“Natürlich kann er im Kader bleiben.”
Was wird aus Cuisance?
Man könnte es auf den ersten Blick für eine gute Nachricht für Michael Cuisance halten, die Julian Nagelsmann da verkündet. Aber eigentlich ist es keine. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Es steht nicht gut um die sportliche Lage des seit kurzem 22 Jahre alten Franzosen, den der FC Bayern München vor zwei Jahren für acht Millionen Euro von Borussia Mönchengladbach verpflichtet hat.
Das hat Nagelsmann am Freitagnachmittag bei der Pressekonferenz der Bayern vor dem Spiel gegen den 1.FC Köln am Sonntagabend in recht schonungsloser Deutlichkeit vermittelt. (Bundesliga: FC Bayern München - 1. FC Köln am Sonntag ab 17.30 Uhr im LIVETICKER)
“So lala”: Hartes Nagelsmann-Urteil
Cuisances Vorbereitung? “So lala.” Die Positionskonkurrenten Joshua Kimmich, Leon Goretzka, auch Corentin Tolisso im zentralen Mittelfeld? “Deutlich weiter.”
Große Hoffnungen, dass Cuisances Karriere vorankommen kann, wenn er nicht vor Ende der Transferperiode am 31. August wechselt, konnte er aus Nagelsmanns Worten nicht ableiten. Was also tun? (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Man muss dazusagen: Nagelsmann vermittelte nicht den Eindruck, dass er es auf eine öffentliche Demontage Cuisances angelegt hat. Er redet in seinen öffentlichen Äußerungen generell offener und ehrlicher als viele Branchenkollegen, auch wenn es um Schwachpunkte der eigenen Schützlinge geht.
Cuisance zuletzt nach Marseille verliehen
Nagelsmanns harte Worte über Cuisance waren auch begleitet von Zuspruch, er hob hervor: “Man sieht, dass er Fußball spielen kann.” Und vor allem auch: “Im Training war er in den letzten ein, zwei Wochen sehr gut. Er lässt sich nicht hängen, das ist immer ein gutes Zeichen.” (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Cuisance hätte bei Bayern und auch bei der Leihe nach Olympique Marseille “keine leichte Situation gehabt, das muss man in das Urteil miteinbeziehen”.
Trotzdem bleibt die abschließende, quasi von Nagelsmann an Sportvorstand Hasan Salihamidzic weitergegebene Frage: Cuisance und der FC Bayern – ergibt das wirklich noch Sinn?
Seit der bei Gladbach einst verheißungsvolle Cuisance im Sommer 2019 zum FC Bayern gewechselt ist, hat er nur zehn Bundesliga-Einsätze bestritten, über 90 Minuten nur am 34. Spieltag der vorletzten Saison in Wolfsburg.
Experten prophezeiten Cuisance Karriere-Knick bei Bayern
Die im Herbst verabredete Leihe nach Marseille erfüllte nur anfangs ihren Zweck, Cuisance mehr Spielpraxis auf höherem Niveau zu verschaffen: Nach dem Aus für Trainer André Villas-Boas, unter dem er zu Beginn einen Stammplatz hatte, kam Cuisance nur noch unregelmäßig zu Einsätzen. Marseille zog die Kaufoption nicht.
Cuisances Entwicklung wirkt wie eine Bestätigung aller Kritiker, die ihm bei seinem Bayern-Wechsel einen Karriere-Knick prophezeiten. Auch bei Frankreichs U-Nationalteams, für die er vorher regelmäßig aktiv war, spielt er seit bald zwei Jahren keine Rolle mehr. (SERVICE: Bundesliga-Spielplan zum Ausdrucken)
Vor dem Start der Sommervorbereitung hatte sich Cuisance nach SPORT1-Informationen Hoffnungen auf einen Neustart bei Bayern gemacht – doch die Münchener sind immer noch offen für einen Verkauf, falls sich ein Interessent meldet. Sie wären froh, in diesem Transferfenster noch Geld mit Cuisance, dessen Vertrag 2024 ausläuft, zu verdienen.
Wie geht es nun weiter? Es sieht so aus, als ob eine erneute Leihe oder ein Wechsel im Interesse aller wäre.
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