFB-Pokal bei Zweitligist FC St. Pauli (1:2) zeigte, beklagte dabei aber den Ausfall von Haaland.
„Ich kann noch nichts sagen. Da muss man die Untersuchung abwarten“, sagte BVB-Trainer Marco Rose nach Abpfiff.
BVB: Sieg in Hoffenheim macht Bayern Druck
Eine Diagnose steht demnach noch aus.
Haaland, der möglicherweise längerfristig auszufallen droht, hatte sich in der 62. Minute beim Stand von 2:1 für die Dortmunder ohne erkennbare Fremdeinwirkung eine Blessur offenbar an den Adduktoren zugezogen.
Nach einem Ausfallschritt griff sich der Norweger, der die frühe Führung seines Teams erzielt hatte (6.) mit leicht schmerzverzerrtem Gesicht in den oberen Oberschenkelbereich und musste vom Feld. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Zur Erinnerung: Bereits während der Hinrunde hatte sich der 21-Jährige im fast gleichen Bereich an Oberschenkel und Hüfte verletzt und war mehrere Wochen ausgefallen.
Für Haaland, der bereits in der ersten Halbzeit (16.) am rechten Knie angeschlagen war und behandelt werden musste, brachte Rose den deutlich defensiveren und zuletzt eher formschwachen Axel Witsel. (HINTERGRUND: Witsels Zahlen des Grauens)
Bemerkenswert: Rund zwei Stunden nach dem Spiel setzte Haaland einen Instagram-Post ab, in dem er sich zwar zum Spiel äußert, nicht aber zur Schwere seiner Verletzung: „Harter Kampf heute, aber wir haben bis zum Schluss dagegengehalten.“
Haaland verletzt raus - Bangen um Starstürmer
In der Partie hatte auch Kapitän Marco Reus getroffen (58.) und die Schwarz-Gelben nach Hoffenheims zwischenzeitlichen Ausgleich durch Andrej Kramaric wieder in Front gebracht. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Für die Dortmunder Entscheidung, die bis zum Abpfiff um den Sieg zittern mussten und auch noch einen Gegentreffer von Georginio Rutter hinnehmen mussten (77.), sorgte aber Donyell Malen (67.) (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Der Niederländer erzwang ein Eigentor von Jung-Nationalspieler David Raum (66.), glänzte auch sonst mit drei Vorlagen.
„Wir kamen richtig gut rein, aber haben dann den Faden verloren. Hoffenheim hat jede Schnittstelle besetzt und wir haben zu wenig Druck darauf bekommen“, meinte Reus nach Abpfiff bei Sky. „Wir sind froh, dieses schwierige Spiel gewonnen zu haben.“
Reus erleichtert nach Reaktion auf Pokal-Aus
Auch Innenverteidiger Manuel Akanji war erleichtert: „Es ist nicht einfach, konstant abzuliefern“, sagte er: „Das war schon mal ein guter Schritt.“
Während der Pressekonferenz sagte Rose mit Blick auf das nächste BVB-Punktspiel erst am 6. Februar gegen Bayer Leverkusen wegen der Bundesliga-Pause am kommenden Wochenende: „Die Pause kommt uns nicht ungelegen. Ein paar Jungs können behandelt werden. Dazu haben wir Trainingszeit vor uns. Thema wird Abwehrarbeit sein, Arbeit im Zweikampfverhalten.“
Die Hoffenheimer kassierten nach sieben Heimspielen in Folge ohne Niederlage wieder eine Pleite zu Hause.
Vor den 500 erlaubten Zuschauern in Sinsheim war den Dortmundern in der Anfangsphase anzumerken, auf Wiedergutmachung aus zu sein.
Malen glänzt als Vorlagengeber
Nach einer starken Kombination legte Malen für Haaland auf, der aus kurzer Distanz nur noch einschieben musste. Es war das 16. Saisontor des Norwegers.
Die Hoffenheimer, deren lange verletzter Kapitän Benjamin Hübner nach 19 Monaten sein Comeback in der Bundesliga feierte, mussten kurz darauf den nächsten Rückschlag verkraften.
Der österreichische Nationalspieler Christoph Baumgartner ging benommen vom Platz (9.), augenscheinlich war seine jüngste Kopfverletzung wieder zum Problem geworden.
Für Baumgartner kam Rutter, der nur wenige Sekunden nach seiner Einwechslung fast per Kopf den Ausgleich erzielte hätte (11.). Nach dieser Szene wurden die Kraichgauer immer mutiger. Verteidiger Chris Richards traf per Kopf die Latte (23.).
Hoffenheim lässt BVB zittern bis zum Schluss
Von den Gästen kam in dieser Phase viel zu wenig. Der BVB bettelte um den Ausgleich. Roses Mannschaft ließ einen TSG-Angriff nach dem nächsten über sich ergehen.
In der 41. Minute rettete Manuel Akanji in höchster Not vor dem einschussbereiten Kramaric.
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Der Ausgleich wäre für die Hoffenheimer hochverdient gewesen - und er fiel noch vor der Pause. Kramaric erzielte nach Vorarbeit von Ihlas Bebou sein 100. Pflichtspiel-Tor für die TSG.
Kramaric mit Jubiläumstor
Zu Beginn des zweiten Durchgangs änderte sich nichts am Spielverlauf. Hoffenheim dominierte die Partie, die Führung der Kraichgauer schien nur eine Frage der Zeit.
Den Treffer markierte allerdings Reus auf der Gegenseite - wieder nach Vorarbeit von Malen.
Kurz darauf musste Haaland dann verletzt raus. Die Dortmunder wirkten geschockt, schienen durch Raums Eigentor aber dann zunächst doch klar auf Siegkurs.
Doch Rutter machte es wieder spannend, so dass es für den BVB, der bei einem Sieg der Bayern am Sonntag bei Hertha BSC im Meisterschaftskampf wieder mit sechs Zählern hinten liegen könnte, bis zum Abpfiff dramatisch blieb.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)