Der FC Schalke hat einen Tag nach dem 1:5 beim VfB Stuttgart und im Angesicht des kaum noch abwendbaren Abstiegs drastische personelle Konsequenzen gezogen.
Schalkes drastische Konsequenzen
Die Königsblauen stellten am Sonntag Sportvorstand Jochen Schneider, Teammanager Sascha Riether, Cheftrainer Christian Gross, dessen Assistenten Rainer Widmayer und Athletik- und Fitnesschef Werner Leuthard frei.
Der Abschied Schneiders zum Saisonende hatte schon länger festgestanden. Seinen Aufgabenbereich soll "bis auf Weiteres" Peter Knäbel übernehmen. Das gaben die Schalke am Sonntagmittag in einer Pressemitteilung bekannt und bestätigten entsprechende SPORT1-Informationen.
Knäbel wird bei den Planungen für die neue Saison "wie bisher von U19-Chef-Trainer Norbert Elgert und Mike Büskens unterstützt".
Auch Asamoah mit im Boot
Die Koordination der Lizenzspielerabteilung übernehme bis zum Saisonende der bisherige U23-Manager Gerald Asamoah.
"Die getroffenen Entscheidungen sind nach den enttäuschenden Auftritten gegen Dortmund und Stuttgart unausweichlich geworden. Wir brauchen nicht Drumherum zu reden: Die sportliche Situation ist eindeutig, deshalb müssen wir bei jeder noch zu treffenden Personalentscheidung auch über die Saison hinausdenken. Gleichzeitig steht nun die Mannschaft in der Pflicht, das letzte Drittel der laufenden Spielzeit so erfolgreich wie möglich zu bestreiten. Das sind die Spieler Club und Fans schuldig", erklärte Dr. Jens Buchta, Vorsitzender des Aufsichtsrates in der Mitteilung.
"Im Namen des Aufsichtsrates möchte ich mich insbesondere bei Jochen Schneider für seinen unermüdlichen Einsatz für Schalke 04 bedanken. Ihm, genauso wie Christian Gross, Sascha Riether, Werner Leuthard und Rainer Widmayer, wünschen wir für die private und berufliche Zukunft alles Gute."
Gross hatte die Königsblauen erst am 27. Dezember von Interimscoach Huub Stevens übernommen. Nach nur zwei Monaten ist die Mission des Schweizers, den Schneider in den Pott geholt hatte, krachend gescheitert.
Zuletzt hatte der Routinier, der mit den Knappen lediglich gegen Hoffenheim einen Sieg einfuhr, den Rückhalt seiner Spieler komplett verspielt. Sie hatten sich für die Trennung von ihm stark gemacht, die nun erfolgt ist.
Riether hatte vehement bestritten, dass es eine Initiative der Spieler gegen Gross gegeben hatte. "Wir hatten den ganzen Morgen andere Dinge zu tun, als uns auf das Spiel vorzubereiten", hatte er bei Sky geklagt. "Da wird von Revolution gesprochen und Revolution war da überhaupt nicht."
Gross fühlte sich "nicht im Stich gelassen"
Gross hatte nach dem 1:5 am Samstag von einer "bitteren Niederlage" gesprochen, er fühle sich von seiner Mannschaft aber "nicht im Stich gelassen".
Er habe den Spielern gesagt, dass "sie auf mich zukommen müssen und wir das offen und ehrlich ansprechen", berichtete Gross. Dazu kommt es nun nicht mehr.
Die Trainingseinheit am Montag wird von den Athletiktrainern geleitet. Wer dann das Zepter übernimmt, ist noch offen.