Leverkusen atmet auf - die Hertha hadert mit einem „Scheißball“: Drei Tage nach dem 4:0-Erfolg bei Real Betis in der Europa League hat die Werkself ein 1:1-Unentschieden in Berlin gerettet.
Hertha hadert mit „Scheißball“
Der entscheidende Treffer durch Robert Andrich fiel erst in der 90. Minute, nachdem die Alte Dame die gesamte zweite Halbzeit geführt hattte. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Unter den Augen von Bundestrainer Hansi Flick wandte Bayer somit die zweite Liga-Niederlage in Folge ab. Leverkusen ist dennoch seit vier Liga-Partien sieglos. Zuletzt gewann Leverkusen am 3. Oktober mit 4:0 bei Arminia Bielefeld.
„Hertha hat das mehr männer-like gemacht bei dem schwierigen Boden“, haderte Bayer-Torhüter Lukas Hradecky bei DAZN: „Die Länderspielpause kommt zur rechten Zeit, aber für die Moral tut das 1:1 richtig gut.“
Andrich hatte für den späten Ausgleich in der 90. Minute gesorgt. Die Führung für die Alte Dame war sehenswert durch Stevan Jovetic gefallen (42.).
Jovetic wütend
„Das ist ziemlich schlecht“, erklärte der 32 Jahre alte Angreifer nach der Partie. „Wir hätten das Spiel früher entscheiden müssen. Wir sind wütend über den Ausgleich, aber wir müssen es jetzt akzeptieren.“
Hertha-Coach Pal Dardai pflichtete seinem Spieler bei: „Bei so einem Spiel musst du das 2:0 machen, dann gehst du als Sieger nach Hause“, sagte der 45-Jährige. Kapitän Niklas Stark sprach von einem „Scheißball“, der zum späten Ausgleich führte.
Im Regen und unter extrem schwierigen Rasenbedingungen hatten die Leverkusener ihre technischen Vorteile nicht ausspielen können. Hertha verdiente sich das Unentschieden dank einer lauf- und kampfstarken Leistung.
Bayer musste kurzfristig auf seinen Jungstar Florian Wirtz aufgrund muskulärer Probleme am Hüftbeuger verzichten, der Nationalspieler wurde durch Exequiel Palacios ersetzt.
Bei Hertha fehlte Kapitän Dedryck Boyata rotgesperrt, Stürmer Krzysztof Piatek saß überraschend für Jovetic zunächst nur auf der Bank.
Das spielerische Niveau der Partie hielt sich aufgrund der äußeren Rahmenbedingungen in Grenzen. Auf dem rutschigen Untergrund wurde eher die Grätsche als der Doppelpass ausgepackt.
Leverkusen hat mehr Ballbesitz
Und so war es auch keine Überraschung, dass die ersten beiden Chancen durch Jovetic (7.) und Palacios (10.) aus Fernschüssen resultierten. Bayer war zwar deutlich häufiger in Ballbesitz und auch um einen gefälligen Spielaufbau bemüht, doch es mangelte an Kreativität. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Hertha stand tief, verteidigte kompakt - versteckte sich aber nicht. Bei einem Konter hatte Suat Serdar, der zuvor energisch den Ball gegen Palacios erobert hatte, die große Chance auf die Führung (24.).
Kurz vor der Halbzeit machte es Jovetic besser, als er den Ball im Strafraum gekonnt annahm und mit einer flüssigen Bewegung im Tor unterbrachte.
Auch nach dem Seitenwechsel taten sich die Gäste schwer, den Berliner Abwehrverbund zu knacken. Es fehlte an Durchschlagskraft und an tiefen Läufen. Hertha zog sich zwar stärker zurück, blieb aber bei Tempovorstößen gefährlich.
So hatte unter anderem Jovetic sein zweites Tor auf dem Fuß (55.). Leverkusen zeigte sich im Defensivverhalten verwundbar, körperlich schien das Team der Doppelbelastung Tribut zu zahlen.
Mit SID