Home>Fußball>Bundesliga>

Bundesliga: JHV-Ärger schwebt über FC Bayern - was machen Kahn, Hainer und Salihamidzic?

Bundesliga>

Bundesliga: JHV-Ärger schwebt über FC Bayern - was machen Kahn, Hainer und Salihamidzic?

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Ein Schatten über Bayerns Erfolg

Beim FC Bayern beherrscht die JHV-Thematik weiter das Geschehen. Die schlechte Stimmung überlagert den Sieg gegen Bielefeld.
Thomas Müller bezieht nach dem knappen Sieg gegen Bielefeld Stellung. Der Nationalspieler äußert sich auch zur turbulenten Jahreshauptversammlung unter der Woche.
Maximilian Schwoch
Maximilian Schwoch
Beim FC Bayern beherrscht die JHV-Thematik weiter das Geschehen. Die schlechte Stimmung überlagert den Sieg gegen Bielefeld.

Es passte ins Bild, dass der FC Bayern München aktuell abgibt.

{ "placeholderType": "MREC" }

Wer gehofft hatte, dass die Bosse des Rekordmeisters im Rahmen des Bundesliga-Spiels gegen Arminia Bielefeld Stellung zu dem Thema nehmen würden, das die vergangenen Tage überschattet hatte, sah sich getäuscht. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Weder Vorstandschef Oliver Kahn noch Präsident Herbert Hainer äußerten sich zu den Tumulten bei der Jahreshauptversammlung, auch Sportvorstand Hasan Salihamidzic, der vor einem Bundesliga-Spiel üblicherweise vor die Mikrofone tritt, schwieg.

Bayern-Bosse schweigen bei Bielefeld-Spiel

Die Stimmung rund um den 1:0-Erfolg gegen die Ostwestfalen und die damit zurückgewonnene Tabellenführung war eher bescheiden. Das dürfte auch daran liegen, dass aufgrund der Pandemiebestimmungen nur 12.000 Zuschauer in die Allianz Arena durften. Die Fans saßen verstreut im ganzen Stadion, auch viele Ultras blieben dem Spiel fern. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

{ "placeholderType": "MREC" }

Die Bosse auf der Tribüne machten ebenfalls nicht den Eindruck, bester Laune zu sein. Auch bei ihnen dürften die Vorkommnisse bei der JHV Spuren hinterlassen haben. Die Lage bei der Veranstaltung im Audi Dome war nach Diskussionen über das umstrittene Ärmel-Sponsoring durch Qatar Airways, seit Monaten schon ein Reizthema im Klub, eskaliert. Hainer brach die Versammlung trotz noch ausstehender Wortmeldungen ab, es gab lautstarke Proteste und „Hainer raus“-Rufe. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Am Ende stand eine der denkwürdigsten Jahreshauptversammlung, die es beim Rekordmeister je gegeben hat, Ehrenpräsident Uli Hoeneß zeigte sich „schockiert. Das war die schlimmste Veranstaltung, die ich je beim FC Bayern erlebt habe“, sagte er dem kicker.

Er habe eine unruhige Nacht gehabt, ließ Hainer am Freitag in der tz verlauten. „Prinzipiell hält unser Verein einen Diskurs aus, er gehört zum Vereinsleben. Kritik ist immer möglich“, erklärte der 67-Jährige, betonte aber auch: „Aber: die Tonalität muss stimmen, und das war an diesem Abend nicht immer der Fall.“

{ "placeholderType": "MREC" }

Situation vor Topspiel gegen Dortmund angespannt

Selten war das Verhältnis zwischen Fans und Verein so angespannt, dabei läuft es sportlich mit Rang 1 in der Bundesliga und der Achtelfinal-Qualifikation in der Champions League derzeit gut. Die aktuelle Situation gerät für die Bayern-Bosse zur Zerreißprobe. Das Thema Katar schwebt aktuell wie ein Damoklesschwert über dem FC Bayern.

Und das zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt: Am kommenden Samstag steht das Bundesliga-Topspiel bei Borussia Dortmund an. Bei einer Niederlage wäre die Tabellenführung weg und die Herbstmeisterschaft in Gefahr.

