SPD-Politiker Kevin Kühnert ist aus Trotz zum Fan von Arminia Bielefeld geworden.
Kühnert aus Mitleid Bielefeld-Fan
"Es hatte viel mit Mitleid zu tun", sagte der Bundesvorsitzende der Jusos im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (SID). Ihm sei einst "eine Statistik zur Beliebtheit der Erst- und Zweitligisten in die Hände gefallen, auf dem letzten Platz stand Arminia Bielefeld - ich habe das nicht verstanden. Ich fand es ungerecht, dass dieser Verein so ein Nischendasein hat. Dann habe ich quasi aus Trotz angefangen, mich damit zu beschäftigen."
Kühnert Mitglied bei der Arminia
Wenn er heute in Gesprächen über Fußball bekennt, Arminia-Fan zu sein, schlägt ihm immer noch "Unverständnis", "langes Schweigen" oder "ungläubiges Gucken" entgegen.
"Es ist intuitiv nicht ganz verständlich für die meisten", sagte der 31-Jährige, der auch Mitglied beim Bundesliga-Aufsteiger ist.
"Pisser-Truppe": Kühnert freut sich
Bielefelds respektables 1:1 zum Ligastart bei Eintracht Frankfurt verfolgte Kühnert bei einer politischen Sitzung. "Ich habe mir trotzdem ein Trikot angezogen. Das Spiel lief nebenbei auf dem Smartphone, sodass ich mit einem Auge draufschauen konnte", erzählte Kühnert. Eventuell, ergänzt er schmunzelnd, "haben auch ein paar Leute mitgekriegt, als das 1:0 für Arminia gefallen ist".
Am Ende erkämpfte sich der Aufsteiger ein 1:1, und die Kritik an der defensiven Spielweise begeisterte Kühnert fast noch mehr als der Punktgewinn.
"Ich habe mich tierisch gefreut über die Kommentare aus der Frankfurt-Ecke im Netz, so in die Richtung: 'Was für eine Pisser-Truppe.' Genau darauf hat man Bock als Aufsteiger", sagte er.