Machtdemonstration statt Mini-Krise: Der FC Bayern München hat die Schwächeperiode zu Jahresbeginn endgültig überwunden und mit dem vierten Sieg in Serie die Tabellenführung zementiert.
Bayern mit Machtdemonstration
Die Mannschaft von Hansi Flick bezwang die TSG Hoffenheim mit 4:1 (2:1) und revanchierte sich damit für die 1:4-Klatsche im Hinspiel. (Spielplan und Ergebnisse der Bundesliga)
Der CHECK24 Doppelpass mit Jochen Schneider und Volker Struth am Sonntag ab 11 Uhr im TV auf SPORT1
Flick zufrieden: "Das macht große Mannschaften aus"
"Wir haben nach den zwei Niederlagen (gegen Kiel und Gladbach, Anm.d.Red.) gesagt, dass wir wieder zurück in die Spur kommen wollen. Das macht große Mannschaften aus. Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie das kann und relativ schnell umsetzen kann. Das gibt Selbstvertrauen", sagte Flick nach dem Spiel bei Sky.
Thomas Müller sieht die Bayern angesichts der jüngsten Erfolgsserie "auf dem richtigen Weg": "Wir haben in weiten Phasen des Spiels immer wieder seriöse Aktionen, wenn wir das Tempo anziehen. Das gibt uns ein gutes Gefühl."
Bundestrainer Löw sieht Bayern-Tore von Boateng und Müller
Der Rekordmeister behauptete den Sieben-Punkte-Vorsprung auf Verfolger RB Leipzig, der im Topspiel am Abend gegen Bayer Leverkusen mit einem 1:0-Sieg nachlegen konnte. (Die Tabelle der Bundesliga)
Ausgerechnet die beiden Ex-Nationalspieler Jérôme Boateng (32.) und Thomas Müller (43.) trafen in der ersten Hälfte unter den Augen von Bundestrainer Joachim Löw, der die Partie als Tribünengast in der Allianz Arena verfolgte. (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)
"Ich habe es gerade erst erfahren, ich wusste es im Vorfeld nicht", kommentierte Müller die Anwesenheit Löws, der ihn im März 2019 zusammen mit Boateng und Mats Hummels ausgebootet hatte: "Das hat jetzt nichts mit mir zu tun gehabt. Ich glaube, die letzten Spiele waren auch ganz gut und da war der Bundestrainer auch nicht im Stadion."
Andrej Kramaric (44.) verkürzte bei Sebastian Hoeneß' Rückkehr nach München für die TSG kurz vor dem Seitenwechsel.
Torjäger Lewandowski erzielt 24. Saisontor
Im zweiten Durchgang stellte Robert Lewandowski (57.) mit seinem 24. Saisontor umgehend den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her. Serge Gnabry (63.) baute die Führung weiter aus.
Bei den Bayern, die wegen positiver Coronatests ohne Leon Goretzka und Javi Martínez auskommen musste, feierte Sommer-Neuzugang Marc Roca sein Startelfdebüt in der Bundesliga. Zudem gehörte der ohnehin angeschlagene Weltmeister Corentin Tolisso nicht zum Kader. Der Franzose hatte sich unter der Woche ein Tattoo stechen lassen und so gegen die Corona-Vorgaben des Klubs verstoßen. Die Bayern verhängten eine "empfindliche Geldstrafe".
Müller erst an die Latte, dann mit Glück ins Tor
Nach einer frühen Großchance von Ihlas Bebou, der an Manuel Neuer scheiterte (8.), übernahmen die Bayern mehr und mehr das Kommando. Müller verpasste mit einem Lupfer auf die Latte zunächst die Führung für die Hausherren (15.).
Eine Ecke von Topvorbereiter Joshua Kimmich brach schließlich den Bann für die Münchner. Den zehnten Assist des Mittelfeldregisseurs (Ligaspitze) verwertete Boateng per Kopf. Für den Innenverteidiger war es das erste Bundesligator seit drei Jahren, zuletzt hatte er am 27. Januar 2018 auch gegen Hoffenheim getroffen.
Müller ließ TSG-Keeper Oliver Baumann anschließend mit einem Schuss von der Strafraumgrenze keine Chance – und das, obwohl er den Ball bei seinem zehnten Saisontor gar nicht voll traf. Kramarics Anschlusstor nach einer Flanke von Ihlas Bebou sorgte nur kurzzeitig für Hoffnungen bei der TSG.
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Zwar kamen die Kraichgauer mit Schwung aus der Kabine, ließen in Person von Christoph Baumgartner zwei Ausgleichschancen (46., 47.) ungenutzt, doch der nächste Treffer fiel auf der anderen Seite.
TSG-Slapstick bringt Bayern endgültig auf Kurs
Nach einem missglückten Klärungsversuch von Stefan Posch landete der Ball über Baumann vor den Füßen von Toptorjäger Lewandowski. Der Pole traf im neunten Ligaspiel in Folge. Sein 24. Saisontor war zugleich ein Rekordtor: Die bisherige Bestmarke nach 19 Spieltagen hielt Gerd Müller mit 21 Treffern.
Gnabry beendete nach elf Ligaspielen seine Torflaute und egalisierte damit das Ergebnis aus dem Hinspiel. Ein fünfter Bayern-Treffer durch Benjamin Pavard (71.) zählte wegen einer Abseitsstellung des eingewechselten Vorlagengebers Leroy Sané nicht.