Dabei geht es nicht nur um die Verbindung der Münchner zu Qatar Airways an sich, auch der Umgang mit dem Antrag von Michael Ott stieß den Fans sauer auf.

Ott und seine Unterstützer wollten den FCB mit einer Satzungsänderung dazu zwingen, den umstrittenen Sponsoring-Vertrag mit Qatar Airways nicht zu verlängern und ähnliche Deals in Zukunft nicht mehr abzuschließen. Doch die Bayern ließen den Antrag nicht zu und verweigerten sich einer sachlichen Diskussion zu diesem Thema. (BERICHT: Wie beschädigt sind Hainer und Kahn?)

Müller: „Außenwirkung war nicht gut“

„Für mich war die JHV ein Muster-Beispiel, um zu zeigen, wie sich der Fußball weiter von seinen Fans entfremden kann. Die Beziehung zwischen dem FC Bayern und vielen seiner Fans bröckelt immer weiter“, sagte Ott am Freitag im Gespräch mit SPORT1. „Das Auftreten der Bosse war ein ziemlicher Offenbarungseid.“

{ "placeholderType": "MREC" }

Auch Lothar Matthäus fand deutliche Worte. „Das Miteinander, was Bayern immer ausgezeichnet hat, ist mit Füßen getreten worden“, erklärte der ehemalige Bayern-Spieler bei Sky. Das passe ihm als ehemaligem Bayern-Spieler überhaupt nicht.

Im Konflikt zwischen Fans und Verein stehen Spieler und Trainer so ein bisschen zwischen den Stühlen. „Bei einem Verein läuft nicht immer alles lupenrein“, konstatierte Manuel Neuer nach der Partie gegen Bielefeld. Der Kapitän betonte: „Da ist es ganz wichtig, dass der Verein mit den Fans in den Dialog geht.“

Auch Thomas Müller nahm zu den Tumulten Stellung. „Die Außenwirkung war auf jeden Fall nicht gut“, sagte der 32-Jährige. Er ergänzte: „Der Verein hat angekündigt, dass zwischen den Mitgliedern und dem Verein gesprochen werden muss, worum es beiden Seiten überhaupt geht. Da wird auch ein bisschen aneinander vorbeigeredet.“

{ "placeholderType": "MREC" }

Hainer meldet sich bei Ott

Nagelsmann gab zudem vor der Partie einen Einblick in den Tag nach der JHV. „Ich war in der Geschäftsstelle und habe mit Oli und Brazzo kurz gesprochen. Ich habe auch da meine Meinung gesagt, wie ich die Veranstaltung gesehen habe“, erklärte der 34-Jährige. Er sehe auch einen Teil seiner Aufgabe darin, seinen Senf dazuzugeben.

Immerhin eine Annäherung gab es am Samstag: Hainer meldete sich telefonisch bei Ott. „Herr Hainer rief mich an, ich hatte plötzlich eine unbekannte Nummer im Handy. Ich war schon überrascht, weil ich damit nicht mehr gerechnet hatte“, erklärte Ott bei SPORT1. Sie seien so verblieben, dass sie ein persönliches Gespräch zu Katar und der JHV führen werden, twitterte Ott.

Ein Umstand, den auch Nagelsmann befürwortet. „Ich finde es grundsätzlich gut, wenn man Dialoge führt, Dinge anspricht und sich Meinungen anhört, auch wenn man vielleicht nicht alles sofort umsetzen kann“, erklärte er. Eine Jahreshauptversammlung sei zwar dafür da, Meinungen auszutauschen, aber es sei schwer, bei der ganzen Emotionalität den Fokus auf den Inhalt zu bewahren. „Ein Gespräch im kleinen Rahmen ist da sinnvoller.“

Die Katar-Frage dürfte beim Rekordmeister auch die kommenden Wochen und Monate prägen. Hainer betonte bei der JHV, dass noch nicht entschieden sei, den 2023 auslaufenden Vertrag mit Ärmelsponsor Qatar Airways zu verlängern. Auflösen will er ihn aber auch nicht.

Alles zur Bundesliga bei SPORT1: