Einen Punkt gerettet, aber die Lebensversicherung verloren: Beim 1. FC Köln ist die Anfangseuphorie in der Fußball-Bundesliga allmählich verflogen. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Zoff um Svensson eskaliert
Die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart kam beim FSV Mainz 05 nicht über ein 1:1 (0:1) hinaus, wartet seit fünf Ligaspielen auf einen Sieg - und muss zudem den Ausfall von Torjäger Anthony Modeste verdauen.
Salih Özcan (47.) traf für den FC, der einen guten Eindruck hinterließ, insgesamt aber deutlich zu viele Chancen vergab. „Wir sind schon zufrieden, den Punkt nehmen wir mit“, erklärte der Torschütze am DAZN-Mikrofon. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Die Mainzer dagegen blieben zwar im fünften Pflichtspiel nacheinander ungeschlagen, verpassten aber trotz eines Treffers des erneut auffälligen U21-Europameisters Jonathan Burkardt (41.) den Sprung auf einen Europacup-Platz.
Svensson verweigert Handschlag
Abseits des Geschehens auf dem Rasen wurde an der Seitenlinie teils heftig diskutiert. Der Höhepunkt: In der 59. Minute gerieten Mainz-Trainer Bo Svensson und Kölns-Co Kevin McKenna aneinander. Baumgart versuchte zu beruhigen.
Dann rief Schiedsrichter Deniz Aytekin die Streithähne zu sich und zeigte beiden Gelb - dennoch diskutierten diese für einen Moment weiter.
Svensson erklärte den Vorfall mit McKenna nach der Partie: „Es ging darum, dass bereits vor der Halbzeit persönliche Beleidigungen von der Kölner Bank in meine Richtung kamen. Sie haben kollektiv Rot gegen Stefan Bell gefordert und darauf habe ich ihn angesprochen und er hat mich beleidigt.“
Der Mainzer verweigerte McKenna sogar den Handschlag. „Er hat mich persönlich beleidigt, das fand ich nicht so toll. Da wurde eine Grenze überschritten“, führte Svensson aus und stellte klar: „Ich brauche mich mit niemanden vertragen, der mich persönlich beleidigt.“
Zwischen Baumgart und Svensson schien hingegen alles geklärt. „Ich habe da gar nichts gehabt. Wir haben uns nett unterhalten. Alles gut, die Emotionen gehören dazu, es ging für beide Mannschaft um viel“, meinte der FC-Coach. Sein Gegenüber bestätigte: „Steffen war kein Problem.“
Wilder Start auf beiden Seiten
Aufgrund der offensiven Spielweise beider Mannschaften war FSV-Coach Svensson mit hohen Erwartungen in die Partie gegangen. „Es wird einiges geboten für die Zuschauer, das kann ich fast schon versprechen“, hatte der Däne angekündigt.
Sein Versprechen wurde bereits früh eingelöst. Vor 25.500 Fans entwickelte sich von Beginn an das erwartet intensive Spiel ohne Verschnaufpausen. Beide Teams attackierten, suchten blitzschnell den Weg nach vorne und kamen schon zu Beginn immer wieder zu gefährlichen Situationen.
Je länger der erste Durchgang dauerte, desto stärker wurde der FC: Ondrej Duda (20.), FSV-Leihgabe Luca Kilian (30.) und der unauffällige Modeste (35.) scheiterten aber.
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Baumgart, bei einstelligen Temperaturen diesmal mit einer ärmellosen Weste über dem Poloshirt, konnte durchaus zufrieden sein, die Kölner ließen aber zu viel liegen - und wurden dafür eiskalt von den Mainzern bestraft. Der seit Wochen starke Burkardt nutzte seine Schnelligkeit und schob den Ball abgefälscht von Kilian ins Tor. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Köln verliert Modeste
Zu allem Überfluss für die Kölner humpelte Modeste nur kurz darauf nach einem Zweikampf mit Stefan Bell verletzt in die Kabine. Baumgart und Co. forderten für das Foulspiel an ihrem Angreifer die Rote Karte wegen einer Notbremse, Aytekin beließ es aber bei Gelb für den Mainzer Abwehrchef.
Baumgart fand in der Halbzeit jedoch offenbar die richtigen Worte. Die Kölner knüpften da an, wo sie nach dem Rückstand aufgehört hatten - mit Erfolg.
Özcan sorgte für die schnelle Antwort und köpfte nach einem Freistoß von Mark Uth ein. Der Ausgleich verlieh den Kölner weiteren Schwung. Mainz fand dagegen kaum noch den Weg vor das Tor.
In der Schlussphase blieb die Partie intensiv mit vielen Zweikämpfen im Mittelfeld - und Emotionen an der Seitenlinie. Nach einem Duell im Mainzer Strafraum geriet Svensson mit dem Kölner Co-Trainer Kevin McKenna aneinander, auch Baumgart war in das Wortgefecht involviert.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)