RB Leipzig hat sich auf die Fahne geschrieben, eines der fortschrittlichsten Nachwuchsleistungszentren Deutschlands zu betreiben und Top-Talente für die Profimannschaft auszubilden.
Leipzigs großes Versprechen - nicht erst für die Zukunft?
Tatsache ist jedoch, dass seit der Gründung von RB Leipzig 2009 kein einziger Jugendspieler den Durchbruch bei den Profis schaffte. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Stattdessen verpflichten die Sachsen regelmäßig vielversprechende Talente aus dem Ausland für eine Menge Geld.
Zum Beispiel Spieler wie Naby Keita, Dani Olmo oder Alexander Sörloth, für die Leipzig insgesamt rund 72 Millionen Euro hinblätterte.
Schafft Sidney Raebiger den Durchbruch?
Aber dies könnte sich nun ändern: Ein Leipziger Ausnahmetalent ist drauf und dran, das erste Eigengewächs zu werden, das sich bei Leipzig langfristig durchsetzen könnte.
Sein Name: Sidney Raebiger. Der 16-Jährige avancierte zum Gewinner der Vorbereitung und beeindruckte auch den neuen Leipzig-Trainer Jesse Marsch. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
“Der Junge hat Qualität. Ein Ziel muss sein, dass wir einen echten Ausbildungsspieler in unserem Verein haben”, sagte Marsch im kicker.
Dass Raebiger ein Großer werden kann, war bereits Marschs Vorgänger Julian Nagelsmann bekannt. Der heutige Bayern-Coach zog Raebiger schon im Alter von 15 Jahren zu den Profis hoch.
Raebiger übersprang in der Jugend zwei Altersklassen
“Er ist ein großes Talent. Gerade was die Körperlichkeit und die Athletik angeht, wird er noch Zeit brauchen. Aber er hat eine große Gabe und viel Potenzial”, sagte Nagelsmann damals dem Sportbuzzer.
Der zentrale Mittelfeldspieler zeigte bereits als Jugendspieler derart starke Leistungen, dass er zwei Altersklassen übersprang und als 14-Jähriger bereits bei der U17 mitspielte.
Zu den Stärken Raebigers zählen sein unglaubliches Ballgefühl, die herausragende Schusstechnik und eine Übersicht, die ihresgleichen sucht.
Laut Bild-Informationen wurde das Wunderkind bereits von Top-Klubs wie dem FC Bayern und Manchester City gejagt.
RB Leipzig macht allerdings keinerlei Anstalten, das Mega-Talent abzugeben - man ist sich dort vielmehr bewusst, dass Raebiger das neue Aushängeschild für die Leipziger Nachwuchsausbildung werden kann.
Die Sachsen statteten den talentierten Mittelfeldspieler aus diesem Grund mit einem langfristigen Vertrag bis 2024 aus.
Nagelsmann: “Er ist ein ganz feiner Kerl”
“Sidney ist ein sehr vielversprechendes Talent. Er ist perspektivisch einer, der ganz oben reinrutschen könnte”, sagte der ehemalige Leipziger Sportdirektor Markus Krösche im Januar der Bild.
Mittlerweile steht fest, dass das Leipziger Juwel ein fester Teil des Profikaders sein wird. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
“Das hat er sich durch gute Trainingsleistungen in der vergangenen Saison unter Julian verdient. Er hat sich körperlich weiterentwickelt und kann absolut mithalten”, lobte Leipzigs Technischer Direktor Christopher Vivell den Newcomer.
In der vergangenen Saison kam Raebiger zwar noch nicht in der Bundesliga zum Einsatz, stand in den letzten beiden Saisonspielen gegen Wolfsburg und Union Berlin jedoch im Kader.
“Er ist ein ganz feiner Kerl, der zuhört, der sich verbessern will. Wir trauen ihm in der Zukunft viel zu”, schwärmte auch Nagelsmann von seinem damaligen Schützling.
Marsch scheint auf Raebiger zu setzen
Der deutsche U16-Nationalspieler kam zuletzt in beiden Testspielen (gegen Ajax Amsterdam und Montpellier Hérault) zum Einsatz.
Der neue Leipzig-Trainer scheint mit Raebiger zu planen. “Ich glaube, dass Sidney eine große Chance hat, ein sehr guter Spieler bei uns zu sein. In diesem Jahr – und in der Zukunft”, zeigte sich Marsch optimistisch.
Raebiger könnte damit zeitnah als insgesamt viertes Eigengewächs sein Profi-Debüt für RB Leipzig feiern – und als erstes auch den Durchbruch schaffen.
Schreibt der 16-Jährige Geschichte?
Den vorherigen Bundesliga-Debütanten Joscha Wosz, Dennis Borkowski und Tom Krauß (beide an den 1. FC Nürnberg verliehen) gelang dies nicht.
Zudem könnte der talentierte Mittelfeldspieler Geschichte schreiben: Sollte Raebiger bis zum kommenden März debütieren, würde er sich hinter Rekordhalter Youssoufa Moukoko (16 Jahre und einen Tag) als zweitjüngster Bundesliga-Spieler der Geschichte einreihen und Nuri Sahin (16 Jahre und elf Monate) verdrängen.