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Schalke 04: Verrat an Rudi Assauer? Witwe Britta Assauer packt aus

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Schalke 04: Verrat an Rudi Assauer? Witwe Britta Assauer packt aus

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Verrat? Assauer-Witwe packt aus

Britta Assauer war mit Schalke-Legende Rudi Assauer, der 2019 verstarb, verheiratet. Zuletzt wollte sie Managerin von S04 werden. Jetzt spricht sie bei SPORT1.
Im exklusiven SPORT1-Interview spricht die Ex-Frau von Rudi Assauer über den Abstieg von Schalke 04. Außerdem verrät sie, warum sie Managerin auf Schalke werden wollte.
Britta Assauer war mit Schalke-Legende Rudi Assauer, der 2019 verstarb, verheiratet. Zuletzt wollte sie Managerin von S04 werden. Jetzt spricht sie bei SPORT1.

Britta Assauer war von 2011 bis 2013 die Ehefrau von Rudi Assauer, dem früheren Manager von Schalke 04.

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Nach dessen Tod 2019 gab es viel Wirbel um die 55-Jährige - es entwickelte eine regelrechte Schlammschlacht um das Vermächtnis der verstorbenen Klub-Legende.

Zuletzt sorgte Britta Assauer mit einem Facebook-Post für einen echten Knall, als sie erklärte, Managerin bei den Königsblauen werden zu wollen. Jetzt hat sie ein Buch geschrieben und spricht unter anderem darüber im SPORT1-Interview.

SPORT1: Frau Assauer, wie blicken Sie auf die aktuelle Schalke-Krise

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Britta Assauer: Der Abstieg ist dramatisch und ich kann sehr nachfühlen, dass viele Fans auch verärgert waren. Dass Personen verletzt wurden, ist natürlich ein No-Go. Leider war es abzusehen, dass etwas passieren könnte und ich habe versucht, etwas deeskalierend einzugreifen. Das war der Hintergrund für meine Manager-Bewerbung. Ich wollte den Assauer-Spirit zurückbringen und für ein wenig Zusammenhalt sorgen. Man hätte Spielern und Fans auch mehr zuhören müssen. Der eine oder andere hätte sich vielleicht gerne mal ausgesprochen. Es wartet viel Arbeit auf die Verantwortlichen. Ich drücke beide Daumen, dass es mit dem Wiederaufstieg klappt. (Die Tabelle der Bundesliga) 

SPORT1: Sind Sie da guter Hoffnung? 

Assauer: Ja! Auf keinen Fall darf jetzt der Glaube daran verloren gehen. Es ist aber dementsprechend Einsatz gefragt. Der Verein muss sich jetzt wieder darauf besinnen, dass es sehr gute Leute in der eigenen Jugend gibt aus denen eine Mannschaft zusammenwachsen muss, die für Schalker Herzblut steht und brennt. Dann kann das funktionieren. Die Spieler auf Schalke sollen Fußball nicht nur als Job sehen, sondern heiß sein und den Klub aus tiefstem Herzen vertreten. (Spielplan und Ergebnisse der Bundesliga

Die Bundesliga-Highlights am Sonntag ab 9.30 Uhr in Bundesliga Pur im TV auf SPORT1

SPORT1: Keiner hat Schalke so gelebt wie Ihr Rudi. Wie würde er sich jetzt fühlen? Ist es sogar besser, dass er den Abstieg nicht miterleben muss?

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Assauer: Rudi hat zu seiner Zeit alle Höhen und Tiefen erlebt. Er hat sich auch viel Kritik anhören müssen, weil er rechts und links niemanden neben sich geduldet hat. Aber er hatte die Vision von dem einen Weg im Kopf, den S04 gehen muss. Rudi hat sich nie reinreden lassen. Er hat es immer geschafft, den Verein wie eine Familie zusammenzuhalten. Auf Schalke fehlt diese Musketier-Mentalität, dass einer für alle und alle für einen einstehen. Das war in den vergangenen Jahren immer ein zusammengewürfelter Haufen. Da stand nie eine Einheit auf dem Platz.

SPORT1: Wie schaut Rudi Assauer vom Himmel auf sein Schalke?

Assauer:(lacht) Wenn er könnte, würde er gleich wieder tätig werden. Er hatte früher ein gutes Konzept. Das war genau dieses familiäre Ding. Vor den Heimspielen fuhr man erst gemeinsam zur Weißenburg nach Billerbeck und selbst zum Heimspiel als Mannschaft geschlossen zur Arena. Damals gab es noch diesen einzigartigen Zusammenhalt. Die Spieler mussten in der Region wohnen und man war mehr auf den Verein fixiert. Schalke war früher für die Spieler wie eine zweite Familie mit der Kumpel-Mentalität. Heute ist es nur noch ein Unternehmen.

SPORT1: Was fehlt heute?

Assauer: Das Feingefühl für den Schalker Geist. Es ist alles auseinandergebrochen und es gab zu viel Querelen in den eigenen Reihen. Es ist in den zurückliegenden Jahren auch dieses Selbstbewusstsein abhandengekommen, mit breiter Brust etwas erreichen zu wollen.

SPORT1: Sie haben ein Buch geschrieben mit dem Titel "Akte ASSAUER - Verrat an einer Legende"...

