Die Begeisterung bei der Eintracht kannte nach dem 5:2-Erfolg gegen Bayer Leverkusen keine Grenzen.
Überrollt Frankfurts Partyexpress Hütter?
„Ich bin geflasht von dieser Leistung“, schwärmte etwa Trainer Oliver Glasner. Christopher Lenz jubelte bei DAZN: „Das war die Party, die wir schmeißen wollten.“
Und Gäste-Trainer Gerardo Seoane musste anerkennen: „Die Eintracht hat sich in einen Rausch gespielt.“
Eintracht-Formkurve zeigt steil nach oben
Die Formkurve der Hessen zeigt seit Wochen in die richtige Richtung. Vier der vergangenen fünf Bundesligapartien wurden gewonnen. Die Durchschlagskraft hat sich deutlich erhöht, 13 Treffer in diesem Zeitraum dokumentieren die Qualität im vorderen Bereich. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Gegen Bayer tauchten fünf verschiedene Torschützen auf der Anzeigetafel auf. Keine Mannschaft war vom 11. bis 15. Spieltag stärker als die Eintracht - selbst der FC Bayern München liegt aufgrund des Torverhältnisses hinter den Frankfurtern. „The trend is your friend“, sagte Bayern-Legende Uli Hoeneß vor vielen Jahren.
Bei der Eintracht werden sie auch in Zukunft alles daran setzen, sich oben festzubeißen. „Wir wollen jedes Spiel gewinnen - egal gegen wen“, gab Glasner die Marschrichtung vor.
Ein Erfolg in der kommenden Partie hätte eine ganz besondere Note, da die Eintracht bei Borussia Mönchengladbach auf Ex-Trainer Adi Hütter trifft. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Frankfurt gegen Ex-Trainer Adi Hütter
Der Österreicher erlebte drei erfolgreiche Jahre am Main, doch das Ende war eines mit Schrecken.
Hütter hatte zuletzt in einem Interview mit der FAZ die Gemüter im Eintracht-Fanlager erneut erregt: „Niemand wusste, wer der neue Sportdirektor wird, ich wusste nicht, welche Spieler beim Klub bleiben, und die Gespräche mit der Klubführung waren nicht zu hundert Prozent überzeugend. Ich habe geahnt: Sollte in dieser neuen Konstellation im Verein die erste Krise kommen, folgt sofort die Trainerdebatte.“
Seine Schlussfolgerung: „Und in diese Gefühlslage hinein habe ich das Angebot aus Mönchengladbach bekommen. Ich denke, es war legitim, dass ich mir dann Gedanken gemacht habe.“
Es ist viel Porzellan am Ende der Amtszeit zerbrochen, beide Seiten stehen sich seitdem sehr skeptisch gegenüber.
Glaser weiß um die Brisanz
Möglicherweise könnte ihm der Frankfurter Partyexpress nun richtig wehtun. Der Trend bei der Borussia geht nämlich in die entgegengesetzte Richtung: Drei Spiele, null Punkte, 14 Gegentore.
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Glasner weiß um die Brisanz am Mittwochabend: „Für die Spieler, die Adi Hütter kennen, ist das ein besonderes Spiel.“ Er selbst hatte die 1:4-Niederlage der Gladbacher in Leipzig „ganz gemütlich“ angeschaut: „Wir werden uns darauf vorbereiten und kühlen Kopf bewahren.“
Das Selbstverständnis und Selbstvertrauen der Eintracht fehlt den Gladbachern aktuell natürlich. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Sportdirektor Max Eberl gab im STAHLWERK Doppelpass bei SPORT1 zu: „Das Problem ist, dass wir nach einer Derby-Niederlage gegen Köln – das Spiel dürfen wir nicht verlieren – ein Desaster gegen Freiburg erleben. So etwas habe ich noch nicht erlebt. Das war ein Rieseneinschnitt.“
Eintracht wie im Rausch gegen Bayer
Die Eintracht jedenfalls wird alles daran setzen die Krise beim Konkurrenten zu verschärfen - und sich selbst damit weiter in Richtung Europapokalplätze zu bewegen.
Der gegen Bayer erlebte Rausch hilft bei der Entwicklung, auch wenn Spieler und Verantwortliche das Wörtchen Europapokal noch nicht in den Mund nehmen wollen.