Die Alarmglocken bei Borussia Mönchengladbach und Trainer Adi Hütter schrillen immer lauter. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Ginter: „Schlechter ging‘s nicht“
Die kriselnde Fohlenelf kassierte beim 2:3 (1:1) gegen Hütters Ex-Klub Eintracht Frankfurt schon die vierte Pleite in Folge und trat dabei nach gutem Beginn erneut völlig verunsichert auf. Weil die Abstiegsplätze immer näher rücken, wächst auch der Druck auf den neuen Trainer.
„Ich könnte mir vorstellen, dass da schon vor Samstag was passiert“, sagte Sky-Experte Dietmar Hamann. Die Leistung der Borussen sei „sehr ernüchternd“ gewesen: „Die sind jetzt mitten im Abstiegskampf.“
Ginter fand erste Halbzeit in Ordnung
„Es war von der Art und Weise, gerade in der ersten Halbzeit, in Ordnung“, meinte Gladbachs Matthias Ginter nach der Partie bei Sky und schob hinterher: „Aber ehrlich gesagt, viel schlechter als die letzten drei Spiele ging es jetzt auch nicht.“
Teamkollege Christoph Kramer sah es ähnlich: „Die erste Halbzeit war ein Schritt in die richtige Richtung. In der zweiten Halbzeit war es wieder unfassbar wild. Die Tore dürfen so nicht passieren.“ Der Klub müsse sich auf eine „ungemütliche Zeit“ einstellen. „Diese Situation haben wir uns in den letzten Wochen selbst eingebrockt.“
Rafael Borre (45.), Jesper Lindström (50.) und Daichi Kamada (55.) trafen für die Eintracht, die durch den fünften Sieg aus den letzten sechs Spielen ihre Aufholjagd fortsetzte. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Die Gladbacher enttäuschten dagegen nach der Führung durch Florian Neuhaus (6.) und dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Ramy Bensebaini (54., Foulelfmeter) vor allem defensiv erneut. Frankfurts Tuta sah in der 70. Minute noch Gelb-Rot.
„Die Niederlage tut grundsätzlich nie gut“, sagte Hütter. „Wichtig ist, dass die Mannschaft bis zum Schluss gefightet und gekämpft und teilweise auch richtig guten Fußball gespielt hat.“
„Wir wollen zeigen, dass wir da unten nichts verloren haben“, hatte der Trainer noch kurz vor dem Anstoß gesagt. Das gelang vor 10.028 Zuschauern zunächst auch, weil nach nervösem Beginn gleich der erste gute Angriff saß.
Neuhaus bringt Gladbach früh in Führung
Eingeleitet von den 18-jährigen Luca Netz und Joe Scally kam Neuhaus am Strafraum frei zum Abschluss, sein satter Rechtsschuss aus 14 Metern schlug unhaltbar im linken Eck ein.
Hütter hatte Neuhaus zuletzt zweimal nicht berücksichtigt, nun bewies er mit der Hereinnahme ein glückliches Händchen.
Der Österreicher, der drei Jahre lang als Trainer in Frankfurt tätig war und nun erstmals auf seinen Ex-Klub traf, musste sich zu Beginn des Spiels Pfiffe und Gesänge („Hütter raus“) der Eintracht-Fans gefallen lassen.
Borre bestraft Zakarias Ballverlust
Auf dem Rasen gab derweil weiter die Fohlenelf den Ton an, auch wenn die Verunsicherung aus zuvor drei Spielen mit 14 Gegentoren zu spüren war.
Die Borussia mied das Risiko und wurde kurz vor der Pause nach einem unnötigen Ballverlust von Denis Zakaria bestraft. Lindström bediente Borre, der am Fünfmeterraum unbedrängt zum 1:1-Pausenstand einschieben durfte.
Einziger Trost für die Borussia: Beim vorherigen Heimspiel gegen Freiburg hatte es da schon 0:6 gestanden.
Wilde fünf Minuten in Hälfte zwei
Nach der Pause wurde es dann turbulent. Erst durfte Lindström ähnlich frei wie zuvor Borre aus kurzer Distanz zum 2:1 einschieben, ehe Danny da Costa fast im Gegenzug Kone zu Fall brachte und Bensebaini den fälligen Elfmeter zum Ausgleich verwandelte. Wiederum nur eine Minute später schlief Borussias Abwehr erneut, Kamada traf mit links.
- „Doppelpass on Tour“: Deutschlands beliebtester Fußballtalk geht auf große Deutschlandtour! Tourtermine und Tickets unter www.printyourticket.de/doppelpass oder unter der Ticket-Hotline (Tel. 06073 722740; Mo.-Fr., 10-15 Uhr)
Bei den Gladbachern war nun die Verunsicherung wieder voll da, Frankfurt hatte beinahe im Minutentakt Chancen, bei der besten traf Lindström den Außenpfosten (60.).
Nach der Gelb-Roten Karte gegen Frankfurts Tuta entwickelte sich eine hitzige Schlussphase, inklusive Gladbacher Chancenwucher.
Hütter weiß um die schwierige Ausgangslage vor dem letzten Spiel des Jahres bei der TSG Hoffenheim: „Die Niederlage tut grundsätzlich nie gut. Wichtig ist, dass die Mannschaft bis zum Schluss gefightet und gekämpft und teilweise auch richtig guten Fußball gespielt hat.“
Alles zur Bundesliga bei SPORT1:
-----
Mit Sport-Informations-Dienst (SID)