Durch den 2:1-Erfolg gegen den SC Freiburg und die anschließende Niederlage von Verfolger Borussia Dortmund bei RB Leipzig baute der FC Bayern den Vorsprung an der Tabellenspitze vor der anstehenden Länderspielpause auf vier Punkte aus. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Müller-Botschaft lässt Spekulationen zu
Nachdem sich der Rekordmeister eine gute halbe Stunde gegen wehrhafte Freiburger schwer tat, forcierten die Bayern das Tempo in ihrem Offensivspiel und gingen prompt durch Leon Goretzka mit 1:0 in Führung. (BERICHT: Bayern setzt Zeichen dank „Maschine“)
Müller bereitet Führungstreffer vor
Vorausgegangen war ein Zuspiel von Thomas Müller. Für den Weltmeister von 2014 war das bereits die zehnte Torvorlage in dieser Saison. Doch ansonsten war vom 32-Jährigen an diesem Nachmittag nicht viel zu sehen.
Dennoch überraschte es nicht wenige in der erstmals seit der Corona-Pandemie mit 75.000 Zuschauern wieder ausverkauften Allianz Arena, dass Müllers Arbeitstag bereits nach 71 Minuten zu Ende war – und das beim knappen Spielstand von 1:0. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Am vergangenen Dienstag beim souveränen 5:2-Sieg in der Champions League gegen Benfica Lissabon wurde Müller, der bislang in elf Ligaeinsätzen auf vier Saisontore kommt, aus Gründen der Belastungssteuerung erst nach 72 Minuten eingewechselt.
Müller: „Habe nicht von Anfang an gespielt“
Nach dem Freiburg-Spiel ließ Müller nun auf die Frage, wie anstrengend der Nagelsmann-Fußball im Drei-Tage-Rhythmus sei, mit dieser Grummel-Aussage aufhorchen: „Ich habe am Mittwoch nicht von Anfang an gespielt, und bin heute in der 70. Minute raus. Dementsprechend schafft es der Trainer mit unserem Kader, der aktuell gesundheitlich sehr stabil dasteht, die Belastung zu verteilen.“
Was will Müller damit sagen? Ist der Bayern-Star etwa unzufrieden mit seiner Einsatzzeit?
Eine Botschaft, die viel Raum für Spekulationen lässt. SPORT1 fragte Nagelsmann nach dem Spiel zu den Gründen für die überraschende Auswechslung. „Es gibt keinen Leistungsgrund. Wir haben viele Spieler im Kader, die alle spielen möchten“, erklärte der Bayern-Trainer zunächst, um dann doch noch etwas präziser zu werden:
„Wir haben Serge (Gnabry) für King (Coman) und Jamal (Musiala) für Thomas gebracht. Das ist von der Idee und den Spielerprofilen her sehr, sehr ähnlich. Wir wollten Leroy einfach draufbehalten, dass wir weiterhin dieses Tempo hinter die Freiburger Kette haben und eben ein zweites oder drittes Tor machen, damit wir am Ende auch gewinnen. Am Ende muss ich etwas entscheiden.“
Nagelsmann hat die Qual der Wahl
Es sei nicht immer „bei der Ausgewogenheit des Kaders ein Leistungsthema. Es ist nie eine Entscheidung gegen einen, sondern immer eine für den, den man reinbringt.“ Nur vier Minuten nach Müllers Auswechslung erhöhte Robert Lewandowski zum 2:0. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Die Vorarbeit kam – ob gewollt oder nicht – von Leroy Sané. Damit hat Nagelsmann mit der Entscheidung Sané im Spiel zulassen, alles richtig gemacht.
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Fest steht: Es bleibt spannend in der Offensive der Bayern, denn gegen Freiburg stand lediglich Marcel Sabitzer (Magen-Darm-Virus) nicht zur Verfügung.
Aus dem Quartett Müller, Sané, Coman und Gnabry muss wohl auch in Zukunft einer bei Spielbeginn auf der Bank Platz nehmen.
Müller abschließend: „Wir wollen intensiven Fußball spielen. Da muss man sich auch quälen, das macht ja auch Spaß, wenn am Ende der Erfolg, Torchancen und gute Aktionen dabei rauskommen.“