Jochen Schneider hat als Sportvorstand des FC Schalke viel durchgemacht.
Schneider enthüllt Schicksalsschlag
Der 50-Jährige stemmte sich lange gegen den Absturz des Traditionsvereins, auch wenn er ihn nur zu einem Teil zu verantworten hatte. Nun wird öffentlich, dass Schneider im letzten Jahr nicht nur den enormen beruflichen Belastungen, sondern auch einem persönlichen Schicksalsschlag ausgesetzt war.
Bei seiner Frau Annabella wurde im April 2020 ein Tumor im Gehirn entdeckt. "Die Diagnose wurde am Gründonnerstag, den 9. April gestellt. Noch am gleichen Tag war die erste große Operation", sagte Schneider der Bild-Zeitung.
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Schneider war im Februar diesen Jahres von seinem Amt enthoben worden. Die Monate davor waren eine äußerst schwere Zeit. Nach der Schock-Diagnose für seine Frau musste er das familiäre Drama (Schneider hat zwei Söhne und eine Tochter) und die sich immer weiter zuspitzende Krise bei den Königsblauen irgendwie miteinander vereinbaren.
"Das ist brutal. Wenn man im Alltag steckt, funktioniert man irgendwie", sagt er heute. Seine Frau musste insgesamt vier schwere Operationen durchstehen. Er habe im vergangenen Sommer daher "natürlich mit dem Gedanken gespielt, aufzuhören. Aber nachdem Clemens Tönnies und Peter Peters weg waren, konnte ich Schalke nicht verlassen. Wir waren ja nur noch zwei Vorstände und die Herausforderungen immens."
Wie Tönnies der Familie Schneider half
Auf Schalke gab es für den pflichtbewussten Kämpfer kein Happy End, im Familienleben dagegen schon. Annabelle Schneider geht es gut, der laut Bild-Zeitung "tennisballgroße" Tumor wurde entfernt.
Dankbar zeigte sich Schneider gegenüber dem ehemaligen Schalke-Boss Tönnies, der eine große Unterstützung für ihn dargestellt habe.
"Als ich am Morgen nach der ersten OP mit den Kindern zuhause in Stuttgart war, stand er um 10 Uhr mit Frühstück auf der Matte. Er und seine Frau Margit waren es auch, die uns nach der dritten OP den Kontakt zu einem Spezialisten aus München vermittelt haben", sagte Schneider: "Dafür werden wir der Familie Tönnies ewig dankbar sein."
Ein Dankeschön richtete der freigestellte Sportfunktionär auch an seine Ex-Kollegen auf Schalke: "Sie alle waren sehr einfühlsam und haben uns unglaublich unterstützt. Da hat man gespürt, was Schalke ausmacht."