Er feierte für sich!
Haaland verstört mit Ego-Ehrenrunde
Um 22.55 Uhr begab sich Erling Haaland nach dem zähen 3:0-Sieg seiner Mannschaft gegen Schlusslicht Greuther Fürth auf die Ehrenrunde. Alleine ließ sich der 21 Jahre alte Norweger, der seinen 13. Doppelpack (und seine Tore 29 und 30) im Kalenderjahr 2021 erzielt hatte, von den 15.000 Anhängern feiern. Der Starstürmer startete zunächst vor der Südtribüne und lief im Uhrzeigersinn um den Rasen. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Ein Anblick, der nicht wenige Beobachter am Mittwochabend im Signal Iduna Park irritierte, ja gar verstörte. Sogar bei einigen Mitspielern sorgte die Ego-Ehrenrunde für Kopfschütteln. Dass sich Haaland alleine auf Ehrenrunden begibt und sich vom Publikum frenetisch feiern lässt, ist nichts Neues. Dass er aber beim anschließenden Feiern mit der Mannschaft fernbleibt, dann doch.
Diese stand nämlich kurze Zeit nach der Haaland-Runde geschlossen vor der „Süd“, bildete eine Kette und machte mit den Fans eine Laola-Welle. Haaland war zu diesem Zeitpunkt auf der gegenüberliegenden Seite des Stadions.
Eine Ehrenrunde als Fingerzeig für einen Abschied?
Haalands Ego-Runde war eine mit Symbolcharakter. Er ist der Star, ohne den die Dortmunder nur Mittelmaß wären. Er ist der Dortmunder Rekord-Stürmer, der 30 Treffer in diesem Kalenderjahr erzielte - nie zuvor traf ein BVB-Spieler öfter. Er ist die Tor-Maschine, die jetzt bei schier unglaublichen 76 Treffern in 74 Spielen für Borussia Dortmund steht. Er ist aber auch der Stürmer, der mittlerweile offenbar zu gut für den BVB ist. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
War die Ehrenrunde also ein Fingerzeig für seinen Abschied nach der Saison? Es wirkte jedenfalls so. Er liebt die gelbe Wand und die Anerkennung der Fans. „Jeder Spieler liebt diese gelbe Wand, auch Erling. Er ist gekommen, weil er vor dieser Tribüne spielen wollte“ sagte sein Berater, Mino Raiola, jüngst im SPORT1-Interview.
Das Champions-League-Aus, das jüngste 1:1 in Bochum und auch das Spiel gegen Fürth dürften Haaland aber einmal mehr gezeigt haben, dass er sich seit seinem Wechsel im Winter 2020 von Salzburg nach Dortmund zu schnell für den BVB entwickelt hat.
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Im Sommer kann der Norweger bekanntlich dank einer Ausstiegsklausel zwischen 75 und 90 Mio. Euro wechseln. „Wir wussten alle damals beim Wechsel nach Dortmund, dass dieser Schritt kommen wird“, so Raiola. Vielleicht werde dieser Schritt in diesem Sommer, vielleicht im Sommer danach sein. „Es ist aber eine große Chance, dass Erling diesen Sommer schon geht. Wir werden sehen.“