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Bundsliga: Warum die Lage bei Eintracht Frankfurt gefährlicher ist, als sie aussieht

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Bundsliga: Warum die Lage bei Eintracht Frankfurt gefährlicher ist, als sie aussieht

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Warum die Eintracht-Lage so gefährlich ist

Der VfL Bochum hat Eintracht Frankfurt im direkten Duell tabellarisch überholt. Der Saisonstart in der Bundesliga ist missglückt. Und die Lage birgt einige Gefahren.
Eintracht Frankfurt steckt in der Bundesliga weiter tief im Keller. Die Bayern-Bezwinger müssen sich dem VfL Bochum geschlagen geben.
Der VfL Bochum hat Eintracht Frankfurt im direkten Duell tabellarisch überholt. Der Saisonstart in der Bundesliga ist missglückt. Und die Lage birgt einige Gefahren.

„Der Blick auf die Tabelle ist nicht schön!“ Eintracht-Trainer Oliver Glasner weiß um die unangenehme, gefährliche Situation bei den Frankfurtern. Acht Punkte nach neun Spieltagen bedeuten Platz 15, seine Mannschaft enttäuschte beim 0:2 in Bochum zum wiederholten Male.

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„Das ist nicht das, was wir uns vorgestellt haben“, gab Glasner zerknirscht zu Protokoll. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

Neuzugänge helfen Eintracht noch nicht weiter

Es ist auch für den Österreicher kaum erklärbar, woher die Diskrepanz zwischen Europa League und Bundesliga kommt - und das macht die Lage insgesamt sehr gefährlich. Während das Team am Donnerstagabend auf internationaler Bühne performt und aus drei Partien sieben Punkte holt, gelingt im Alltag zu wenig. Der Beinahe-Champions-League-Teilnehmer der Vorsaison muss vorerst nach unten schauen und schnellstmöglich ein Polster anfressen.

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Eine mental verzwickte Position, weil Team und Umfeld nach fünf erfolgreichen Jahren mit Pokal-Sieg und Europapokal-Halbfinale eine hohe Erwartungshaltung haben.

Der Kader besitzt trotz der Abgänge von 28-Tore-Stürmer André Silva, Luka Jovic und dem aussortierten Mittelfeldmann Amin Younes auf dem Papier genügend individuelle Qualität für das gesicherte Mittelfeld.

Zwar hatte Sportvorstand Markus Krösche bei der Suche nach neuem Personal in einem schwierigen Corona-Transfersommer nicht unbedingt das glücklichste aller Händchen. Mit Rafael Borré und Kristijan Jakic halfen nur zwei Neuzugänge sofort weiter, Christopher Lenz fehlt verletzt. Vor allem Jens Petter Hauge, Jesper Lindström und Sam Lammers benötigen noch Zeit, die Personalie Fabio Blanco sorgt für Unruhe.

Leistungsträgern fehlt bislang die Form

Doch die Verantwortung sollten zuvorderst Stars wie Daichi Kamada, Filip Kostic, Evan N‘Dicka oder Djibril Sow übernehmen. Sie können mit ihren Fähigkeiten in Normalform für den Unterschied sorgen, die Konstanz fehlt jedoch. Diese lassen auch Führungsspieler wie Makoto Hasebe und Martin Hinteregger aktuell vermissen, Sebastian Rode kommt nach langer Verletzungspause erst zurück. Eine Achse hat sich so noch nicht bilden können. Ein weiteres großes Problem für die Hessen.

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Gegen Teams aus der zweiten Tabellenhälfte glückte daher bislang kein Dreier. Unentschieden gegen Augsburg (0:0), Stuttgart (1:1), Bielefeld (1:1) und Niederlagen in Bochum und gegen Hertha BSC (1:2) sind weit entfernt vom eigenen Anspruchsdenken. Da auch in Köln (1:1) und vor allem in der ersten DFB-Pokal-Runde in Mannheim (0:2) Siege ausblieben, befindet sich der Klub in einem gefährlichen Abwärtsstrudel.

Bayern-Sieg hat der Eintracht nicht gutgetan

Ausgerechnet der einzige Bundesliga-Sieg beim FC Bayern München war erneut kein gutes Zeichen für die Eintracht. Im Jahr 2000 folgte danach der komplette Absturz, statt Europa-League-Traum stand am Ende der zweite Abstieg der Vereinsgeschichte. 2019 gab es nach dem 5:1-Triumph nur noch einen Zähler aus sieben Partien. In der Vorsaison folgten nach einem 2:1-Erfolg gegen München wieder drei Begegnungen mit nur zwei Punkten. Auf die Euphorie folgte das schnelle Unglück.

Zwar verweisen die Frankfurter auf drei Pflichtspielsiege in den vergangenen fünf Partien. Die beiden Bundesliga-Niederlagen schmerzen jedoch. Erschreckend ist dabei der Blick auf die statistischen Werte. In Sachen Zweikampfbilanz belegt das Team mit 46,3 Prozent gewonnenen Duellen aktuell den letzten Platz. Die Passquote beträgt unterdurchschnittliche 77,9 Prozent (Platz 14). Rode warnte nicht umsonst bei DAZN: „Ich hoffe, dass jetzt jeder gemerkt hat, was in der Bundesliga abgeht, wie man da Fußball spielen muss.“ Rumms! (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Eintracht lässt sich zu leicht den Schneid abkaufen

Das Team findet einerseits nicht über den Kampf ins Spiel und lässt sich somit zu leicht den Schneid abkaufen. Andererseits fehlt für einen technisch sauberen Spielaufbau mit anschließendem Kombinationsspiel die Passgenauigkeit. Der Begriff der fehlenden Mentalität fällt in diesem Zusammenhang häufiger. Dadurch kommen die Hessen insgesamt kaum zu Chancen und Abschlüssen. 111 Torschüsse bedeuten Rang 15, neun Treffer unterbieten nur vier Teams. Glasner hat schon viele Systeme und Spieler ausprobiert, eine Lösung aber noch nicht gefunden.

SPORT1-Informationen zufolge wird die Situation intern sehr kritisch analysiert. Allerdings möchte der Klub nach einem Viertel der Saison noch nicht den Klassenkampf ausrufen und die Ziele damit zu niedrig schrauben. Doch die Themen werden klar angesprochen. Die Eintracht war sich bewusst, dass dieser gigantische Umbruch auf fünf Ebenen Zeit benötigt.

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Schwieriger Balanceakt für die Eintracht

Natürlich ist Geduld endlich und eine zügigere Aussicht auf Erfolg hätte der gesamten Atmosphäre im Traditionsklub gutgetan. So befindet sich der Klub in einer gefährlichen Lage.

Viele Klubs in der Vergangenheit sind mit großen Zielen in eine Saison gestartet und haben final mit Mühe und Not die nötigen Punkte für den Ligaverbleib zusammengekratzt - oder auch nicht. Noch verliert bei der Eintracht zwar niemand die Nerven, ein Trainerwechsel kommt derzeit nicht infrage. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Doch weitere schwache Auftritte wie in Bochum oder gegen Berlin können die Lage mit Blick auf die Duelle gegen RB Leipzig und in Fürth rasant deutlich verschärfen. Ein schwieriger Balanceakt.

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