Herbert Hainer hat sich am Tag nach der turbulenten Jahreshauptversammlung des FC Bayern zu Wort gemeldet.
Bayerns Chaos-Nacht: Kahn aufgebracht
„Sie können davon ausgehen, dass wir alle eine unruhige Nacht hatten. Prinzipiell hält unser Verein einen Diskurs aus, er gehört zum Vereinsleben. Kritik ist immer möglich“, sagte der Präsident des FC Bayern der tz.
Hainer weiter: „Aber: die Tonalität muss stimmen, und das war an diesem Abend nicht immer der Fall. Wir setzen uns gerne mit unseren Mitgliedern an einen Tisch – dabei muss ein konstruktiver und faktenbasierter Austausch das Ziel beider Seiten sein.“
Die Lage bei der JHV war nach Diskussionen über das umstrittene Ärmel-Sponsoring durch Qatar Airways, seit Monaten schon ein Reizthema im Klub, eskaliert. Im Mittelpunkt der Anfeindungen eines Großteils der knapp 800 Mitglieder stand Hainer. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Der 67-Jährige hatte die Versammlung nach über fünf Stunden beendet, obwohl noch Wortmeldungen ausstanden. Es gab laute „Hainer raus“-Rufe.
Hainer wehrt sich gegen Katar-Kritiker
Die Fans um Initiator Michael Ott woll(t)en zuvor mit aller Macht eine Verlängerung des angeblich mit 20 Millionen Euro dotierten und bis 2023 laufenden Vertrags mit dem Emirat Katar verhindern. „Diese Kooperation schadet dem Image des FC Bayern nachhaltig“, hieß es. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Hainer wiederum beklagte eine „niederträchtige“ Tonlage und machte den Standpunkt des Rekordmeisters - „Wandel durch Annäherung“ - deutlich.
„Ich bin nach wie vor der festen Überzeugung, dass Dialog der beste Weg ist, Menschen zusammenzubringen“, sagte er. Zudem habe sich der Verein „bei Weitem noch nicht entschieden“, den Vertrag zu verlängern.
Seine Außendarstellung am Abend kam aber insgesamt nicht besonders gut an. Einige Fans und Fußball-Experten warfen dem Bayern-Boss Arroganz vor.
Kahn wütet bei Ankunft
An der Säbener Straße bereitete Hainer am Freitag laut Bild gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden Oliver Kahn den Ärger des Abends auf. Später sei der Präsident dann alleine in Richtung Bayern-Kabine gegangen.
Auch Kahn hatte sich nach seinem ersten JHV-Auftritt in neuer Rolle Kritik gefallen lassen müssen - und kam laut Bild am Vormittag wütend telefonierend in seinem Wagen an.
Bayern-Trainer Julian Nagelsmann, der die aufgeladene Versammlung verfolgt hatte, forderte am Freitag alle Beteiligten auf, einen „Konsens“ zu finden. „Es darf nicht das Gefühl entstehen, dass es zwei Lager gibt“, sagte er. Bei der JHV sei die „Ratio-Ebene verlassen worden, aber Emotionen helfen weniger“.
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