Die tragische Geschichte um Sebastian Deisler geht Uli Hoeneß noch heute nahe.
Haaland-Poker: Hoeneß bezieht Stellung
„Er konnte nichts dafür. Er ist einfach krank gewesen. Das war ein Drama für uns. Kurz bevor er aufgehört hat, waren wir im Trainingslager in Dubai. Und jeden Abend um 10, halb 11, hat er mich angerufen und gesagt: ‚Herr Hoeneß, ich muss mit Ihnen sprechen!‘ Dann bin ich zu ihm aufs Zimmer. Jeden Abend. Weil er nicht mehr konnte“, verriet der Ehrenpräsident des FC Bayern im OMR-Podcast von Philipp Westermeyer. (Der OMR-Podcast mit Uli Hoeneß: Hier in voller Länge hören)
Für den deutschen Rekordmeister bedeutete der Transfer des talentierten Kickers, der an Depressionen litt und seine Karriere mit 27 Jahren beendete, einen großen finanziellen Schaden.
„Handgeld und 15 Millionen Euro Ablöse. Das war der größte Geldverlust für einen Spieler, den wir je hatten. Aber er kann ja nichts dafür. Das Ganze hat uns 50 Millionen gekostet“, verriet Hoeneß, der zur heutigen Marschroute des Klubs sagt: „Kalkulierbare Risiken muss man machen, aber kein Harakiri.“
Stellt sich derzeit die Frage: In welcher Kategorie würde ein Transfer von Erling Haaland fallen. Kalkulierbares Risiko oder Harakiri?
Hoeneß rät FC Bayern zu Mut
„Das weiß ich nicht. Ich kenne die Summen im Moment nicht“, antwortete Hoeneß auf die Frage, ob Haaland für die Münchner einfach zu teuer sei. Der 69-Jährige macht klar, dass man bei einer solchen Personalie „immer das Gesamtpaket sehen“ müsse.
Die Entscheidung über solche Transfers lag früher wesentlich auch bei Hoeneß. Er rät seinem Herzensklub, dass es in bestimmten Fällen durchaus Sinn ergeben könnte, ein Risiko einzugehen:
„Es muss der Vorstand entscheiden und im Aufsichtsrat diskutieren. Aber ich weiß, dass da momentan überhaupt nichts Konkretes auf dem Tisch liegt. Also ich habe immer gesagt: Wenn ich überzeugt gewesen bin, dann bin ich auch große Risiken eingegangen, die auch schiefgehen können. Wo gehobelt wird, da fallen Späne.“
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