Die Verbindungen des FC Bayern München nach Katar sorgen aktuell für viel Gesprächsstoff.
„Das ist des FC Bayern nicht würdig“
Beim Heimsieg des FC Bayern gegen den SC Freiburg (2:1) fielen einige Fans in der Südkurve durch ein provokantes Plakat auf. Darauf zu sehen waren der Vorstandsvorsitzende Oliver Kahn sowie Präsident Herbert Hainer. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Beide waschen Banknoten in einer Waschmaschine, Kahn hält das Gewand eines Scheichs in den Händen, darauf der Schriftzug „Qatar“. Der Boden ebenso wie Teile der Waschmaschine sind von Blut bedeckt. (BERICHT: Das steckt hinter den Fanprotesten)
Über der Karikatur prangen die Worte „Für Geld waschen wir alles rein“, die den beiden Bayern-Bossen in den Mund gelegt wurden.
Stein des Anstoßes ist die Partnerschaft mit Qatar Airways, die als Ärmelsponsor beim Rekordmeister auftritt. Das arabische Emirat, in dem auch die WM im Winter 2022 stattfinden wird, wird vor allem wegen massiver Verstöße gegen Menschenrechte kritisiert. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Draxler: „Des FC Bayern nicht würdig“
Vor einigen Tagen nahm Karl-Heinz Rummenigge Stellung zur Partnerschaft. „Bayern München hat mit Qatar Airways eine Partnerschaft, und ich war da auch nie ein Pharisäer, wenn ich das mal so sagen darf. Wir haben gutes Geld aus diesem Vertrag bekommen“, sagte der langjährige Vorstandschef des Rekordmeisters im WDR2-Podcast.
Auch im STAHLWERK Doppelpass auf SPORT1 sorgten die Beziehungen des deutschen Rekordmeisters nach Katar für Diskussionen. „Geld, was nach München fließt, ist gutes Geld, was nach Paris fließt, ist schlechtes Geld. Das passt nicht zusammen. Und das ist des FC Bayern auch nicht würdig“, stellte SPORT1-Experte Alfred Draxler klar.
Er spielte damit auch auf die Aussagen von Uli Hoeneß im Podcast 11Leben an. Für Hoeneß sei mit Blick auf Manchester City und Paris Saint-Germain der Reiz, „denen zu zeigen, ‚euer scheiß Geld, das reicht nicht!‘“ (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
„Es ist ein klarer Widerspruch“, erkannte Stefan Effenberg. Der SPORT1-Experte ergänzte: „Die Frage ist, ob der Vertrag 2023 verlängert wird.“ Allerdings betonte Effenberg auch: „Wenn 17 Vereine so ein Angebot bekommen, würden viele unterschreiben.“
Inka Grings schlug den Bogen noch weiter: „Dann ist aber auch die Frage, ob Deutschland nächstes Jahr an der WM teilnehmen sollte“, sagte die Ex-Nationalspielerin. Es sei ein schwieriges Thema. „Aber eines, das man thematisieren sollte.“
Die Fans des FC Bayern mobilisieren sich bereits sein einigen Wochen gegen den umstrittenen Sponsoring-Deal. Vor etwa drei Wochen ging ein entsprechender Antrag beim Verein ein, über den bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung am 25. November abgestimmt werden soll.