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RB Leipzig: Kevin Kampl spricht über Marsch, Nagelsmann und Frisuren

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RB Leipzig: Kevin Kampl spricht über Marsch, Nagelsmann und Frisuren

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Kampl: Diese zwei Jungs werden uns weiterhelfen

Kevin Kampl ist eine wichtige Stütze im Team von RB Leipzig. Im SPORT1-Interview spricht er über den neuen Coach Jesse Marsch, seine Frisur und seine Zukunft.
Kevin Kampl war eigentlich immer für eine extravagante Frisur zu haben. Inzwischen lässt er es aber lieber sprießen und das hat einen Grund.
Katharina Hosser
Kevin Kampl ist eine wichtige Stütze im Team von RB Leipzig. Im SPORT1-Interview spricht er über den neuen Coach Jesse Marsch, seine Frisur und seine Zukunft.

Kevin Kampl geht bei RB Leipzig bereits in seine fünfte Saison.

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Der im deutschen Solingen geborene Slowene ist eine wichtige Stütze bei den Roten Bullen, mit denen er unbedingt einen Titel gewinnen will. In zwei Endspielen im DFB-Pokal war er bereits nah dran.

Im SPORT1-Interview erzählt der 30-Jährige, wie lange er sich noch in Leipzig sieht, was er über den neuen Trainer Jesse Marsch denkt, wie wichtig ihm seine Frisur ist und was seine Hochzeit für ihn bedeutete. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

SPORT1: Herr Kampl, verfolgen Sie in der Mannschaft Olympia?

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Kevin Kampl: Tatsächlich haben wir dafür nicht so viel Zeit. Abends läuft ja nicht mehr so viel, weil es da dann schon spät ist. Aber ich glaube, dass einige von uns gerne mal reinschauen und Sportarten haben, die sie favorisieren. Ich persönlich gucke auch von klein auf, weil mein Vater ein extremer Sportfan ist und eigentlich jede Sportart anguckt. Deshalb lief das bei uns immer im Fernsehen. Ich gucke das mittlerweile auch sehr gerne. Es ist auch egal, welche Sportart läuft, es gefällt mir.

SPORT1: Wir waren uns nicht ganz sicher, ob Sie für Deutschland oder Slowenien mitfiebern ...

Kampl: Slowenien ist schon ein Volk, das begeistert Sport macht und in sehr vielen Sportarten sehr gut vertreten ist. Ich habe mittlerweile meinen deutschen Pass, aber ich habe auch immer noch den slowenischen. Ich bin für beide. Ich habe ja lange für Slowenien gespielt und liebe das Land. Ich habe auch viele Verwandte dort, aber dennoch bin ich in Deutschland geboren und liebe auch Deutschland.

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Kampl spricht über sein Markenzeichen

SPORT1: Sie haben im Sommer geheiratet, herzlichen Glückwunsch. Gibt so etwas auch nochmal Rückenwind für die neue Saison?

Kampl: Natürlich. Es ist immer etwas Besonderes, wenn man seine Jugendliebe heiratet. Wir sind mittlerweile über 13 Jahre zusammen, haben zwei Kinder und eine tolle Familie. Die Heirat war nochmal das i-Tüpfelchen. Das war sehr besonders, auch wenn wir wegen Corona nicht so feiern konnten, wie wir uns das vorgestellt haben. Es war im kleinen Kreis, aber trotzdem wunderschön. Die Hochzeit war ja auch erst standesamtlich, die kirchliche soll noch folgen. Das werden wir dann auch mit Sicherheit im größeren Kreis feiern.

SPORT1: Ihre Frisur ist Ihr Markenzeichen. Legen Sie viel Wert auf Ihren Style?

Kampl: Ich style die eigentlich gar nicht. Ich war früher total verrückt, was meine Haare anging und hatte teilweise einen Irokesen-Schnitt, blond gefärbte Haare und so weiter. Besonders während meiner Zeit in Salzburg habe ich immer wieder etwas Neues ausprobiert. Das ist dann immer weniger geworden. Nur das Blond ist geblieben, das habe ich mir damals in Osnabrück das erste Mal machen lassen. Das hat mir irgendwie auch immer ein bisschen Glück gebracht, genau wie die Rückennummer 44 in Salzburg. Das sind so Dinge, die ich beibehalten habe, aber es ist schon weniger geworden. Ich hatte dann längere Zeit die Haare nur seitlich nach hinten getragen. Jetzt habe ich sie mir einfach mal lang wachsen lassen, da ich wissen wollte, wie das aussieht. Mittlerweile gefällt mir das ganz gut und das Blonde werde ich auch sicherlich immer beibehalten, da ich es mag und es zu einem Markenzeichen von mir wurde.

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SPORT1: In Ihrer Mannschaft lassen sich einige die Haare wohl länger wachsen. Marcel Sabitzer war ja auch schon länger nicht mehr beim Friseur.

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Kampl: Wir haben ja mittlerweile alle Kinder und auch nicht mehr so viel Zeit, zum Friseur zu gehen (lacht). Wahrscheinlich habe ich mir deswegen auch gesagt: Lass dir die Haare einfach mal wachsen. Ich war früher sehr oft beim Friseur und auch sehr lange. Das Blondieren hat bei mir immer drei bis vier Stunden gedauert. Diese Zeit ist in der Form jetzt nicht mehr da. Mir gefällt das mit den langen Haaren auf jeden Fall, meiner Frau auch - und das ist das Wichtigste.

Marsch ist “menschlich einfach fantastisch”

SPORT1: Wie präsentiert sich Jesse Marsch im Umgang mit dem Team und worauf legt er Wert?

Kampl: Er legt sehr viel Wert auf Zusammenhalt in der Mannschaft. Er will uns vermitteln, wenn die Chemie stimmt und wir in allen Situationen füreinander da sind, dann kommt der Erfolg und baut darauf auf. Menschlich ist er einfach fantastisch. Ein ganz netter Kerl, mit dem man über alles reden kann. Diese Möglichkeit, die er jetzt bekommen hat, hat er sich verdient. In Salzburg hatte er zwei super Jahre und war davor unser Co-Trainer, daher kennen ihn die meisten und wissen, dass er ein super Typ und ein sehr guter Trainer ist. Er kennt die Philosophie des Vereins. Die gleiche Philosophie wird ja auch in Salzburg gelebt und wir haben die auch. Sehr viele Spieler von uns, die länger hier sind, tragen das RB-Gen in sich. Da brauchst du keine lange Anlaufzeit als Trainer, sondern weißt einfach, was passiert und was von dir erwartet wird. Ich glaube, dass das für ihn der richtige Moment ist, um diese Möglichkeit zu bekommen.

SPORT1: Ihre Mannschaft erhält ja auch einige Vorschusslorbeeren. Ist das Druck oder Ansporn für Sie?

Kampl: Ich glaube, dass das verdient ist. Wir sind zum vierten Mal für die Champions League qualifiziert und haben zweimal das Pokalfinale erreicht. Wenn man sieht, wie kurz wir erst in der Bundesliga sind, haben die Erfolge nichts damit zu tun, dass wir immer nur Spieler für viel Geld kaufen, sondern mit harter Arbeit im Verein. Das ist sehr gut aufgebaut und diese Philosophie, die der Verein hat, ist überragend. Deshalb ist auch dieser Erfolg da. Auch wenn wir dadurch oft Topspieler abgeben müssen, kommen immer wieder junge, talentierte Super-Jungs dazu, die sich weiterentwickeln und die Lücke schließen. Ich finde, das ist ein super Kreislauf und eine super Arbeit, die hier bei RB gemacht wird. Wir wissen, wohin wir wollen und was unser Anspruch ist: Wir wollen uns wieder für die Champions League qualifizieren. Wir wollen wieder eine super Rolle spielen und da oben natürlich dabei sein.

