Der Abstieg des FC Schalke 04 aus der Bundesliga ist nach einem beispiellosen Absturz mit nur zwei Bundesliga-Siegen in 15 Monaten perfekt!
Schalker Abstieg besiegelt!
Der abgeschlagene Tabellenletzte verlor am 30. Spieltag im Kellerduell bei Arminia Bielefeld mit 0:1 (0:0) und kann an den verbleibenden vier Spieltagen nicht mehr den Sprung auf Relegationsplatz 16 schaffen.
Das entscheidende Tor des Tages erzielte Bielefelds Fabian Klos (50.) nach einem unnötigen Ballverlust von Omar Mascarell. Beim Fernschuss des Arminia-Stürmers machte anschließend S04-Keeper Ralf Fährmann keine gute Figur. (Das Spiel zum Nachlesen im LIVETICKER)
Der zuvor bereits verwarnte Schalker Abwehr-Youngster Malick Thiaw sah obendrein in der 71. Minute nach einem Foul an Klos die Gelb-Rote Karte.
In der 80. Minute gab es nach Intervention des Video-Assistenten infolge eines Fouls von Sead Kolasinac an Ritsu Doan noch einen Foulelfmeter für die Arminia, Klos scheiterte jedoch kläglich an Fährmann. Zwar staubte der Bielefelder nach einem missglückten Nachschuss erfolgreich ab, stand dabei jedoch im Abseits.
Erster Schalke-Abstieg seit 1988 perfekt
Für Schalke ist es der vierte Abstieg aus der Bundesliga und der erste seit 1988. Damals musste der Klub als Tabellenletzter gemeinsam mit dem FC 08 Homburg den bitteren Gang in die Zweitklassigkeit antreten. (Tabelle der Bundesliga)
Im Anschluss brauchten die Königsblauen drei Anläufe, um die Rückkehr in die Bundesliga perfekt zu machen: Nach den Platzierungen zwölf und fünf in den ersten beiden Zweitliga-Spielzeiten gelang 1990/91 als Meister der Wiederaufstieg.
Seit der Saison 1991/92 spielten die Schalker ununterbrochen in der Bundesliga und schrammten insbesondere 2001 nur hauchdünn an der ersten Meisterschaft seit 1958 vorbei.
Vor 1988 waren die Schalker bereits 1981 und 1983 abgestiegen - noch nie jedoch hatte der Abstieg so früh festgestanden, und noch nie hatte der siebenmalige Meister 21 Saisonniederlagen kassiert.
Arminia Bielefeld hofft auf Klassenerhalt
Die Arminia dagegen darf weiter auf den Klassenerhalt hoffen: Nach vier Spielen in Folge ohne Niederlage beträgt der Vorsprung auf den Relegationsplatz vier Punkte. Allerdings hat Hertha BSC wegen der Corona-Quarantäne zwei Spiele weniger bestritten.
Schon vor dem Anpfiff hatte festgestanden, dass die Gelsenkirchener nur mit einem Sieg das Unvermeidbare noch hinauszögern könnten. Doch das Team von Trainer Dimitrios Grammozis lieferte die nächste enttäuschende Leistung in einer historisch schlechten Saison ab, wirkte nie wie eine Mannschaft, die unbedingt gewinnen musste.
Die Bielefelder, die unter ihrem neuen Trainer Frank Kramer regelmäßig punkten, gingen deutlich selbstbewusster und zielstrebiger zu Werke. Manuel Prietl scheiterte nach sehenswerter Einzelaktion an Fährmann (9.). Dann blockte Omar Mascarell in höchster Not für den schon geschlagenen Fährmann einen Schuss von Ritsu Doan (13.).
Grammozis engagiert - aber Bielefeld dominiert
Mehr Engagement als seine Spieler zeigte Grammozis, der an der Seitenlinie immer wieder sein Team mit lautstarken Anweisungen und häufigem Applaus zu motivieren versuchte. Das war weiter vorwiegend in der eigenen Hälfte mit Defensivaufgaben beschäftigt. Die dritte gute Bielefelder Torchance vergab Andreas Voglsammer, dessen Lupfer knapp das Ziel verfehlte (29.).
Erst nach mehr als einer halben Stunde brachte Kapitän Sead Kolasinac erstmals den Ball auf das Arminia-Tor, ohne aber Keeper Stefan Ortega dabei vor irgendwelche Probleme zu stellen (32.). Deutlich mehr Mühe hatte Fährmann, der mit dem Knie einen Schuss von Voglsammer nach einem Querschläger von Klos abwehrte (35.).
Auch nach der Pause blieben die Gastgeber die klar spielbestimmende Mannschaft - und fuhren am Ende hochverdient drei weitere Punkte im Kampf gegen den Abstieg ein.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)