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FC Bayern: Marco Neppe tritt als Technischer Direktor aus dem Schatten

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FC Bayern: Marco Neppe tritt als Technischer Direktor aus dem Schatten

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Bayerns Schattenmann tritt nach vorn

Mit der Beförderung von Marco Neppe belohnt der FC Bayern München dessen gute Arbeit als Chefscout. Innerhalb weniger Jahre hat er sich unverzichtbar beim Rekordmeister gemacht.
Joshua Kimmich ist nach seiner Corona-Infektion zurück aus der Quarantäne. Denn kann der FC Bayern in diesem Jahr nicht mehr auf den 26-Jährigen setzen. Der Stammspieler hat mit Corona-Folgen zu kämpfen.
Mit der Beförderung von Marco Neppe belohnt der FC Bayern München dessen gute Arbeit als Chefscout. Innerhalb weniger Jahre hat er sich unverzichtbar beim Rekordmeister gemacht.

Der Schattenmann tritt endgültig in die erste Reihe.

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Mit der Beförderung von Marco Neppe zum Technischen Direktor bestätigte der FC Bayern München am Mittwoch eine Personalie, über die SPORT1 bereits im Mai berichtet hatte: Der 35 Jahre alte Neppe nimmt die nächste Stufe der Karriereleiter und arbeitet künftig noch enger mit Sportvorstand Hasan Salihamidzic zusammen. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

„Marco Neppe und Michael Gerlinger leisten seit vielen Jahren wertvolle Arbeit für den FC Bayern. In Ihren neu geschaffenen Positionen werden beide ihre Kompetenzen in Zukunft noch besser einbringen können“, sagte Vorstandsboss Oliver Kahn. Gerlinger steigt vom Direktor Recht, Personal und institutionelle Beziehungen zum Vice President Sports Business and Competitions der FC Bayern München AG auf. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

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Salihamidzic lobt Neppe: „An unseren Erfolgen beteiligt“

Salihamidzic bezeichnete Neppes Beförderung als „logische Folge seiner sehr guten Arbeit für den FC Bayern München seit mehr als sieben Jahren. Vor allem hat Marco unsere Scouting-Abteilung mit Kompetenz und Weitblick entwickelt und ist auf dieser Position an unseren Erfolgen beteiligt.“ (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Trotz seines verhältnismäßig jungen Alters (Neppe ist drei Monate jünger als Bayern-Kapitän Manuel Neuer) ist der gebürtige Offenbacher seit Jahren eine feste Größe im Staff des Rekordmeisters. Innerhalb kürzester Zeit hat sich Neppe Ansehen und Respekt weit über die Grenzen des Vereins hinaus verdient.

Und das ohne die große Spielerkarriere. Als aktiver Fußballer führte sein Weg in die 3. Liga. Mit dem Wuppertaler SV schaffte er es 2007 sogar bis ins Achtelfinale des DFB-Pokals, scheiterte aber an den Bayern. Neppe kam dort allerdings nicht zum Einsatz.

Im Jahr 2011 wechselte er zum VfL Osnabrück, wo er allerdings von einer Schambeinverletzung ausgebremst wurde. Schon während seiner aktiven Zeit schaute der defensive Mittelfeldspieler aber über den Tellerrand hinaus.

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Im gleichen Jahr lernte er Jonas Boldt, den damaligen Leiter der Scouting-Abteilung von Bayer Leverkusen, kennen. Der Kontakt kam über Neppes Vater Jürgen zustande, einen engen Freund von Bayer-Geschäftsführer Rudi Völler.

Neppe fährt zweigleisig

„Ich habe gleich in unserem ersten Gespräch feststellen können, wie fußballbesessen er war. Das hat mir imponiert“, sagt Boldt, heute Sportvorstand beim Hamburger SV, vor einiger Zeit im Gespräch mit SPORT1.

Neppe machte sich während seiner Verletzung viele Gedanken. „Man hat viel Zeit nachzudenken, auch über die eigene Karriere. Ich habe mich gefragt, wo ich in fünf Jahren sein möchte“, erzählte er in einem Interview mit dem Magazin der Spielergewerkschaft VDV.

