Während sich immer mehr Arbeit- und Auftraggeber von Jens Lehmann nach dessen WhatsApp-Eklat abwenden, hat sich nun auch der direkt betroffene Dennis Aogo öffentlich zu Wort gemeldet - und den Vorfall als persönlich geklärt und mehr oder weniger abgehakt bezeichnet.
Lehmann-Eklat: Nun spricht Aogo
In seiner Instagram-Story erklärte der ehemalige Fußball-Profi am Mittwochabend: "So, Leute, ich komme leider jetzt erst dazu. Ich wollte mich auch mal ganz kurz zu dem Vorfall gestern mit Jens Lehmann äußern, bzw. wollte kurz ein Statement dazu abgeben. Ich habe mit ihm telefoniert, heute schon zweimal. Und ich will hier noch mal offiziell sagen: Ich nehme seine Entschuldigung an."
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Aogo fügte an: "Ich fand nicht gut, was er geschrieben hat. Ich fand auch die Formulierung nicht gut. Ich finde das auch ein Stück weit respektlos, weil man sowas nicht schreibt, egal an wen die Nachricht adressiert war. Trotzdem will ich sagen: Jeder Mensch macht Fehler. Jeder Mensch hat eine zweite Chance verdient und ich finde es auch nicht richtig, dass sich alle jetzt auf ihn stürzen. Ich habe ihm das abgenommen, dass es ihm leidtut und somit ist für mich dieses Thema erledigt."
Lehmann: Eklat nach WhatsApp-Nachricht
Zudem kündigte der 34-Jährige an, er werde sich "mit Sicherheit zeitnah mal mit ihm treffen und das Thema - wie zwei Männer das tun - dann hoffentlich auch aus dem Weg räumen." (KOMMENTAR: Hat Lehmann Torunarigha vergessen?)
An Aogo, der für Sky am Dienstagabend als Experte beim Halbfinal-Rückspiel der Champions League von Manchester City gegen Paris Saint-Germain im Einsatz gewesen war, hatte Lehmann in einer WhatsApp-Nachricht geschrieben: "Ist Dennis eigentlich euer quotenschwarzer?" (Bundesliga: Die Tabelle)
Aogo wiederum versah seinen Post mit den Worten: "WOW dein Ernst @jenslehmannofficial Die Nachricht war wohl nicht an mich gedacht!!!" (HINTERGRUND: Ex-Kollege: Lehmann "schon damals ein Vollidiot")
Lehmann erklärte mittlerweile, sich bei Aogo entschuldigt zu haben. "In einer privaten Nachricht von meinem Handy an Dennis Aogo ist ein Eindruck entstanden, für den ich mich im Gespräch mit Dennis entschuldigt habe", twitterte der Ex-Torwart: "Als ehemaliger Nationalspieler ist er sehr fachkundig und hat eine tolle Präsenz und bringt bei Sky Quote."
Lehmann mit Entschuldigung an Aogo
In der Bild versicherte der 51-Jährige zudem, die Nachricht sei "überhaupt nicht so gemeint" gewesen, "sondern positiv". Es sei von ihm "unglücklich ausgedrückt" gewesen: "Da die WhatsApp von meinem Handy rausging, übernehme ich die Verantwortung dafür. Es war eine private Nachricht."
Er habe bereits "mit Dennis telefoniert und ihn um Verzeihung gebeten, wenn meine Äußerung despektierlich rübergekommen ist", erklärte der frühere Nationaltorhüter. (Bundesliga: Alle Spiele und Ergebnisse)
Nicht nur Hertha BSC trennt sich von Lehmann
Allerdings wurden Lehmann die verbalen Entgleisungen beruflichen dennoch zum Verhängnis: Nachdem bereits Hertha BSC den 51-Jährigen von seinen Posten als Aufsichtsrat beim Berliner Bundesligisten entbunden hatte, gaben auch SPORT1 und Sky bekannt, Lehmann ab sofort nicht mehr als Gast beziehungsweise TV-Experte einzuladen.
Danach sprach überdies Laureus, wo Lehmann bisher als Markenbotschafter fungiert hatte, seine Suspendierung aus:
Die soziale Bewegung, die durch Sport und begleitende sozialpädagogische Betreuung gesellschaftliche Veränderungen in sozialen Brennpunkten bewirken will, erklärte dazu: "Laureus wurde mit dem grundlegenden Glauben an die Fähigkeit des Sports gegründet, Diskriminierung zu bekämpfen, und lehnt jede Form von Rassismus ab."
Ina Aogo geschockt über Post zu ihrem Mann
Auch Ina Aogo bezog Stellung, zeigte sich auf Instagram schockiert über Lehmanns Äußerungen: "Ich frage mich echt, was hier los ist. Dieses Land macht mir Angst mittlerweile."
Die Influencerin fügte an, Lehmanns Post habe ihren Mann verletzt: "Mein Mann war menschlich so enttäuscht von dieser Person. Es tat mir einfach sehr, sehr leid. Enttäuscht und verletzt ist, glaube ich, das richtige Wort. Ich schäme mich manchmal, dass ich Deutsche bin. Wenn ich sehe, wie sich manche verhalten oder wie manche reden - dann schäme ich mich dafür."
Aogo gab zudem den Ratschlag, "dass Eltern mal einfach bessere Arbeit leisten zu Hause, um ihre Kinder vernünftig zu erziehen, dass sie nicht solche Sachen im Kopf haben. Wir müssen einfach versuchen, dass wir alle besser miteinander umgehen."