Jetzt ist es raus: Einen Tag nach der Ankündigung von Matthias Ginter, Borussia Mönchengladbach im Sommer zu verlassen, teilte auch Denis Zakaria seinen Abschied von den Fohlen mit.
Fällt Gladbach auseinander?
„Nach langen Überlegungen habe ich mich dazu entschieden, den im Sommer auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern“, schrieb Ginter auf Instagram.
„Nach fünf tollen Jahren bei Borussia Mönchengladbach fällt es mir sehr schwer, diesen Schritt zu gehen, aber ich habe mich dazu entschlossen, für meine persönliche und berufliche Entwicklung nochmal einen anderen Weg in meiner Karriere einzuschlagen.“
Zuletzt stand sogar ein Wechsel im Winter im Raum, allerdings stellte Ginter in seiner Botschaft klar, dass er zumindest bis Sommer bleiben werde.
Ginter: Habe der Borussia viel zu verdanken
Bis zuletzt schien allerdings auch eine Verlängerung möglich, Verhandlungen mit dem Verein sollen um Weihnachten und Silvester geplant gewesen sein. Offenbar fanden die Parteien dabei keinen gemeinsamen Nenner. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
„Ich habe der Borussia viel zu verdanken und werde den Verein und die tollen Fans immer im Herzen tragen“, erklärte der Abwehrspieler.
Wohin es Ginter in Zukunft zieht, wurde bisher nicht bekannt. Neben Bundesligisten war der Routinier in der Vergangenheit auch immer wieder mal mit dem Ausland in Verbindung gebracht worden.
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Nun gehe es aber zunächst mit voller Kraft in die Rückrunde. „Wer mich kennt, weiß, dass ich alles dafür geben werde, die noch möglichen Ziele in dieser Saison gemeinsam zu schaffen.“ (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Gladbach hinkt Erwartungen deutlich hinterher
Bei der Borussia wartet auf Ginter bis Saisonende noch jede Menge Arbeit. Die Fohlen hinken als Tabellen-14. den eigenen Ambitionen deutlich hinterher. Nur drei Punkte beträgt der Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz. Trainer Adi Hütter steht in der Kritik.
„So schlecht haben wir noch nie gespielt, wir haben jeden Ball nach vorne gebolzt. Die Leistung hat die letzten Wochen nicht gestimmt, sie hat auch heute nicht gestimmt“, ließ etwa Christoph Kramer nach dem 1:1 gegen die TSG Hoffenheim seinem Unmut freien Lauf.
Die sportliche Perspektive in Gladbach sieht derzeit nicht besonders rosig aus. Da kommt es nicht überraschend, dass sich neben Ginter auch weitere Führungsspieler nach einer Veränderung umsehen - wie etwa Denis Zakaria.
Auch Zakaria wird Gladbach verlassen
Der Schweizer Nationalspieler, der in dieser Saison im defensiven Mittelfeld und in der Innenverteidigung zum Einsatz kam, steht bei Borussia Dortmund und Marco Rose hoch im Kurs und könnte seinem ehemaligen Trainer spätestens im Sommer zum BVB folgen, wie Chefreporter Patrick Berger im SPORT1-Podcast „Die Dortmund-Woche“ berichtete.
- „Die Dortmund-Woche“, der neue SPORT1 Podcast zum BVB: Alle Infos rund um Borussia Dortmund - immer dienstags auf podcast.sport1.de, in der SPORT1 App, auf Spotify, Apple Podcasts, Podigee und überall, wo es Podcasts gibt
Angesichts der prominenten Abgänge stellt sich die Frage: Fällt die Borussia jetzt auseinander?
Zwölf Verträge laufen 2023 aus
Gleich zwölf Verträge haben nur noch eine Laufzeit bis 2023. Darunter befindet sich zwar so mancher Profi, bei dem ein Abschied völlig abwegig scheint, wie zum Beispiel bei den Torhütern Yann Sommer und Tobias Sippel oder bei den Routiniers Tony Jantschke, Christoph Kramer und Lars Stindl. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Doch da gibt es auch einige Spieler, bei denen ein Vereinswechsel naheliegen könnte. Marcus Thuram und Alassane Pléa haben schon in der Vergangenheit einiges Interesse hervorgerufen. Thuram wäre ohne eine Knieverletzung im Sommer womöglich bereits bei Inter Mailand gelandet.
Auch Ramy Bensebaini, Jonas Hofmann und Breel Embolo könnten ihren nächsten Vertrag woanders unterschreiben.
Eberl ist alles zuzutrauen
Der Algerier Bensebaini spielt als Linksverteidiger auf einer Position mit weltweit großer Nachfrage, Hofmann flirtete bereits im Sommer mit dem FC Bayern und könnte sich als Stammspieler im DFB-Team für den internationalen Markt weiter interessant machen.
Es ist also nicht auszuschließen, dass sich das Gesicht der Borussia in den kommenden Monaten stark verändern wird. Allerdings ist Sportdirektor Max Eberl zuzutrauen, überzeugende Lösungen zu präsentieren.
Es wäre nicht das erste Mal.
Ein erster Erfolg - und vielleicht ein kleiner Hoffnungsschimmer für alle Borussen-Fans: Eigengewächs Jordan Beyer verlängerte sein Arbeitspapier am Mittwoch bis 2026.