Assauer: Ja, und ich meine das genau so. Es hätten viele Menschen eingreifen können, um Rudi vor Bösem zu bewahren. Es hätte hinterfragt werden müssen, ob alles so stimmt, wie es erzählt wurde. Auch mich hätte man fragen können. Ich wurde immer als die jüngere Frau, die einen vermögenden Mann ausgenommen hat, dargestellt. Aber die einzige Person, auf die Rudi sich verlassen konnte, war ich. Zwischen Rudi und mich passte kein Blatt. Anderen hat nicht gefallen, dass wir beide uns in unser Privatleben zurückziehen wollten, also wurden wir zur verbotenen Liebe erklärt. Ich habe dieses Buch geschrieben, weil Rudi die Aufklärung der Hintergründe verdient.

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SPORT1: Welche konkreten Fehler hat Schalke ohne ihren Mann gemacht?

Assauer: Arrogant fand ich zuletzt, die Finanzhilfe von Clemens (Tönnies, d. Red.) auszuschlagen. In den Jahren davor haben die Fans oft protestiert und kurz danach wurde ein teurer Spieler eingekauft, damit ein internationaler Name präsentiert werden konnte. Dann waren die Fans eine gewisse Zeit besänftigt, doch in meinen Augen war das falsch. Man muss die Fans, den Klub, die Philosophie von S04 verstehen. Man wollte immer zu schnell Meister werden. Viele Spieler wie Manuel Neuer, Benedikt Höwedes oder Leroy Sané hat man ziehen lassen müssen. Und die kommen aus der Knappenschmiede und genau darauf muss man sich jetzt wieder konzentrieren.

SPORT1: Haben Sie noch Kontakt zu Clemens Tönnies?

Assauer: Clemens und ich haben noch ab und zu Kontakt. Als man ihn wegen Rassismus beschuldigt hat, habe ich mit ihm gelitten. Ich weiß nicht wie viele Nationalitäten für Schalke gespielt haben, als er Aufsichtsratsvorsitzender war. Er hat es sicher nicht so gemeint, wie es damals verstanden wurde, denn Clemens ist garantiert nicht rassistisch. Aber man kann immer Angriffspunkte suchen. Als er sich entschied, Schalke zu verlassen, war es für Clemens aus privater Sicht ein schwerer Gang.

SPORT1: Können Sie das näher erklären?

Assauer: Clemens hatte seinem Bruder am Sterbebett versprochen, dass er sich um Schalke kümmert. Er hat durch dieses Schicksal diese tiefe, innere Verbindung zu Königsblau, wie ich sie wegen Rudi habe. Ich denke mir immer, dass ich das mit Schalke für Rudi machen muss, weil er immer in meinem Herzen ist. Genau wie Clemens' Bruder in dessen Herz ist. Und deshalb will ich dazu beitragen, dass Schalke wieder auf einen guten Weg kommt. 

SPORT1: Sie wollten Managerin werden. Was qualifiziert Sie dazu? Für viele war der Gedanke absurd.

Assauer: Das kann ich mir vorstellen, weil viele eine böse Meinung von mir haben. Niemand kennt mich wirklich. Rudi und ich haben ganz ruhig gelebt. Dann kam diese Hetzjagd und der eine oder andere denkt 'Was will die denn auf Schalke?' Aber ich habe Rudi im Herzen. Ich vermisse ihn jeden Tag. Er fehlt Schalke. Das qualifiziert mich nicht mehr als andere Personen, aber das Verständnis für die Fans, dieses Herzblut, das Engagement und durch alle Stürme gehen - das war Rudi. Und so bin ich auch. Er hat so viel für den Verein gegeben und dann muss man mit ansehen, wie sein Lebenswerk langsam zerstört wird. So wie er für Schalke gekämpft hat, würde ich das auch tun.

SPORT1: Haben Sie die Nummer von Schalkes Sportvorstand Peter Knäbel?

Assauer: Herr Knäbel darf mich auch anrufen. Ich würde gerne etwas dazu beitragen, dass Schalke wieder bessere Tage erlebt und sei es nur Rudis Philosophie rein zu bringen. Bei ihm war die Tür für Jeden Tag und Nacht offen. Wenn jemand ein Problem hatte, hat Rudi das versucht zu lösen, damit der Kopf wieder frei für Fußball war. So etwas braucht Schalke jetzt erneut. Der Geist von Rudi wäre toll, vielleicht bekommt der Klub dann die Unterstützung von oben.

SPORT1: Haben Sie Angst, dass Schalke 04 langfristig das gleiche Schicksal erleidet wie Rot-Weiss Essen.

Assauer: Schalke wird nicht in der Bedeutungslosigkeit verschwinden. Das darf und wird nicht passieren. Ich glaube, dass es Klick gemacht hat. Man muss jetzt mit viel Geduld arbeiten. Geduld, die auch die Fans aufbringen müssen. Viele ehemalige Spieler wie Gerald Asamoah oder Mike Büskens sind zur Stelle. Vieles muss auf Schalke wieder zusammengeschweißt werden. Ich finde es traurig, dass sich einige Fans distanzieren. Nicht vergessen: Einmal Schalker - Immer Schalker.