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Bundesliga: BVB mit Offenbarungseid, Rose wird deutlich, Haaland frustriert

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Bundesliga: BVB mit Offenbarungseid, Rose wird deutlich, Haaland frustriert

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BVB-Offenbarungseid zum Jahresende

Borussia Dortmund verliert sein letztes Bundesligaspiel des Jahres und muss die Ambitionen einer Meisterschaft wohl begraben. Die Pleite stellt einen Offenbarungseid dar.
Borussia Dortmund lässt beim 2:3 in Berlin erneut wichtige Punkte liegen. Dem Frust lässt Erling Haaland mit einem unsportlichen Rempler gegen Niklas Stark freien Lauf.
Lukas von Hoyer
Lukas von Hoyer
Borussia Dortmund verliert sein letztes Bundesligaspiel des Jahres und muss die Ambitionen einer Meisterschaft wohl begraben. Die Pleite stellt einen Offenbarungseid dar.

Es war, als hätte man Borussia Dortmund zum Beginn des zweiten Durchgangs den Stecker gezogen.

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In der ersten Spielhälfte zeigten die personell geschwächten Westfalen ein ordentliches Spiel, sie führten dank eines sehenswerten Chips von Julian Brandt mit 1:0 bei Hertha BSC. Doch dann verlor der Bayern-Jäger komplett den Faden und wachte erst nach dem 1:3 wieder auf - zu spät, die Partie ging mit 2:3 verloren.

„Es war viel zu wenig von uns. Die 20 oder 25 Minuten nach der Pause waren gar nichts“, schimpfte Keeper Marwin Hitz bei Sky, der den erkrankten Gregor Kobel zwischen den Pfosten ersetzte. Und BVB-Coach Marco Rose? Der war bedient und sprach Klartext.

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„Wir führen 1:0 bei schwierigen Bedingungen und schenken dann einfach Tore her“, kritisierte Rose nach dem Schlusspfiff im Berliner Olympiastadion bei Sky: „In dem Moment, in dem das Kind in den Brunnen gefallen ist und wir den Anschlusstreffer erzielen, machen wir das, was wir uns über 90 Minuten vorstellen. Vorher ist es zu sehr verwalten.“ (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Rose wird deutlich: „Uns fehlt Bedingungslosigkeit“

Harsche Kritik, doch der 45-Jährige hatte gerade erst angefangen: „Uns fehlt Bedingungslosigkeit. Wir sind Borussia Dortmund. Wir wollen in Berlin gewinnen und das muss man dann auch in jeder Situation sehen.“ Und dann noch deutlicher: „Wir haben Ziele und Ansprüche und ich glaube, dass wir mit dem Ergebnis und der Tabellenkonstellation jetzt erst einmal klar sind.“

Soll wohl heißen: Von der Meisterschaft kann in Dortmund keiner mehr reden.

Bei nun neun Punkten Rückstand auf den FC Bayern ist der Abgesang rund um die Meisterschafts-Ambitionen auch keine große Überraschung. Die Pleite in der Hauptstadt war die fünfte Saisonniederlage. Eine davon gab es zu Hause gegen den FC Bayern, vier weitere in der Fremde. Vier Pleiten in acht Auswärtsspielen. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

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Die gute Nachricht: Nach einem der größten Probleme braucht Rose nicht lange zu suchen.

BVB hat „auswärts riesige Probleme“

„Es scheint, als würden wir auswärts riesige Probleme haben und die Spiele zu wenig kontrollieren. Da können wir überhaupt nicht zufrieden sein“, räumte Hitz ein. Das ist ein Phänomen, welches bei Borussia Dortmund nicht neu ist, es war auch schon vor der Ankunft von Rose allgegenwärtig. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Im Signal Iduna Park kann der BVB an guten Tagen fast jede Mannschaft der Welt an die Wand spielen - in der Champions League haben sie dafür schon einige Beispiele geliefert. Auswärts sieht die schwarz-gelbe Welt völlig anders aus.

In dieser Spielzeit kassierte der BVB Pleiten in Freiburg, bei Borussia Mönchengladbach, in Leipzig und nun in Berlin. Doch was ist auswärts anders? Ist es die Einstellung, also die viel zitierte Mentalität?

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„Wir reden nicht über Einstellung, sondern wir reden über Haltung“, stellte Rose klar: „Berlin hat uns über einen leidenschaftlichen Kampf geschlagen - und sie sind nicht die erste Mannschaft.“

Doch wie lässt sich das ändern?

Rose: „Müssen Haltung in Bedingungslosigkeit ändern“

„Wenn einmal solche Dinge drinnen hängen, dann hängen sie drin. Wir müssen drüber reden und ehrlich zueinander sein“, wagte Rose einen Erklärungs-Ansatz: „Wir müssen unsere Haltung in Bedingungslosigkeit ändern. Charaktere verändert man über Verhaltensweisen, die man ständig abruft. Wenn du siehst, dass die Dinge funktionieren, die vorgegeben werden, dann kann man Verhaltensweisen anpassen. Ich will die Charaktere der Jungs nicht ändern, weil es gute Jungs sind. Um maximal erfolgreich zu sein, braucht es aber ein bisschen mehr.“

In dieser Hinsicht war das Spiel in Berlin ein Offenbarungseid. Eine knappe halbe Stunde lang schienen die Dortmunder kaum auf dem Platz zu stehen, wirkten fast wehr- und hilflos. Niemand ging in der schweren Phase voran, nicht einmal Erling Haaland, der genervt und frustriert wirkte.

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Das ist beim FC Bayern anders - und deswegen sieht die Tabelle nach der Hinrunde nicht gerade nach dem spannendsten aller Meisterrennen aus. Die Dortmunder haben aber nach einer durchwachsenen Hinrunde mit dem Ausscheiden in der Champions League und der jüngsten Enttäuschung aber ohnehin andere Baustellen. Eine davon ist die Stimmung von Haaland, der unbedingt gehalten werden soll. Eine andere die Haltung. (Bericht: Zorc reagiert auf Haalands Ehrenrunde)

„Wir schleppen jetzt eine Niederlage mit durch den Urlaub. Ich hoffe, dass es der erste Schritt in Richtung Veränderung von Verhaltensweisen ist“, gibt sich Rose hoffnungsvoll. Ob die Hoffnung berechtigt ist, wird sich im neuen Jahr zeigen.

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