Karl-Heinz Rummenigge würde wenig davon halten, sollte der FC Bayern im Sommer Erling Haaland holen.
Was Watzke Rummenigge verriet
„Wenn mir die Frage gestellt wird, ob die Bayern für Haaland bieten sollten, dann lautet meine Gegenfrage: Warum sollten sie?“, schrieb der Ex-Bayern-Boss in seiner Bild-Kolumne. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Der Grund heißt Robert Lewandowski, der „sicher noch einige Jahre auf Top-Niveau spielen kann, ich sehe für ihn trotz des Alters von 33 Jahren keine Limits. Cristiano Ronaldo ist doch ein wunderbares Beispiel.“
Rummenigge rechnet mit Lewandowski-Verlängerung
Deswegen ist Rummenigge überzeugt, „dass der FC Bayern weiß, welchen Wert Robert hat. Eine Vertragsverlängerung über das Jahr 2023 hinaus würde mich darum nicht überraschen.“
Der 66-Jährige findet: „Lewandowski und Haaland in einer Mannschaft – das halte ich für Unfug, das geht nicht.“ (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Das würde allein das System der Münchner nicht hergeben, das seit Louis van Gaals Zeiten in einem 4-2-3-1 begründet ist.
„Haaland und Lewandowski können in diesem System nicht zusammen agieren“, meint Rummenigge: „Und man gibt kein Spielsystem, welches für das erfolgreichste Jahrzehnt in der Vereinsgeschichte steht, für einen einzelnen Spieler auf. Der Spieler muss zum System passen, nicht umgekehrt.“
Rummenigge gibt BVB Chance auf Haaland-Verbleib
Wenn nicht zum FC Bayern, wohin geht Haaland dann? Oder bleibt er sogar beim BVB?
„Ich glaube nicht, dass Haaland die Bundesliga automatisch nach dieser Spielzeit verlässt, selbst wenn ihn der FC Bayern nicht verpflichten wird“, führte Rummenigge aus. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Er habe „vor Kurzem mit meinem Ex-Kollegen Aki Watzke (BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, Anm. d. Red.) in München einen Espresso getrunken. Er sagte mir, er wäre durchaus optimistisch, dass Haaland auch in der nächsten Saison noch für Borussia Dortmund spielen wird.“
Watzke hatte zuletzt im Stahlwerk Doppelpass auf SPORT1 erklärt: „Es ist ja nicht wirklich entschieden, ob Erling denn im Sommer geht. Warten wir doch mal ab.“
Haaland bald in Messi-Gehaltsdimensionen?
Allerdings weiß auch Rummenigge: „Das wird fraglos ein schwieriges Unterfangen, denn die Zahlen, die auf dem Markt zirkulieren, sind natürlich schwindelerregend.“
Der langjährige Vorstandsvorsitzende der Münchner hält es „für durchaus realistisch, dass Haaland mit seinem nächsten Vertrag in die Gehaltsdimensionen von Neymar, Messi oder Ronaldo aufsteigen möchte.“
Rummenigge erkennt beim BVB „ein anderes Geschäftsmodell als der FC Bayern. Junge Spieler werden entwickelt, Spielerverkäufe erscheinen finanziell notwendig“.
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Angebot für Ribéry als Wendepunkt bei Bayern
In München habe sich diese Denke einst verändert.
„Beim FC Bayern ereignete sich 2008 ein Wendepunkt: Damals lag uns ein Wahnsinns-Angebot für Franck Ribéry vor, das zu dieser Zeit Weltrekord in Sachen Ablöse bedeutet hätte“, berichtete Rummenigge.
Und weiter: „Daraufhin haben Uli Hoeneß, unser damaliger Finanz-Chef Karl Hopfner und ich uns zusammengesetzt, um eine wegweisende Entscheidung zu treffen. Wir beschlossen, Franck nicht abzugeben – und auch künftig keinen Spieler mehr zu verkaufen, der für die Qualität der Mannschaft einen so wichtigen Faktor darstellt.“
Die Folge daraus: „Wir sind ein Kauf- und kein Verkaufsverein. Das war ein mutiger Entschluss, aber darin lag und liegt der heutige Erfolg des FC Bayern entscheidend mitbegründet.“