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Bundesliga: Bayerns neuer U19-Coach war früher Fußball-Blogger

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Bundesliga: Bayerns neuer U19-Coach war früher Fußball-Blogger

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Vom Blogger zum Bayern-Coach

René Maric war vor einigen Jahren der wohl außergewöhnlichste Co-Trainer der Bundesliga. Beim FC Bayern übernimmt er nun gleich eine doppelte Funktion in der Jugendabteilung.
Die gut informierte Webseite "Footyheadlines" hat erste Fotos des vermeintlichen Bayern-Auswärtstrikots für die Saison 25/26 geleakt. Das neue Dress ist eine Hommage an ein Münchner Wahrzeichen.
René Maric war vor einigen Jahren der wohl außergewöhnlichste Co-Trainer der Bundesliga. Beim FC Bayern übernimmt er nun gleich eine doppelte Funktion in der Jugendabteilung.

René Maric legte beide Arme um den Oberkörper von Marco Rose, hob ihn ein Stückchen hoch und trug ihn ein paar Meter weg vom Geschehen. Rose sah vom Schiedsrichter danach trotzdem die Gelb-Rote Karte, aber immerhin hatte der Österreicher Schlimmeres verhindert. Mit dieser kuriosen Szene aus dem Spitzenspiel gegen den FC Bayern (2:3) am 4. Dezember 2021 trat Maric als Co-Trainer des BVB erstmals ins Gedächtnis vieler Fans.

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Der 31-Jährige gilt bei seiner Arbeit als Inbegriff des Laptop-Trainers. Knapp drei Jahre später verdient Maric nicht mehr bei Borussia Dortmund, sondern gleich in doppelter Funktion beim FC Bayern München sein Geld.

Maric, der nach seiner BVB-Zeit Co-Trainer bei Leeds United war, sollte sich seit seinem Wechsel zum FC Bayern vor allem um die Weiterentwicklung von Nachwuchstrainern kümmern und übernahm Ende 2023 den neugeschaffenen Posten als „Teamleiter Trainerentwicklung & Spielphilosophie“.

Jetzt füllt Maric noch eine weitere Position beim Rekordmeister. Nach der Freistellung von U19-Trainer Michael Hartmann fällt auch diese Aufgabe in die Verantwortung des Österreichers. Besonders auffällig ist jedoch der ungewöhnliche Karriereweg von Maric, der bei vielen Fans für Verblüffung sorgt.

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Maric: Blogger, Psychologe und Co-Trainer

Als Teenager träumte Maric wie so viele Jungs in seinem Alter von einer großen Karriere auf dem grünen Rasen. Der Österreicher versuchte sich beim unterklassigen TSU Handenberg, doch eine erschreckende Anhäufung von Verletzungen brachte seinen Traum früh in weite Ferne. Maric erlitt zwei Kreuzbandrisse, einen Beckenbruch, einen Schlüsselbeinbruch und litt sogar unter einem Knochentumor. Eine Profi-Karriere wurde dadurch im Keim erstickt.

Maric wurde stattdessen Co-Trainer in Handenberg und kümmerte sich außerdem um ein Studium der Psychologie. Heute ist der 31-Jährige ein Master-Psychologe. Und nebenher machte sich der in Oberndorf bei Salzburg geborene Maric einen Namen als Blogger. Für das Portal Spielverlagerung.de ging er seinem großen Hobby nach: Dem Sezieren von Fußballspielen - nach allen Regeln der Kunst.

Er schrieb Artikel, die Namen wie „Beidseitiger Stabilitätsfokus führt zu 1:1-Unentschieden“ hatten. Das klingt nicht unbedingt sexy, es ging aber eben auch um Analysen eines Spiels, die so in die Tiefe gehen, wie es ansonsten nur Trainer tun. Ein solcher Artikel hatte schon mal 70.000 Zeichen. Für ein Porträt des ehemaligen Star-Coaches Jupp Heynckes arbeitete Maric sogar einmal eine Woche durch. Egal, denn er „habe dadurch einen ganz anderen Blick auf den Trainer Heynckes bekommen. Und das hat mir viel gegeben“, verriet er profil.at.

Aus dem Blogger wird ein Trainer

Durch seine Artikel machte sich der junge Mann schnell einen Namen. Eines Tages meldete sich sogar der heutige Bayern-Trainer Thomas Tuchel bei ihm, um mit ihm über Taktik zu sprechen. „Ich war damals 19 und habe mich wahnsinnig gefreut, dass ihn das interessiert und ich mit ihm über Fußball reden kann“, erzählte Maric.

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Später nahm der Besitzer des dänischen Klubs FC Midtjylland Kontakt zu dem Österreicher auf. Er sollte ihm erklären, wie man denn bitte gegen Manchester United gewinnen könne. Der Taktik-Nerd kam auch mit Marco Rose ins Gespräch, der bei Red Bull Salzburg arbeitete. Ab 2013 zunächst als Coach der U16, dann als Trainer der U18 und ab 2017 dann als Chefcoach der Profis.

Nach einem monatelangen Austausch fragte Maric dann einfach mal, ob sie bei den Salzburgern denn nicht Verstärkung im Taktik-Bereich gebrauchen könnten. Sie konnten, und im Sommer 2016 begann er als Co-Trainer bei der U18. Ein Jahr später stieg er dann zum Co-Trainer von Rose auf - und diesen Job hatte er einige Jahre inne.

Mit dem gebürtigen Leipziger ging Maric zu Borussia Mönchengladbach und folgte ihm im anschließend auch zu Borussia Dortmund. Seine Aufgabenbereiche: Gegneranalyse, Nachbereitung von Spielen, Entwürfe von Trainingsmodellen und individuelle Betrachtung von Spielern. Wenn man ihn sieht, dann zumeist mit Laptop oder Tablet. Als Mehmet Scholl den Begriff des Laptop-Trainers prägte, da tat er es wohl genau für Coaches wie Maric.

Shitstorm nach Bild mit Haaland

In der Zeit bei den Fohlen hatte Maric schon einmal Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Er ließ sich nach einer Pleite mit einem Lächeln und Arm in Arm mit Dortmunds Erling Haaland ablichten, den er aus seiner Zeit in Salzburg kannte.

Die Folge war ein Shitstorm, der durch einige Gladbach-Fans losgetreten wurde. Das Internet hatte Maric groß gemacht, der sich nun aber auch ein ernsthaftes Problem eingehandelte. Sein Verhalten sei „naiv, emotional und unbedacht“ gewesen, schrieb Maric auf Twitter: „Ich war und bin so angefressen und traurig, dass ich nicht an irgendwelche Kameras denken konnte. Dumm.“

Maric überstand die schwere Phase, auch wenn ihm so mancher Fan der Fohlen wohl bis heute böse ist.

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Dass er selbst nie ein Profi-Fußballer war, das hindert ihn bei seiner Arbeit nicht. „Ich gehe (im Umgang mit den Spielern) ganz offen damit um, dass ich kein Profi war. Es gibt einfach Sachen, wo ich weiß: Okay, da fehlt mir der Erfahrungswert. Und dann frage ich einfach die Spieler oder die Kollegen im Trainerstab. Und bis jetzt war das kein Problem“, sagte er während seiner Zeit in Gladbach der Süddeutschen Zeitung.

Oftmals lerne er mehr als die Spieler, glaubt Maric, „weil ich mich mit ihnen austausche - eigentlich an den meisten Tagen“. Das wird er nun auch bei seiner neuen Aufgabe bei Bayern tun.