Eintracht Frankfurt soll das beste Blatt im Poker um Faride Alidou haben. SPORT1 kann bestätigen, dass sich die Hessen mit dieser Personalie beschäftigen, von der die Bild zuerst berichtet hatte.
HSV-Juwel zur Eintracht? Das ist dran
Allerdings ist Alidou nicht der einzige Akteur, der das Interesse des Europa-League-Achtelfinalisten weckt. Die Eintracht hat die Fühler nach Profis dieser Kategorie weltweit ausgestreckt: talentiert, flexibel einsetzbar, ablösefrei.
Alidou hat Vertragsangebot des HSV bislang abgelehnt
Eine Verlängerung des 2022 auslaufenden Vertrags beim Hamburger SV ist für Alidou nach SPORT1-Informationen nahezu ausgeschlossen.
Das Angebot, den Kontrakt sofort zu erweitern und im Falle des Nicht-Aufstiegs im kommenden Sommer per Ausstiegsklausel gehen zu dürfen, lehnte der gebürtige Hamburger bislang ab.
Damit droht dem HSV das bittere Szenario, ein Eigengewächs zum Nulltarif zu verlieren. Alidous Tendenz geht klar in Richtung Bundesliga.
Die Hamburger haben die Entwicklung des 20-Jährigen zu Beginn etwas verschlafen, er stand anfangs nicht auf dem Zettel der Verantwortlichen. Der auf beiden Flügeln einsetzbare Offensivmann startete zunächst in der Regionalliga Nord und überzeugte dort bei der zweiten Mannschaft des HSV.
Trainer Tim Walter schaute genauer hin und zog ihn nach sieben Einsätzen bei der U21 hoch in den Profikader. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Walter reagiert genervt auf Gerüchte
Sein Entdecker war daher auch genervt angesichts der Nachfragen auf der Pressekonferenz vor dem Zweitliga-Spiel gegen Hansa Rostock (2. Bundesliga: Hamburger SV - Hansa Rostock, So. ab 13.30 Uhr im LIVETICKER).
Walter fauchte einen Reporter förmlich an: „Können Sie mir sagen, was Sie in Zukunft alles machen werden? Ich kann es nicht beantworten. Jetzt ist Alidou da und am Wochenende kann er spielen.“
Der 20-Jährige ist inzwischen Stammspieler bei den Hanseaten, seine Quote herausragend. Zwei Tore und drei Vorlagen in sieben Partien zeigen, welch großes Talent der zweimalige U20-Nationalspieler mitbringt.
Der HSV kommt höchstwahrscheinlich zu spät in die Gänge. Für die Fans wäre die Art und Weise des Abgangs ein emotionaler Rückschlag, den sie so schnell nicht vergessen würden.
Nach dem 4:1 gegen Jahn Regensburg küsste Alidou vor der Nordtribüne die Raute. Die Anhängerschaft interpretierte diese Geste als Versprechen für die Zukunft.
Eintracht sucht auf den offensiven Außenbahnen nach Verstärkung
Doch wenn die halbe Bundesliga genauer hinschaut, dann zählen andere, auch finanzielle Argumente.
Die Eintracht ist zudem regelmäßiger Europapokalteilnehmer, Jungprofis wie Luka Jovic, Evan N‘Dicka oder Tuta sind in Frankfurt zu Klassespielern gereift und Vorbild für eine gute Entwicklung. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Die Hessen wollen den Kader weiter verjüngen, den großen Umbruch vorantreiben. In Coronazeiten ist Kreativität auf dem Transfermarkt nötig, schließlich ist die Konkurrenz beim Rennen um die Talente gewaltig.
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Die Problemzone der Frankfurter ist auch Alidou bekannt. Auf der linken Seite könnte es nach der Saison Bewegung geben, schließlich steht Filip Kostic noch immer bei italienischen Klubs ganz oben auf dem Zettel.
Auf der rechten Seite konnte sich in Frankfurt auch unter Coach Oliver Glasner niemand in den Vordergrund spielen. Ob Alidou eine Soforthilfe wäre, lässt sich jedoch noch nicht sagen.
Die Eintracht könnte ihn fest verpflichten und anschließend - möglicherweise zum HSV - verleihen. Eine andere Chance, ihn auch über 2022 hinaus in Hamburg zu sehen, gibt es wohl nicht. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)