Der BVB hat seinen ersten Test in der Vorbereitung souverän mit 6:0 (3:0) beim österreichischen Bundesligisten SCR Altach gewonnen.
Fünf Erkenntnisse aus dem BVB-Test
"Wir haben gut gespielt, in der ersten Halbzeit. Da waren wir sehr clever und physisch stark", zeigte sich Trainer Lucien Favre zufrieden: " Wir waren in den Zweikämpfen und auch bei Balleroberungen gut. In der zweiten Halbzeit waren wir nicht so gut."
Bellingham-Debüt, Haaland-Doppelpack und Zuschauer - das sind die fünf Erkenntnisse aus dem Sommer-Kick.
1. Favre testet sein altes System
Favre ist ein Fan vom Spielsystem mit einer Viererkette. Seit dem 30. November 2019 (2:1-Sieg gegen Hertha) lässt der Schweizer aber in einem 3-4-3-System mit einer Dreier- beziehungsweise Fünferkette spielen. Nach dem 0:4 bei den Bayern, dem 3:3 gegen Paderborn und dem 1:3 in Barcelona stellte der Schweizer seinerzeit um.
Beim Test in Altach, in dem Mats Hummels (Sprunggelenk) aussetzte, probierte er sein altes System aber wieder aus – mit Mateu Morey, Lukasz Piszczek, Manuel Akanji und Nico Schulz in der ersten sowie Thomas Meunier, Emre Can, Dan-Axel Zagadou und Raphael Guerreiro in der zweiten Halbzeit.
Sah ordentlich aus - Altach war aber auch kein Gradmesser.
2. Haaland macht da weiter, wo er aufgehört hat
Super-Stürmer Erling Haaland netzt einfach munter weiter. In der vergangenen Saison machte der Norweger 44 Tore in 40 Spielen für Salzburg und Dortmund.
Beim Altach-Kick lief der 20-Jährige erstmals mit seiner neuen Rückennummer 9 auf (vorher 17), machte einen Doppelpack und zeigte sich in starker Frühform. Haaland sagte vor dem Spiel: "Ich bin jetzt Dortmunds Nummer 9 und muss liefern. Ich muss noch mehr Tore machen." Und der Norweger lieferte.
3. Bellingham mit gutem Debüt, aber ohne Tempo
Teenie-Neuzugang Jude Bellingham, der für 23 Millionen Euro aus Birmingham geholt wurde, feierte sein Debüt im BVB-Trikot – und überzeugte. Der 17-Jährige forderte im Mittelfeld selbstbewusst die Bälle, zeigte sich dribbelstark. Allerdings: Er braucht noch mehr Tempo und hält teilweise zu lange den Ball.
Der Engländer fasste sein Debüt so zusammen: "Ich habe jede Minute genossen. Es war schön, endlich auch in einem Spiel schwarz und gelb tragen zu dürfen. Die Jungs sind so gut und haben mir die Integration auf dem Feld leicht gemacht."
Am 1:0 durch Gio Reyna leitete Bellingham durch eine starke Balleroberung ein, das 3:0 von Haaland bereitete er per Hacke direkt vor.
"Das ist die Art und Weise, wie ich spielen möchte: Tore machen, Chancen kreieren, Zweikämpfe führen. Ich hoffe, dass ich noch sicherer bin, wenn die Saison losgeht", erklärte er: "Es braucht Zeit, bis ich auf dem Level bin, auf dem ich sein möchte."
BVB-Trainer Favre lobte den Debütanten. "Er war an vielen Toren beteiligt, ist nach vorne gegangen in den richtigen Momenten. Er spürt, wenn er seine Position verlassen muss. Das hat er sehr gut gemacht. Es ist wichtig, dass wir Mittelfeldspieler haben, die das Spiel beschleunigen können, dribbeln können und den richtigen Pass spielen. Davon haben wir zu wenige."
Dafür hat der Coach mit Bellingham und Co. eine Menge spannender Youngster in seinen Reihen. "Wir haben viele junge Spieler, die mit ihrer Intelligenz und ihren Dribblings den Unterschied machen können", freut er sich.
4. Es geht auch mit Fans
Während in Deutschland weiterhin keine Stadion-Zuschauer in Sicht sind, testen die Österreicher aktuell mit Fans. 1250 Anhänger waren beim Test in der Cashpoint Arena (8500 Fassungsvermögen) dabei. Es war das erste BVB-Spiel seit mehr als fünf Monaten vor Zuschauern (2:1 in Gladbach am 7. März).
Im Stadion herrschte Maskenpflicht. Auf den Sitzplätzen durfte der Mundschutz aber abgenommen werden. Die Zuschauer saßen mit einem Sicherheitsabstand auseinander und verhielten sich ausgesprochen vorbildlich.
Allerdings: Lediglich ein Platz trennte die Fans, die doch arg eng aneinander gepfercht da saßen.
5. Meunier sticht heraus
Er stach heraus unter all den Bunte-Schuhe-Träger. Neuzugang Thomas Meunier feierte sein BVB-Debüt und trug – wie auch im Training – schwarze Copa Mundial. Der Routinier fügte sich nahtlos in die Mannschaft ein.