Er fing neben dem Fußball ein Studium der Wirtschaftspsychologie an, arbeitete zudem nebenbei auf 450-Euro-Basis als Scout bei der Werkself. 2013 wechselte Neppe nach Aachen, arbeitete sich nebenbei immer tiefer in die Scouting-Tätigkeit in Leverkusen ein.

Boldt nahm ihn mit zu Reisen in die Niederlande, nach Belgien oder auch innerhalb Deutschlands, holte sich immer wieder Feedback beim jungen Kollegen ein.

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Im Sommer 2014 beendete Neppe seine aktive Fußballerkarriere. In den gleichen Zeitraum fiel auch sein Wechsel zu den Bayern. Bayer-Manager Michael Reschke hatte sein Talent entdeckt und nahm ihn mit nach München, wo er als Technischer Direktor anheuerte.

Dort baute Neppe sein Spieler-Netzwerk aus. Er empfahl Reschke Renato Sanches, der leider nicht wie erhofft einschlug. Zudem war er an den Transfers von Joshua Kimmich, Serge Gnabry, Niklas Süle und später auch von Leon Goretzka beteiligt.

Bayern schiebt Neppe-Wechsel Riegel vor

Nach drei Jahren folgte der Lohn für die gute Arbeit: Die Beförderung zum Leiter der Scouting-Abteilung. Zum gleichen Zeitpunkt verließ Reschke den Verein und wurde Sportvorstand beim VfB Stuttgart. Er hätte seinen Zögling gerne mitgenommen, doch der Rekordmeister schob diesem Vorhaben einen Riegel vor: Freigabe für Reschke ja, aber nur wenn Neppe bleibt.

Mit Salihamidzic bildete dieser fortan ein kongeniales Duo, die Entdeckung von Alphonso Davies wird in der Branche ihm zugesprochen, auch an der Verpflichtung von Jamal Musiala war er beteiligt. Die erste Reihe suchte Neppe dabei nie, er agierte eher im Hintergrund.

„Es kommt vor, dass ich mir Spiele, die ich live gesehen habe, nochmal auf Video anschaue. Man will nicht nur wissen, was passiert ist, man will es verstehen: Welche Intention hatte der Spieler? Welche weiteren Optionen wären möglich gewesen? Weshalb wählte er dieses Freilaufverhalten? Solche Fragen und Aspekte hat man im Hinterkopf, wenn man sich an das eigene Spiel zurückerinnert“, erklärte Neppe.

Neppe geschätzt als Transfer-Vorbereiter

Neppe wird nachgesagt, im persönlichen Gespräch gut vorbereitet und akribisch zu sein. Zudem sei er hartnäckig, wenn ein Spieler nicht direkt anbeiße. Er hat intern einen enormen Einfluss als Transfer-Vorbereiter.

Diesen wird er nun noch weiter ausbauen. Er übernimmt die Rolle, die Reschke einst selbst bekleidete. Allerdings behält Neppe die fachliche Leitung beim Scouting, wird in seiner neuen Funktion als Technischer Direktor erweiterte Tätigkeiten bei der operativen Kaderplanung und administrative Aufgaben rund um das Profiteam übernehmen.

Vor einige Monaten sprach Reschke im SPORT1 Podcast „Meine Bayern-Woche“ über die Qualitäten Neppes – und geriet nahezu ins Schwärmen: „Vom Fleiß, der Akribie und der Kompetenz und ganz speziell in Sachen Einschätzung der Spieler ist er für mich absolute Topklasse in Deutschland und Europa“, sagte der 64-Jährige.

Auch die Kombination mit Salihamidzic sei für beide unglaublich positiv. „Marco konnte in den vergangenen Jahren im Schatten von Hasan ganz wichtige Erfahrungen sammeln.“

Reschke glaubt zudem, dass mit der neuen Position das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht sein wird. „Ich bin sicher, dass Marco über kurz oder lang die Position des Sportdirektors bei einem Bundesligisten einnehmen wird.“ Er sei zwar noch sehr jung für so eine Position. „Aber das Rüstzeug ist jetzt schon da. Es ist keine Frage, dass er diese Qualität hat.“

Diese kann Neppe nun in neuer Position unter Beweis stellen.

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