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Bundesliga: Wie Watzke den BVB durch einen Zufall rettete

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Bundesliga: Wie Watzke den BVB durch einen Zufall rettete

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Watzke: BVB-Rettung durch Zufall

Zu Beginn der 2000er Jahre war Borussia Dortmund in ernster Gefahr. Nun verrät BVB-Boss Hans-Joachim Watzke, dass er den Klub nur durch einen Zufall retten konnte.
Stefan Effenberg fordert im STAHLWERK Doppelpass klarere Ansagen der BVB-Bosse nach deutlichen Niederlagen. Für ihn ist das ein deutlicher Unterschied zum FC Bayern.
Patrick Berger
Zu Beginn der 2000er Jahre war Borussia Dortmund in ernster Gefahr. Nun verrät BVB-Boss Hans-Joachim Watzke, dass er den Klub nur durch einen Zufall retten konnte.

An diese Zeit denken sie beim BVB nur sehr ungerne zurück…

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Es ist gar nicht so lange her, da stand Borussia Dortmund vor dem Aus. Nach der Saison 2003/04 gaben Spieler an, ihre Gehälter nicht mehr ausgezahlt zu bekommen, im Winter vermeldete der Verein einen Schuldenstand von 118,8 Millionen Euro. Präsident Dr. Reinhard Rauball und Hans-Joachim Watzke, zuvor Schatzmeister, übernahmen wenig später das Ruder. „Das war keine Lebensentscheidung“, blickt Watzke nun im OMR Podcast auf die größte Krise der Vereinsgeschichte zurück. (Der OMR-Podcast mit Hans-Joachim Watzke: Hier in voller Länge hören)

„Meine Aufgabe war, den Verein vor der Insolvenz zu schützen. Alle haben gesagt: ‚Wir schaffen das eh nicht.‘ Die Zuversicht war nicht da. Ich kam dienstags und hatte freitags die erste Gläubiger-Sitzung. Dann trittst du vor Gläubigern an und hast überhaupt nichts zu bieten“, erklärt der 62-Jährige.

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Watzke führt im Gespräch mit Philipp Westermeyer aus: „Du hast 200 Millionen Schulden, von denen sind 100 fällig und kannst nichts anbieten. Die Gläubiger haben auf meinen Sauerländer Dialekt vertraut und gedacht: ‚Ok, der hat sich in seinem Leben damit ausgezeichnet, dass er seine Rechnungen immer bezahlt hatte und keine Versprechungen gemacht hat, die man nicht halten konnte.‘“

„Völliger Zufall“ bei BVB-Rettung

Watzkes „Riesenglück“ sei es in Bezug auf die BVB-Rettung gewesen, durch einen „völligen Zufall“ Patrick Albert Lynch kennengelernt zu haben. Bei der großen US-Investmentbank Morgan Stanley war Lynch damals als Spezialist mit Risikogeschäften vor allem für die Restrukturierungen von Unternehmen tätig.

„Der wollte eigentlich nichts wegen dem BVB von mir“, sagt der BVB-Boss. „Der hatte mich als Gesellschafter von meiner Firma Watex getroffen. Die hatten wiederum mit Morgan Stanley als Heuschrecke eine Firma übernommen, die ein großer Lieferant für mein Unternehmen war.“ Damals habe Watzke Lynch denn den Tipp gegeben: „Guckt euch mal den BVB an.“

Die Antwort sei nach 14 Tagen erfolgt: „Herzlichen Glückwunsch für ihren Mut, aber das Ding wird niemals fliegen“, soll Lynch gesagt haben. „Die meinten dann: ‚Wenn sie jedes Jahr wieder zu lösende Gewinne kriegen, dann können wir nochmal reden“, führt Watzke aus. „Das haben wir geschafft. Wir haben die Namensrechte an Signal Iduna verkauft, was hoch emotional war, dann haben wir Evonik dazubekommen und es hat gepasst. Die haben dann Wort gehalten.“

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Jede zweite Woche sei Watzke über anderthalb Jahre hinweg nach London geflogen. „Mir ist es gelungen, dass ich Pat Stanley komplett vom Fußball und den BVB entflammen konnte.“

Watzke: Klopp war der Gamechanger

Die Insolvenz wurde bekanntlich abgewendet, der wirtschaftliche Erfolg trat ein und drei Jahre nach Watzkes Amtsantritt verpflichtete der BVB Jürgen Klopp. Der Rest ist Geschichte.

„Wir hatten echt Glück gehabt“, erzählt Watzke. „2008 gab es die Finanzkrise. Morgan Stanley ist unters Wasser gekommen und hat Aktien für 80 Cent verkauft, unsere BVB-Fans haben sich damit eingedeckt, ich war Morgan Stanley los und kriegte dafür Jürgen Klopp. Das war im Prinzip der Gamechanger. Diese Finanzkrise war für uns perfekt. Weil ich kriegte auf einmal meinen größten Aktionär, der sicherlich nicht von idealistischen Motiven geprägt war, weg.“

Klopp, mit dem man 2012 Doublesieger wurde und 2013 sogar im Champions-League-Finale stand, habe man damals „nicht von Real Madrid oder Barcelona geholt, sondern von Mainz 05, nachdem sie gerade nicht aufgestiegen waren“, erzählt Watzke. „Wir waren damals nicht die schönste Braut, das muss man fairerweise sagen. Das passte einfach zusammen. Michael Zorc und ich hatten ihn früh identifizieren können. Das Problem war: Jürgen hatte Mainz versprochen, dass er bei Aufstieg bleibt. Wir hatten monatelang ein Problem. Das hatte sich erst am letzten Spieltag entschieden, als Mainz nicht aufgestiegen war.“

Damals habe auch nicht jeder gesagt: „Mein Gott, es geht jetzt aufwärts. Einige haben sogar gesagt: Der kommt aus der 2. Liga. Das große Halleluja kam erst später.“

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