SPORT1: Mit André Silva und Brian Brobbey hat sich Leipzig prominent verstärkt. War der Angriff die Position, auf der auf jeden Fall noch etwas getan werden musste?

Kampl: Ich bin mir absolut sicher, dass die Jungs uns weiterhelfen werden. Fakt ist, dass wir letzte Saison zu wenig Tore geschossen haben, das ist so und das wissen wir alle. Aber da sind nicht nur die Stürmer in der Pflicht, das betrifft die ganze Mannschaft. Klar ist es schön, wenn du vorne jemanden hast, der seine 20 Buden macht. Aber da ist jeder in der Verantwortung, egal ob Mittelfeldspieler oder Außenverteidiger. Aber klar, das sind zwei Super-Stürmer, die wir dazu bekommen haben. Auch Alex (Sörloth, Anm. d. Red.) ist ein Super-Stürmer - er hatte in der letzten Saison vielleicht nicht dieses Quäntchen Glück, das ein Stürmer braucht. Das ändert nichts daran, dass Alex ein Top-Spieler ist und viele Tore schießen kann. Wichtig für ihn ist, dass er sich sein Selbstvertrauen zurückholt. Das wird er, weil er ein super Typ ist.

Kampl will noch lange in Leipzig bleiben

SPORT1: Alle Vereine in den Top 6 haben den Trainer gewechselt. Könnte sich das gerade zu Beginn bemerkbar machen und zu Überraschungen zu Saisonbeginn führen?

Kampl: Das glaube ich schon. Bei dem einen klappt das früher, beim anderen dauert es ein bisschen länger, bis die Abläufe stimmen und die Philosophie des Trainers so umgesetzt wird, dass es richtig gut funktioniert. Es ist schon nicht ohne, wenn die Top 6 alle ihren Trainer wechseln. Es ist wieder eine neue Möglichkeit für andere Vereine - aber auch für die Vereine, die ihren Trainer wechseln. Das bringt auch wieder einen frischen Wind rein, neue Elemente in das Spiel. Ich finde, dass Julian Nagelsmann ein überragender Trainer war, da müssen wir nicht drüber reden. Er wird sein Ding bei Bayern machen, da bin ich sicher. Genauso wird Jesse ein Ding bei uns machen. Wir werden wieder erfolgreich sein und eine super Saison spielen. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

SPORT1: Sie waren unter anderem in Dortmund und Leverkusen, nun gehen Sie mit Leipzig in die fünfte Saison. Wieso sind Sie bei RB Leipzig hängen geblieben?

Kampl: Weil sie mich nicht gehen lassen (lacht). Nein, ich fühle mich hier einfach extrem wohl. Es stimmt, dass ich früher gesagt habe, dass ich höchstens zwei Jahre bei einem Verein bleibe, dann wieder eine neue Herausforderung brauche und den nächsten Schritt gehen will. Aber dadurch, dass ich durch meine Zeit in Salzburg dieses RB-Gen und die Spielphilosophie kenne, habe ich nicht lange gebraucht, um Anschluss zu finden. Und das, obwohl ich damals am Ende der Transferperiode kam. Wir sind extrem glücklich in Leipzig, meine Frau und auch meine Kinder. Ich komme super mit allen Mitarbeitern zurecht, die Chemie passt sehr gut. Das ist auch wichtig für mich. Ich spiele bei einem der besten Vereine in der Bundesliga, der riesiges Potenzial hat. Darauf bin ich stolz. Ich glaube, dass ich bei diesem Verein noch einige Zeit bleibe und vielleicht sogar später, wenn ich aufhöre, hier in anderer Richtung etwas machen werde.

SPORT1: Ohne Titel gehen Sie also nicht weg?

Kampl: Genau! Vielleicht höre ich irgendwann auf, wenn ich einen Titel gewonnen habe. Wenn das mit 40 ist, dann ist es so - aber so lange spiele ich durch (lacht).