Gegen den VfB Stuttgart war es für Malik Tillman endlich soweit.
Zündet Bayerns Offensivjuwel nächste Stufe?
Malik Tillman feiert gegen den VfB Stuttgart sein Bundesliga-Debüt für den FC Bayern München. Trainer Julian Nagelsmann schwärmt - und stellt seinem Youngster weitere Einsätze in Aussicht.
Malik Tillman feiert gegen den VfB Stuttgart sein Bundesliga-Debüt für den FC Bayern München. Trainer Julian Nagelsmann schwärmt - und stellt seinem Youngster weitere Einsätze in Aussicht.
Der 19-Jährige feierte in der Schlussviertelstunde sein Bundesliga-Debüt für den FC Bayern München, er wurde beim 5:0-Sieg für Serge Gnabry eingewechselt und durfte erste Minuten im deutschen Oberhaus sammeln - und mit seinem Team die vorzeitige Herbstmeisterschaft feiern. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Zuvor war Tillman zweimal in der Champions League eingewechselt worden, beim 12:0 gegen den Bremer SV in der 1. Runde des DFB-Pokals durfte er eine ganze Halbzeit ran – und trug sich prompt in die Torschützenliste ein. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Bekommt Tillman die Chance gegen Wolfsburg?
Nicht unwahrscheinlich, dass der gebürtige Nürnberger zum Hinrundenabschluss gegen den VfL Wolfsburg auf weitere Minuten kommt. Denn die Personalsituation beim Team von Julian Nagelsmann ist weiter dünn, mit Kingsley Coman fehlt zudem ein weiterer Offensivspieler mit Muskelfaserriss. Eric-Maxim Choupo Moting hat derweil noch mit den Nachwirkungen seiner Corona-Infektion zu kämpfen.
Und Nagelsmann ist gewillt, Tillman ins kalte Wasser zu werfen. Auch dann, wenn der Spielausgang gegen die Wölfe auf der Kippe stehen sollte. „Den Mutigen gehört die Welt. Ich würde ihn auch in schwierigen Situationen bringen“, stellte Nagelsmann auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen das Team von Florian Kohfeldt klar.
Nagelsmann, der sich in seinem ersten halben Jahr auch als sehr guter Moderator hervorgetan hat, schätzt seinen Nachwuchsstürmer wiefolgt ein: „Er ist kein blinder Spieler, sondern ein sehr guter, toptalentierter junger Spieler, der offensiv top ist, defensiv aber noch einiges dazu lernen muss.“
Nagelsmann schwärmt: „Sehr guter Kombinationsspieler“
Bei der Aufzählung von Tillmans Stärken geriet sein Trainer nahezu ins Schwärmen: „Er ist ein ganz Ruhiger, weiß immer, wo das Tor steht, hat eine sehr gute Qualität mit beiden Füßen und ist ein sehr guter Kombinationsspieler. Er wird immer mehr eine Alternative werden und wird seinen Weg machen.“
Mit seinem Bundesliga-Debüt gelang Tillman der nächste Schritt. Er war 2015 gemeinsam mit seinem Bruder Timothy aus der Jugend der SpVgg Greuther Fürth nach München gewechselt. Timothy spielt inzwischen wieder für den Aufsteiger, nun darf sich auch der jüngere Bruder Bundesliga-Spieler nennen.
Tillmans Debüt für den Rekordmeister hätte sogar schon deutlich früher stattfinden können, schon Hansi Flick hatte ihn im Sommer 2020 ins Profitraining beordert. Doch dann schlug das Verletzungspech zu: Im Oktober 2020 riss Tillman bei einem Spiel in der 3. Liga für die Bayern-Reserve das Kreuzband, er fiel die komplette Saison aus.
Erst zu Beginn dieser Spielzeit gab er sein Comeback in der Regionalliga Bayern. Bei Nagelsmann war Tillman dennoch sofort auf dem Radar. Er begutachtete den Youngster von Beginn an und beorderte ihn Anfang September zu den Profis.
Lewandowski als Vorbild
Wenig später der nächste Meilenstein: Tilman unterschrieb seinen ersten Profivertrag bis 2024. Nagelsmann richtete zur Vertragsunterschrift allerdings auch eine klare Forderung an sein Juwel. „Er ist ein introvertierter Typ, manchmal muss er etwas mehr aus sich rauskommen und in Anführungszeichen ein Drecksack sein.“
Tillman selbst sieht vor allem bei seinem linken Fuß noch Verbesserungspotenzial, verriet er vor einiger Zeit in einem Q&A auf dem Instagram-Kanal des Rekordmeisters. Zudem könne er in einigen Situationen noch ehrgeiziger sein.
Mit dem aktuell besten Mittelstürmer der Welt hat der 19-Jährige allerdings das passende Vorbild vor Augen, um seine Schwächen abzustellen und seine Stärken weiter auszubauen. „Mir gefällt vor allem, dass er stets sehr hart an sich arbeitet. Man kann definitiv einiges von ihm in Sachen Ehrgeiz und Professionalität lernen“, schwärmte er von Robert Lewandowski.
Der Pole sei immer zu 100 Prozent bei der Sache und gebe in jedem Training sein Bestes.
Nicht ausgeschlossen, dass Tillman und Lewandowski in naher Zukunft auch des Öfteren zusammen auf dem Platz stehen werden. Das könnte dem Offensivjuwel einen weiteren Schub geben. Und Nagelsmanns Mut belohnen.