Eintracht Frankfurt hat ausgerechnet bei Absteiger FC Schalke 04 eine große Chance auf die Champions League weggeworfen.
Versagt! Eintracht-Star sauer
Die längst abgestiegenen Knappen gewannen im vorerst letzten Erstliga-Heimspiel gegen die SGE mit 4:3 (1:1) und stießen für Pott-Rivale Borussia Dortmund das Tor zur Königsklasse weit auf. (Service: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Der Pokalsieger BVB (schon jetzt einen Punkt vor der SGE) kann mit einem eigenen Sieg am Sonntag gegen Mainz 05 damit die Königsklasse schon am 33. Spieltag sicher machen. (Service: Tabelle der Bundesliga)
Der CHECK24 Doppelpass mit Kevin Großkreutz, Patrick Helmes und Friedhelm Funkel am Sonntag ab 11 Uhr im TV auf SPORT1
Eintrach-Star Rode spricht von Versagen
"Wenn eine Mannschaft, die schon abgestiegen ist, den Sieg mehr will als eine, die in die Champions League kommen kann, ist das sehr sehr ernüchternd", ärgerte sich Eintracht-Star Sebastian Rode bei Sky. Auch Timothy Chandler fand den Auftritt seiner Frankfurter "unerklärlich" und "unmöglich".
Mit nur vier Zählern aus den fünf Spielen seit dem angekündigten Abschied von Trainer Adi Hütter hat die Eintracht ihre einst komfortable Position verspielt, das Debüt in der Königsklasse rückt in weite Ferne.
"Es ist die gesamte Mannschaft samt Trainer, die heute versagt hat. Dafür gibt es keine Entschuldigung", machte Rode seinem Ärger Luft: "Wir hatten die einmalige Chance, in die Champions League zu kommen, und jetzt ist es so gut wie vorbei."
Schalke 04 dreht Spiel gegen Eintracht Frankfurt
Schalke feierte dagegen im 899. und vorerst letzten Bundesliga-Heimspiel den erst dritten Saisonsieg.
Klaas-Jan Huntelaar brachte Schalke per Foul-Elfmeter in Führung (15.) - allerdings erst im Nachschuss, nachdem Nationalkeeper Kevin Trapp seinen Strafstoß gehalten hatte. (Der Spielverlauf zum Nachlesen im LIVETICKER)
André Silva (29.) nach einem kapitalen Fehler von Schalke-Keeper Ralf Fährmannund, Obite Evan Ndicka (51.) drehten das Spiel aber zunächst wieder zugunsten von Frankfurt. Doch S04 steckte diesen Rückschlag besser weg als so oft in dieser Saison: Blendi Idrizi (52.) nach Hacken-Vorlage von Huntelaar, Florian Flick (60.) und Matthew Hoppe (64.) schossen Königsblau zum 3. Saisonsieg.
Daran änderte auch das 3:4 von Silva nichts (72.) mehr. Mit seinen Saisontoren 26 und 27 schnappte sich der Portugiese den Vereinsrekord von Bernd Hölzenbein (26) aus der Spielzeit 1976/77.
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VAR-Check vor Huntelaar-Elfer
Bei Schalke war Mark Uth nach seiner Gelbsperre in die Startelf zurückgekehrt, dafür fehlte der gesperrte Kapitän Sead Kolasinac. Es war der insgesamt 13. Ausfall bei den Königsblauen.
Auf das Führungstor mussten die Königsblauen warten: Nach dem Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Sven Jablonski wegen eines Fouls von Tuta an Amine Harit prüfte Videoassistent Marco Fritz zwei Minuten lang, ob zuvor Huntelaar knapp hinter der Mittellinie im Abseits gestanden hatte.
Hatte er nicht, deshalb durfte der Niederländer zum Elfmeter antreten, traf aber erst im Nachschuss. Somit ging der Absteiger im dritten Spiel in Folge in Führung - zum ersten Mal seit Januar 2020.
Eintracht kommt noch einmal zurück
Allerdings hielt der Vorsprung wieder nicht: Fährmann unterlief eine Flanke von Amin Younes, Silva köpfte völlig frei ein. Die erste Führung durch Ndicka gaben die Frankfurter schnell wieder aus der Hand, Schalke spielte plötzlich wie ein Bundesligist.
Trainer Dimitrios Grammozis baute den Bundesliga-Rekord aus, als er in der 68. Minute U23-Spieler Henning Matriciani einwechselte - als 41. Spieler der Saison.
Frankfurt schreibt die Champions League ab
Durch Frankfurts Patzer ist auch der VfL Wolfsburg (drei Punkte vor der SGE) als Dritter nur noch theoretisch aus der Champions League zu verdrängen.
Die Eintracht dagegen schrieb die Königsklasse schon ab - und Routinier Rode räumte auch ein, dass der Einbruch auch mit dem angekündigten Abgang von Trainer Hütter zusammenhängt.
"Ich denke, das ist nicht von der Hand zu weisen, auch wenn wir uns immer wieder eingeredet haben, dass es uns nicht belastet", meinte er: "Im Endeffekt können wir es nicht von der Hand weisen. Jetzt haben wir es Schwarz auf Weiß, drei Niederlagen, heute gegen Schalke verloren. Dortmund hat auch mit dem Pokalsieg jetzt so viel Rückenwind, dass ich nicht glaube, dass die noch mal Punkte liegen lassen."
Teamkollege Chandler stimmte dem so nicht zu und meinte: "Wir hätten einfach trotzdem weiter unsere Qualitäten auf den Platz bringen müssen. Uns sind die Spielfreude und die Souveränität abhandengekommen. Wenn du heute hier 2:1 führst, musst du das Ding einfach runterspielen", ärgerte er sich.
Mit Blick auf den Einbruch sagte der Verteidiger: "Wir haben einfach nicht mehr unsere Hausaufgaben gemacht. Das hat uns vorher ausgezeichnet und das haben wir missen lassen, vor allem in den letzten Wochen."
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)