Am Ende - nach diesem 1:1-Remis zwischen Borussia Mönchengladbach und dem FC Bayern - waren alle nicht so ganz zufrieden.
Auftakt hinterlässt viele Fragezeichen
Die Bayern, weil sie eben die Bayern sind und nicht gewonnen haben. Und die Fohlen, weil sie durchaus hätten gewinnen können, wären die Enscheidungen von Schiedsrichter Marco Fritz etwas anders ausgefallen. (Tabelle der Bundesliga)
Um es präziser auszudrücken: Hätte Fritz ihnen zumindest einen der beiden Elfmeter gegeben, über die in der Schlussphase so hitzig diskutiert wurde.
“Es ist schon bitter, wenn man in die Kabine kommt, aufs Handy schaut und etliche Nachrichten liest, in denen steht, dass es zwei klare Elfmeter gab”, meinte Jonas Hofmann im Gespräch mit SPORT1. “Von Marco Fritz erwarte ich, dass er in so knappen Situationen und bei dem Spielstand zumindest rausgeht und sich das anschaut.” (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)
Was war passiert? Ganz einfach: Zweimal waren Dayot Upamecano und Marcus Thuram in der Schlussphase in Strafraum-Zweikämpfe verwickelt gewesen - zweimal hatte Fritz den Gladbachern einen möglichen Elfmetern verweigert.
Mehr noch: Fritz entschied sich in beiden Fällen dafür, den Videobeweis nicht in Anspruch zu nehmen, seine eigene Entscheidung also nicht zu prüfen.
“Das ist ein Elfmeter”, sagte Gladbach-Kapitän Lars Stindl bei DAZN über die erste Szene. “Er zieht ihn oben, er trifft ihn unten. Das Thema machen wir gar nicht auf jetzt. Ja, Wahnsinn.”
Und Stefan Kuntz schloss sich ihm an: “Generell fand ich es schon ein Foul”, sagte der U21-Nationaltrainer Stefan Kuntz bei Sat.1 zur ersten Elfmeterszene. “Was ich mich als Trainer frage: Warum gehe ich nicht raus und schaue mir das an?”
Und Fohlen-Coach Adi Hütter, der wegen Meckerns und Aufregens auch noch die Gelbe Karte Karte gesehen hatte, meinte über dieselbe Szene: “Wenn man genau hinschaut, sieht man, dass er oben gehalten und unten am Fuß berührt wird. Marco Fritz musste sich auf den Video-Schiedsrichter verlassen. Es bringt jetzt nichts, aber möglicherweise wäre das Elfmeter gewesen.”
Der zweite sei für ihn dennoch “der klarere” gewesen. Im Gespräch mit SPORT1 räumte Hütter derweil ein, dass die Gelbe Karte gegen ihn völlig berechtig gewesen sei - “das akzeptiere ich. Wir haben uns (Adi Hütter und Marco Fritz; Anm. d. Red.) nach dem Spiel nochmal unterhalten. Alles okay.”
In Hälfte eins bereits war Gladbach durch Alassane Pléa in Führung gegangen (10.). In der Folge spielte sich Bayern etliche Chancen heraus, die alle durch Fohlen-Keeper Yann Sommer vereitelt wurden.
Schließlich war es Robert Lewandowski, der nach einer Ecke von Joshua Kimmich den Ausgleich erzielte (42.). Auch in Hälfte zwei vergaben die Bayern viele Möglichkeiten, ehe Gladbach in der Schlussphase wieder gefährlicher und durch die beiden fragwürdigen Elfmeter-Entscheidungen möglicherweise sogar um den Ausgleich gebracht wurde. (Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
“Schwierig zu sagen, ob wir zufrieden sind”, meinte Lewandowski nach der Partie. “Es war intensiv. Es gab Chancen auf beiden Seiten. Es war kein perfekter Fußball von uns. Viele einfache Fehler. Es fehlte das Tempo und die Konstanz.”
Immerhin: Die Stimmung im Stadion sei fantastisch gewesen, “das war schwierig für uns. Ich habe gesagt, hier zu spielen, war immer problematisch.”
Bayern-Coach Julian Nagelsmann, der vor der Partie mit der Aufstellung des Youngsters Josip Stanisic überrascht hatte, sah derweil eine Bayern-Mannschaft, die “nicht gut reingekommen” sei: “Die 20 Minuten vor der Pause waren aber sehr gut. Genau wie die ersten 15 Minuten in der zweiten Halbzeit. Am Ende war es ähnlich wie in der Anfangsphase. Es ist ein gerechtes Unentschieden, es war sehr wild.”
Beide Teams weisen nach dem Auftakt nun einen Punkt auf. Ob Bayern oder Gladbach damit zufrieden sind?
Um es mit Lewandowskis Worten auszudrücken: schwierig zu sagen.