Uli Hoeneß sieht den aktuellen Kader des FC Bayern München gut aufgestellt für die neue Saison.
Hoeneß: Bayern braucht keine Neuen
Auf die Frage, wieviele Neuzugänge der Triple-Sieger für die kommende Saison noch benötige, antwortete der Ehrenpräsident im CHECK24 Doppelpass: "Es fehlt gar keiner."
Er begründete seine Meinung auch mit einem Blick auf die Konkurrenz. "Die anderen haben dieselbe Belastung. Bei denen sehe ich auch keine großen Transfers. Der FC Barcelona hat kein Geld, Real Madrid hat kein Geld, Manchester City hat auch kaum etwas gemacht. Und wir sind Champions-League-Sieger", stellte Hoeneß klar.
"Selbst wenn Thiago geht, dann spielt Kimmich, Goretzka und Müller. Dann haben wir noch Tolisso, der zwei Jahre durch Verletzungen zurückgeworfen wurde. Den kannst du blind reinwerfen."
Hoeneß appelliert: "Vernünftig bleiben"
Trainer Hansi Flick hatte vor einigen Tagen den Wunsch nach weiteren Verstärkungen geäußert, nachdem mit Ivan Perisic, Philippe Coutinho und Alavaro Odriozola drei Leihspieler die Bayern verlassen haben.
"Gerade nachdem wir Qualität verloren haben, müssen wir nachlegen und das geht nur mit qualitativ guten Spielern", hatte der Bayern-Coach erklärt. Der Kader müsse aufgrund der Belastungssteuerung in der Breite gut aufgestellt sein.
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"Ich kenne keinen Trainer, der nicht am liebsten 100 Spieler hätte. Auf die Kaderplaner hat er Einfluss, auf den Finanzstatus aber nicht", entgegnete Hoeneß. Auch dem Rekordmeister würden ohne Zuschauer 50 bis 60 Millionen Euro fehlen. Das müsse bei der Finanzplanung berücksichtigt werden.
Lob für den Nachwuchs
Der FC Bayern werde an der aktuellen Situation "nicht kaputt gehen, aber die wirtschaftliche Gesundheit, die uns immer ausgezeichnet hat, ist in Gefahr, wenn nicht demnächst irgendwann wieder Zuschauer ins Stadion kommen und wir in der aktuellen Phase vernünftig bleiben."
Außerdem gäbe es ja auch immer noch die Wintertransferperiode. "Wenn wir Weihnachten merken, es reicht nicht, können wir immer noch Lücken schließen", betonte Hoeneß im Doppelpass. Bei einem zu guten Kader gäbe es nur Unruhe.
Auch der verheißungsvolle Nachwuchs ist für Hoeneß ein Grund, sich auf dem Transfermarkt zurückzuhalten. "Wir haben jetzt Zeit für die nächsten Jahre, dazu so ein gutes Nachwuchsleistungszentrum", lobte Hoeneß die Arbeit am FC Bayern Campus.
Einen weiteren Transfer in der Kategorie Leroy Sané, für den der Rekordmeister rund 45 Millionen Euro hinlegte, schloss der 68-Jährige aus. "Wir haben drei, vier gute junge Spieler. Wenn wir immer nur etablierte Spieler holen, bekommen die überhaupt keine Chance. Wenn man drei Titel geholt hat, darf man auch mal experimentieren."
In der vergangenen Saison hatte Flick einige Nachwuchsspieler zu den Profis befördert. Unter anderem feierten Joshua Zirkzee und die inzwischen verliehenen Sarpreet Singh und Oliver Batista Meier ihr Bundesligadebüt.